Zähne zeigen …

Zähne zeigen … und einen Zahn zulegen oder die Zähne zusammenbeißen? Warum Zahnpflege für Sportler so wichtig ist und wie orthopädische Probleme mit der Zahnstellung zusammenhängen können.

Unsere Zähne stellen im gesamten Kausystem – neben dem Zahnhalteapparat, den Knochen, der Muskulatur, der Kiefergelenke und dem Zentralnervensystem – eine wichtige Funktionseinheit dar. Erwachsene haben im Normalfall, je nachdem, ob die vier Weisheitszähne angelegt sind oder nicht, 28–32 Zähne. Im menschlichen Gebiss werden fünf „Zahnarten“ unterschieden: 8 Schneidezähne, 4 Eckzähne, 8 vordere Backenzähne, 8 hintere Backenzähne und die eingangs erwähnten 4 Weisheitszähne. Die Aufgabe der Zähne ist, die Nahrung abzubeißen und abzuschneiden, einzuspeicheln, sie zu zermahlen und zu zerkleinern. Bereits in der Mundhöhle beginnt der Verdauungsprozess, bevor der Nahrungsbrei dann hinuntergeschluckt wird.

Zähne nehmen in der heutigen Gesellschaft aber auch noch eine soziale Funktion wahr: Sie formen unser Gesicht und sind für die Bildung von Sprechlauten verantwortlich. Und wer von uns erfreut sich nicht beim Anblick eines strahlenden Mitmenschen? Alle sich im Mund befindlichen Zähne stellen durch das Bilden von Zahnreihen im Ober- und Unterkiefer eine funktionelle Einheit dar. Selbst das Fehlen eines einzelnen Zahnes kann dazu führen, das andere Zähne wandern und weitere Reaktionen und Probleme im gesamten Kauapparat oder darüber hinaus entstehen lassen. Im Tierbereich ist ein (nahezu) vollständiges Gebiss überlebensnotwendig. Beim Menschen hingegen kann man die aufzunehmende Nahrung verändern, beziehungsweise es existiert eine Vielzahl an Reparatur- und Rekonstruktionsmöglichkeiten.

Häufige Zahnerkrankungen
Karies, im Volksmund spricht man auch von sogenannten Löchern, bildet sich meistens durch das Zusammenwirken bestimmter Bakterien (Mutans Streptokokken), die mit Nahrungsbestandteilen einen sogenannten Biofilm (Zahnplaque) auf der Zahnoberfläche entstehen lassen. Bei der Verwertung von Zuckeranteilen aus der Nahrung entstehen daraus Säuren, welche die Zahnhartsubstanzen auflösen und schmerzhafte Zahnlöcher zur Folge haben, die in extremen Fällen bis zum Zahnnerv reichen. Bei einer Zahnfleischentzündung handelt es sich um eine Entzündung des Zahnfleischrandes um den Zahn herum. Geht diese Entzündung jedoch in eine Entzündung der Zahnfleischtasche über, spricht man von einer Taschenentzündung, die bis zur Wurzelspitze im Knochen reichen kann. Der Zahn wird locker und fällt aus. Zu erwähnen wäre noch, dass Tabakkonsum, Stress, internistisch relevante Erkrankungen (beispielsweise Diabetes), die Einnahme von Tabletten sowie Veränderungen im Hormonspiegel während der Schwangerschaft sich negativ auf den Entzündungsverlauf auswirken. Zahn- und Kieferfehlstellungen werden meist schon im Kindesalter durch kieferorthopädische/-chirurgische Maßnahmen korrigiert. Fehlbelastungen, wie nächtliches Knirschen oder Pressen, können Zahnschäden zur Folge haben, aber auch zu Kiefergelenkserkrankungen führen.

Prävention
Aus all diesen Gründen sollte jeder seine Zähne regelmäßig – mindestens zweimal jährlich – untersuchen und geeignete Vorsorgemaßnahmen im Gebiss durchführen lassen. Schlecht gepflegte und mitunter schmerzende Zähne haben nicht nur negative Auswirkungen auf unser Wohlbefinden, sondern auch auf die Leistungsfähigkeit unseres Organismus. Neben der zwingend erforderlichen Therapie kranker Zähne ist die Entfernung von Zahnstein sowie die regelmäßige Durchführung einer professionellen Zahnreinigung zu empfehlen. Im Rahmen dieser dentalen Präventionsbehandlung werden die Plaquemenge, Blutungsneigung und Taschentiefen des Zahnfleischrandes festgestellt, besprochen und zu späteren Zeitpunkten regelmäßig kontrolliert. Alle über und am Zahnfleischrand gelegenen Beläge auf Zahn- und Wurzeloberflächen, einschließlich der Bakterienanlagerungen, werden entfernt, Zahnzwischenräume gereinigt und die Zahnoberflächen poliert. Zusätzlich kann noch das Einbringen von Medikamenten zur Kariesvorbeugung, Entzündungshemmung und -vermeidung von Überempfindlichkeiten erbracht werden.

Ganzheitlicher Aspekt
Jeder Zahn dient nicht nur zur Zerkleinerung der aufgenommenen Nahrung, sondern ist mit dem sogenannten Meridian- und Lymphsystem verbunden. Störungen ‒ vom Zahn ausgehend ‒ können auch Auswirkungen zahnfern an einem anderen Ort im Körper haben. Für den Fall, dass umgekehrt fernab vom Zahn ein Problem vorliegt, kann dieses auch zu Zahnirritationen führen. So suchte mich vor einiger Zeit ein unter starken Schmerzen leidender Triathlet in meiner Zahnarztpraxis auf. Selbst unter Zuhilfenahme eines Röntgenbildes konnte an dem Zahn nichts festgestellt werden. Eine Befragung des Patienten ergab, dass dieser seit ein paar Tagen neue Laufschuhe benutzte. Durch den Wechsel des Modells hatte sich die Statik des Bisses verändert. Nachdem der Sportler auf sein altes Paar zurückgriff, verschwand der Schmerz unmittelbar.

Darüber hinaus können in den Mund eingebrachte Bestandteile von Metallen und Nichtmetallen aus Füllungsmaterialien, herausnehmbarem oder festsitzendem Zahnersatz, zu toxischen Belastungen im Körper führen. Besonders zu erwähnen ist der Füllwerkstoff Amalgam (Quecksilberlegierung), das bei Implantaten verwendete Metall Titan, nicht ordnungsgemäß durchgebrochene Zähne und in den Körper abgegebene Stoffe aus wurzelgefüllten Zähnen. Letztere stellen „partielle Leichen“ in einem lebenden Organismus dar und können den Organismus ganz erheblich stören.

Spezielle Hinweise für Triathleten
Vor dem Hintergrund, dass durch die vielen langen Trainingseinheiten und der damit einhergehenden vermehrten Nahrungsaufnahme mehr Säurestöße beim Zerlegen der Nahrung auf die Zahnstruktur entstehen, hat der Körper weniger Möglichkeiten zur Neutralisation. Dadurch erhöht sich nicht nur das Kariesrisiko, auch das zusätzliche Nahrungsangebot für die Mundbakterien bietet den Grundstein von Zahnfleischentzündungen. Neben dem zusätzlichen Zähneputzen unmittelbar nach den Übungseinheiten sollten bis zu vier professionelle Zahnreinigungen pro Jahr durchgeführt werden.

Lassen Sie außerdem alle in Ihrem Mund eingebrachten oder einzubringende Füllungs- und Zahnersatzmaterialien mithilfe gängiger Untersuchungsmethoden auf ihre Verträglichkeit austesten. Vergessen Sie dabei nicht die kritische Wertung von wurzeltoten oder wurzelgefüllten Zähnen. Mitunter kann es energetisch sogar besser sein, solches Zahnmaterial aus der Mundhöhle entfernen zu lassen.

Zur Statik des Bisses und um das Aufeinandertreffen der Zahnreihen zu sichern sowie zur Vermeidung von „Überdruck“ empfiehlt sich eine Schienentherapie. Mir persönlich sind einige Sportler bekannt, die diese sogar während des Trainings oder Wettkampfes tragen. Lassen Sie sich von Ihrem Zahnarzt ebenfalls hinsichtlich der möglichen Entfernung von verlagerten Zähnen beraten, insbesondere der Weisheitszähne, die auf dem Energiemeridian liegen. Berücksichtigen Sie auch das Einbringen von Implantaten als mögliche energetische Störquelle.

Fazit
Durch die Anwendung gezielter ganzheitlicher Methoden im zahnärztlichen Bereich kann nicht nur im Allgemeinen, sondern im besonderen Maße bei Sportlern dazu beitragen werden, das Leistungsniveau zu steigern, indem schwächende Einflüsse auf den Bewegungsapparat und das Immunsystem ferngehalten werden können.
Dr. med. dent. Hans-Jürgen Strauß bietet in seiner DIN-EN-ISO-zertifizierten Praxis eine zahnmedizinische Versorgung an, die nicht nur dem neuesten Stand der Medizinwissenschaft und -technik entspricht, sondern auch unter Berücksichtigung der unterschiedlichen Bedürfnisse eines jeden einzelnen Patienten aktuellste Verfahren und Techniken für ein strahlendes Lächeln einsetzt. Der in Nürnberg niedergelassene Facharzt ist ein begeisterter Triathlet. Mehr Infos: h-j-strauss.de

Text: Dr. med. dent. Hans-Jürgen Strauß | Gisela Strauß
Foto: Fotolia/Aidar