Nach dem ermüdenden 24-Stunden-Flug bin ich gut in unsere AK-Ironman-WG angekommen. Mein Freund Daniel und seine Kollegen David und Max sind First-Timer hier auf Hawaii und lassen sich von einem Highlight zum nächsten tragen. Da begleite ich sie doch gerne.
Gestern wurden die Startunterlagen abgeholt und danach ging es zum Briefing der deutschsprachigen AK-Teilnehmer. Mit circa 190 Teilnehmern stellt Deutschland den drittgrößten Anteil an Athleten und ich freue mich einige mir bekannte Gesichter zu entdecken.
Verüüüückt!!!
Das erste richtige Highlight fand allerdings heute morgen statt: der berühmte Underpants-Run, dessen Startgeld für einen guten Zweck gespendet wird. Meine WG-Jungs haben sich bis ins Detail perfekt gestylt: Batman-Socken und Deutschland-Unterhose, ach herrje denke ich mir bloß, wie crazy… Das ist allerdings nichts gegenüber dem, was mich auf dem Ali’i Drive erwartet. Als wir zum Startpunkt laufen, strömen aus allen Ecken die verrücktesten Gestalten. Ich habe das Gefühl ganz Kona läuft heute nur in Unterhose rum. Von der Tribüne aus schaue ich mir das Spektakel an und bin fasziniert von Hula-Männern, einem Hai, Darth Vader, Matrosen und Gladiatoren.
Käffchen gefällig???
Danach ging es zum Schwimmen ins Meer. Beim Briefing wurde gebeten, dass man doch bitte nur Riff-freundliche Sonnencreme verwendet. Ich wusste nicht, dass die herkömmliche Sonnencreme schädlich für Riffe und Fische sind. Da habe ich wieder was gelernt und halte mich natürlich ab jetzt daran. Nature first!
Im Bikini und mit der GoPro in der Hand springe ich ins Wasser. Herrlich. Badewannenwarm! Kristallklar? Oh ja! Schon nach wenigen Metern geht das Riff los und bunte Fische schwimmen unter mir vorbei. Allein deshalb ist der Start auf Hawaii etwas Besonderes. Unser Ziel ist das Kaffee-Boot. Auch das gibt es nur in Kona. Knapp 300 Meter vom Start entfernt ankert jeden Morgen ein Boot, das gratis Kaffee an die Schwimmer verteilt. Wie cool ist das denn!
OMG!!!
Nach kurzem Stopp schwimmen wir weiter und werden von einem Life-Guard in einem Kajak informiert, dass Delfine gesichtet wurden. Delfine? Wo??? Wir schauen uns um und tatsächlich, wir sehen die Rückenflossen mehrerer „hawaiianischen Spinner“. OMG (Oh my god!) Ich werd’ verrückt! Ein Traum wird wahr.
Plötzlich sind wir umringt von einem ganzen Schwarm, tauchen mit ihnen um die Wette, hören deren Fiepen zu, entdecken sogar ein Baby-Delfin und entwickeln gefühlte 1 Billion Glückshormone.
Wow, was für ein Erlebnis. Beim Duschen schaue ich ausschließlich in strahlende Gesichter und höre nur: „Did you see the dolphins, too? Amazing!“
Definitiv ein Grund beim Ironman auf Hawaii dabei zu sein.
Text | Fotos: Ricarda Lisk