Viele Triathleten haben Rückenschmerzen. Fast jeder Dritte Deutsche ist davon betroffen. Häufig ist ein entzündeter Piriformis-Muskel der Übeltäter.
Ich selbst kenne viele Triathleten, die Rückenprobleme haben und war auch schon persönlich betroffen. Ich habe immer gesagt, „ich habe Arschlähmung“. Genau so hat es sich nämlich bei mir angefühlt. Ein fieses Ziehen im unteren Rückenbereich, das über den Hintern bis in das Bein strahlte, ein permanent unangenehmes Gefühl verursachte und mir beim Laufen, die Kraft für einen guten Abdruck nahm. Eine gute Freundin, die selbst Triathletin ist und als Osteopathin arbeitet diagnostizierte mir das „Piriformis-Syndrom“, das man mit ein paar einfachen Dehn-, Mobilisations- und Kraftübungen ganz gut in den Griff bekommen kann.
Als ich das Buch „Ischias-Beschwerden und das Piriformis-Syndrom“ entdeckte, dachte ich sofort, „das muss ich mir anschauen!“
Jedem, der Rückenprobleme hat, kann ich das Buch empfehlen. Auf 112 Seiten wird unter anderem einfach und anschaulich die Anatomie der Hüfte beschrieben. Dazu muss man wissen, dass die Hüfte unsere Symmetrie bestimmt. Mehr als 40 Muskeln bilden den zentralen Stützpunkt und ermöglichen eine Vielzahl von Bewegungen. Der kleine Piriformis-Muskel, der gerne mal große Probleme macht, gehört auch dazu. Der Birnenmuskel wie er auch genannt wird ist dabei für die Außenrotation, das Abspreizen des Oberschenkels und als Beckenstabilisator zuständig.
Das Buch beschreibt, wie es zu Problemen in Hüft-Bereich kommen kann und wie der Piriformis in gereiztem Zustand auf den Ischias-Nerv drückt. Es werden einfach Dehnübungen anschaulich erklärt, die die Verspannungen lösen können. Zudem wird das Thema Fazientraining thematisiert und spezielle Kräftigungsübungen gezeigt. Alle Beispielübungen sind einfach und verständlich mit Bildern und kurzen Texten beschrieben.
Die Hüfte ist wie ein verstecktes „Körpergedächtins“
Eine einfache Übung aus dem Buch zur Hüftmobilisierung –
Liegender Schmetterling:
Auf den Rücken legen. Die Füße möglichst nah ans Gesäß stellen. Dann die Knie nach außen fallen lassen. Die Fußsohlen bleiben dabei aneinander. Die Knie fallen ganz von alleine. Augen schließen. Langsam und tief atmen. Beim Ausatmen alle Spannung aus der Hüfte loslassen. Alleine durch die Atmung und die Schwerkraft öffnet sich die Hüfte nach und nach.
Hüfte und Emotionen – die psycho-emotionale Ebene
Die Dehnung der Adduktoren ist für unsere Hüfte eine Wohltat. Gerade wer viel sitzt, empfindet es als sehr angenehm, wenn sich die Hüfte bei der Adduktorendehnung öffnet und weitet. Aber auch auf emotionaler Ebene tun uns hüftöffnende Übungen sehr gut. Sie entspannt uns. Doch warum ist das so? Unsere Hüfte ist wie ein verstecktes „Körpergedächtnis“. Emotionen wie Angst und Trauer oder auch Stress und traumatische Ereignisse setzen sich in der Hüfte fest – versteckt zwar, aber dennoch vorhanden. Nicht selten treten Hüftschmerzen gerade dann auf, wenn im Leben emotionaler Stress präsent ist. Das Entspannen der Hüftmuskulatur – speziell der Oberschenkelinnenseite und des Lendenmuskels – ist nicht nur körperlich, sondern auch emotional besonders wichtig.
Das Buch vom riva Verlag ist unter anderem für 14, 99 Euro bei Amazon erhältlich:
Ischiasbeschwerden und das Piriformis-Syndrom: Einfache und effektive Techniken gegen Gesäß-, Bein- und Rückenschmerzen
Zu den Autoren: Geschrieben haben das Buch Katharina Brinkmann und Nicolai Napolski. Katharina ist Gründerin von YOU Personal Training. Sie ist Personal Trainerin, Yogalehrerin und im klinischen Bereich als Sporttherapeutin tätig. Nicolai ist Chefredakteur von www.trainingsworld.com, Sportler und selbst vom Piriformis-Syndrom betroffen gewesen.
Text: Meike Maurer
Foto: squaredotmedia