Relevante Mikro-/Makronährstoffe

Mikro-/Makronährstoffe
Mikro-/Makronährstoffe

Neben dem sportmedizinischen Check-up und einer Blutwertanalyse bietet sich eine ergänzende Überprüfung wichtiger Mikro-/Makronährstoffe und Vitalparameter an. Eine sorgfältige Bewertung der laborgestützten Parameter gibt Aufschluss über mögliche Mängel und zeigt Wege auf, wie jene – unter Berücksichtigung der individuellen sportlichen Belastung – mithilfe einer Anpassung der Ernährungsgewohnheiten und/oder einer zielgerichteten Substitution durch Nahrungsergänzungsmittel behoben werden können. Unter anderem sind nachfolgende Parameter für Ausdauerathleten relevant.

RELEVANTE PARAMETER

Kalium ist der entscheidende Mineralstoff zum Aufbau der Energiespeicher in den Muskeln. Kalium ist essenziell für die Funktion von Zellen, Nerven und Muskeln. Es reguliert den Wasser- und Elektrolythaushalt, den Blutdruck und die Spannkraft der gesamten Muskulatur sowie der Gefäße. Ein Kaliummangel kann zu Muskelschwäche und allgemeiner Erschöpfung führen.

Magnesium wird für die Aufnahme von Kalium und Calcium benötigt. Wichtig: Magnesium sollte nicht in Kombination mit Milch, Kaffee, schwarzem Tee oder Cola eingenommen werden.

Calcium ist unter anderem an der Muskelkontraktion, Blutdruckregulation und Blutgerinnung beteiligt und fördert gemeinsam mit Vitamin D und Silicium einen gesunden Knochenaufbau.

Natrium spielt eine wichtige Rolle bei der normalen Funktion von Nerven und Muskeln. Es ist essenziell für die Aufnahme und den Transport von Glucose, Aminosäuren und Nährstoffen. Zusammen mit Kalium reguliert es den Wasserhaushalt.

Zink ist wichtig für das Wachstum, die Haut, den Zellschutz und das Bindegewebe, die Insulinspeicherung und die Eiweißsynthese. Es beeinflusst den Hormonhaushalt und das Immunsystem.

Eisen ist für den Sauerstofftransport und die Sauerstoffübertragung im Energiestoffwechsel unerlässlich. Auch in den Mitochondrien wird Eisen für eine optimale Funktion benötigt. Zudem hat Eisen Einfluss auf die Signalübertragung zwischen den Nervenzellen, weshalb sich ein Mangel an Eisen auch auf die Konzentration und die Reflexe auswirken kann. Medikamente wie Aspirin und Magensäureblocker sowie Lebensmittel wie Kaffee und Getreide können sich negativ auf die Eisenresorption auswirken. Zur Bestimmung des Eisenstoffwechsels können verschiedene Laborparameter herangezogen werden, die gängigen sind Hämoglobin, Ferritin, Transferrinsättigung und CRP.

Kupfer unterstützt die normale Nervenfunktion sowie den Eiweiß- und Zellstoffwechsel. Es ist wichtig für die Wundheilung und den Aufbau von Bindegewebe und Knochen. Kupfer unterstützt den Körper bei der Eisenaufnahme aus dem Magen-Darm-Trakt und wirkt antioxidativ.

Selen hat antioxidative Eigenschaften und dient unter anderem der Regulation des Schilddrüsenstoffwechsels. Selen gehört zu den grundlegenden Bausteinen des Hormonsystems sowie der Knochen und Zähne.

Vitamin D3 ist ein Hormon, das an zahlreichen Stoffwechselvorgängen beteiligt ist. Es unterstützt den Calciumeinbau in Knochen und Zähne, begünstigt in der Muskulatur die Versorgung mit Calcium und unterstützt das Immunsystem. Die Einnahme sollte mit fetthaltigen Nahrungsmitteln erfolgen.

Coenzym Q10 ist – außer in den roten Blutkörperchen – in allen Körperzellen zu finden, vor allem in den Mitochondrien. Für die Produktion von Zellenergie in den Mitochondrien ist es unverzichtbar.

Glutathion ist ein Enzymcofaktor und kommt in fast allen Zellen in hoher Konzentration vor und gehört zu den wirkungsvollsten Antioxidantien im Körper und spielt eine bedeutende Rolle bei den Entgiftungsabläufen.

Molybdän ist an vielen Stoffwechselprozessen – vor allem dem Abbau schwefelhaltiger Aminosäuren – beteiligt, trägt zur Energiegewinnung und zum Abbau von Harnsäure bei.

Insgesamt acht B-Vitamine sind als relevante Regulatoren im Kohlenhydrat-, Fett- und Eiweißstoffwechsel tätig. Die wasserlöslichen Vitamine wirken zudem als Radikalenfänger. Wichtig: B-Vitamine entfalten ihre optimale Wirkung im Verbund.

DOSIERUNG

Das Zusammenspiel und die Wechselwirkungen von Mikro-/Makronährstoffen, Hormonen und Adaptogenen untereinander sind sehr komplex, weshalb auf Basis der laborgestützten Werte ein beratendes Gespräch mit Ihrem Arzt, Heilpraktiker oder Ernährungsberater sinnvoll ist. Von einer willkürlichen Substitution frei nach dem Motto „Viel hilft viel“ oder „Multivitamin-/Mineralpräparate sind die optimale Lösung“ rate ich dringend ab. Dieses Gießkannenprinzip kann nicht nur kontraproduktiv wirken, sondern auch – gepaart mit einer unsachgemäßen Kombination von Nährstoffen – den Mangel eines weiteren Nährstoffes auslösen. Darüber hinaus spielt auch die Bioverfügbarkeit der verwendeten Lebensmittel und Nahrungsergänzungsmittel eine entscheidende Rolle, schließlich soll der Nährstoff auch in der Zelle ankommen und wirken.

DARMFLORA

Neben der richtigen Kombination und Dosierung von Mikro-/Makronährstoffen ist auch ein gut funktionierendes Mikrobiom zur Aufnahme jener sowie eine funktionierende Entgiftungsleistung relevant. Letztendlich soll der durch Training zusätzlich angefallene Zellmüll auch entsorgt werden. Eine optimale Funktion von Darm, Leber, Nieren und Lymphsystem ist daher essenziell.

WEITERE PARAMETER

Neben den beschriebenen „Basics“ können abhängig vom Untersuchungsziel/ Beschwerdebild zusätzliche Werte und Biomarker über das Blut oder den Speichel überprüft werden. Hierzu gehören beispielsweise der Aminosäurestatus, der Carnitin-Stoffwechsel, die Mitochondrienfunktion oder ein Hormonstatus.

ZEIT

Der Zeitpunkt der Laboruntersuchungen spielt eine wichtige Rolle beim Ausgleich möglicher Defizite, denn diese lassen sich meist nicht von heute auf morgen beheben. Berücksichtigen Sie, dass der Körper – abhängig von Stoffwechsel, persönlicher Konstitution, Belastungsintensität, Nährstoffdefizit und weiteren Einflussfaktoren – häufig drei Monate und länger benötigt. Insofern ist eine Bestimmung Ihrer Ist-Parameter drei Wochen vor dem Saisonhöhepunkt möglicherweise bereits zu spät.

Text: Katja von Kaminietz
Illustration: Dr. Niedermaier Pharma