Beim Rothsee-Triathlon entgültig die Schwimmangst besiegen

Susanne Kienzle joggt am StrandRothsee-Triathlon-Gewinnspiel-Gewinnerin Susanne Kienzle stellt sich vor und berichtet, ob sie sich schon fit für ihre erste Olympische Triathlondistanz in drei Wochen fühlt.

 

Susanne Kienzle ist 42 Jahre alt. Sie lebt mit ihrem Lebensgefährten Oliver, ihren Kindern Philipp (13) und Hannah (12) sowie ihrem Hund Ben in Herborn. Susanne ist Speditionskauffrau und arbeite seit 20 Jahren in diesem Beruf. Zu ihren weiteren Hobbies zählen ihre Pferde – zudem hilft sie auf dem Bio-Bauernhof ihres Vaters mit.

2012 begann Susanne mit dem Laufen. In zwei Jahren verlor sie auf diesem Weg 30 Kilogramm. Im Jahr 2014 nahm sie über eine Zeitungsaktion an einem Laufcamp teil, das die Teilnehmer auf einen Volkslauf vorbereitete. Das Ganze wurde betreut vom team-naunheim.de, dem Susanne mittlerweile angehört und mit deren Hilfe sie sich zum Lauftreffbetreuer fortbilden konnte. Wir haben mit Susanne geredet, wie sie zum Triathlon gekommen ist und wie die Vorbereitungen aktuell zum Rothsee Triathlon laufen, der Ende Juni stattfindet.

Susanne, wann und wie bist du zum ersten Mal auf die Idee gekommen, Triathlon zu machen?
Im Rahmen des Laufcamps bekamen wir die Möglichkeit, den Film „Wechselzeiten“ anzuschauen. Der Film über die vier Rookie-Frauen, hat mich so sehr inspiriert, dass ich für mich selbst herausfinden wollte, ob auch ich meine sportlichen Grenzen verschieben könnte. Mein größtes Problem war und ist das Freiwasser-Schwimmen. Ich habe panische Angst davor. Ich habe mich im Herbst 2014 für den Triathlon in Hamburg angemeldet – ohne Fahrrad und ohne einen Plan, wie ich das Schwimmen überleben sollte. Ein Rennrad bekam ich von einem Freund günstig an die Hand – einen Neoprenanzug von einem Vereinskollegen. Ab Mai 2015 bin ich regelmäßig zum Lagener Waldsee gefahren, um meine Schwimmangst in offenen Gewässern zu bekämpfen. Die ersten Open Water-Schwimmversuche waren der blanke Horror. Von Panikattacken über Schreikrämpfe war alles dabei. Oliver hat das alles ertragen und mich immer wieder ermutigt. Ohne seine Unterstützung hätte ich Hamburg 2015 definitiv nicht geschafft.

Wie läuft dein Training aktuell?
Der Start des Projektes „Rothsee Triathlon 2017“ fiel zusammen mit einer Woche Urlaub in Holland. Dort hatte ich bereits die Möglichkeit, nach einem Trainingsplan von Susanne Buckenlei zu trainieren. Einen Plan zu haben, der die Einheiten vorgibt, ist toll. Aber manchmal mache ich mir dadurch auch einen ziemlichen Druck. Im Alltag mit Kindern und Tieren läuft selten alles nach Plan und ich muss manchmal etwas erfinderisch sein. Dennoch liefen die letzten Wochen für mich ziemlich gut. Ich merke, dass sich an meiner Kraft und Ausdauer etwas tut und dass manche Einheiten, vor denen ich etwas Furcht hatte, besser laufen als erwartet. Das macht mir auf jeden Fall Mut. Aktuell habe ich leider einen Bandscheibenvorfall, der mich etwas ausbremst, aber ich hoffe, dass ich den schnell wieder in den Griff bekomme.

Welche wichtigen Tipps hast du von Susa Buckenlei für deine Vorbereitung bekommen?
Susa ist der Wahnsinn. Sie ist immer da. Aufbauend, motivierend und sehr hilfsbereit. Sie nimmt mir den Druck, wenn es nicht ganz rund läuft und hat auch viele tolle und wertvolle Tipps in Sachen Ernährung und Trainingssteuerung für mich. Diese Möglichkeit, von ihr trainiert zu werden, ist schon etwas ganz Besonderes für mich und ich bin sehr, sehr dankbar, dass ich als Gewinnerin ausgewählt wurde.

Welche Erkenntnisse konntest du aus den beiden anfänglichen Leistungsdiagnostiken auf dem Rad und beim Laufen mitnehmen?
Die Erkenntnis, dass noch Luft nach oben ist ;-). Wir haben feststellen können, dass ich noch einiges an meiner Grundlagenausdauer tun muss, damit die Werte sich verbessern. Daher hat Susa jetzt noch einige Grundlageneinheiten in meinen Plan gepackt.

Wie läuft dein Training aktuell. Was macht dir besonders Spaß und mit welchen Einheiten tust du dich vielleicht eher schwer?
Diese Woche bin ich wegen meines Rückens etwas ausgebremst, ich hoffe, dass ich nächste Woche wieder einsteigen kann. Besonders Spaß machen mir die langen Radeinheiten bei schönem Wetter. Freiwasser-Einheiten stehen leider immer noch nicht auf meiner Favoritenliste. Letztens stand ein Koppeltraining auf dem Plan. Davor hatte ich ziemlich Bammel, aber es lief erstaunlich gut. Ich musste mehrmals vom Rad zum Laufen und zurück wechseln. Das hat unglaublich Spaß gemacht. Susa gestaltet die Trainingseinheiten immer progressiv. Am Anfang habe ich mich damit etwas schwergetan. Mittlerweile schaffe ich die Steigerungen ganz gut.

Dein wievielter Triathlon wird der Rothsee-Triathlon sein und hast du langfristig noch weitere sportliche Pläne?
Der Rothsee-Triathlon wird mein sechster Triathlon sein, allerdings mein erster über die Olympische Distanz. Die 1,5 Kilometer Schwimmen haben mich bisher immer abgehalten. Langfristig würde ich gerne weiterhin meinen Sport gesund ausüben können und einfach Spaß dabei haben.

 

Interview: Meike Maurer
Foto: privat