Der Sport wurde Matthias Köste in die Wiege gelegt: als Sohn des gleichnamigen Kunstturners und Olympiasiegers Klaus Köste leitet der 47-Jährige den Augenoptik-Großhandel Pricon. Seit dem vergangenen Jahr vertreibt der dreifache Familienvater zudem Triathlon-Anzüge der französischen Marke Kiwami – und erklärt, welcher „Vogel“ dahinter steckt.
Herzlichen Glückwunsch, Herr Köste! Der Triathlon-Anzug Spider WS1 Ihrer Marke Kiwami wurde auf der ISPO 2014 mit Gold ausgezeichnet. Anscheinend haben Sie alles richtig gemacht, als Sie den Deutschland-Vertrieb der französischen Marke übernommen haben…
Vielen Dank! Am letzten ISPO-Tag stieß ich eher zufällig auf Kiwami und die Gründer Craig und Hélène Watson. Vom Spider und den beiden war ich sofort ganz angetan. Nach einem weiteren Treffen am Produktionsstandort Pau in Frankreich waren wir uns recht schnell einig.
Sie sind seit 2011 Geschäftsführender Gesellschafter des Augenoptik-Großhändlers Pricon mit Sitz in Mainz. Welche Geschichte steht hinter diesem ungewöhnlichen Namen?
Das Unternehmen wurde vor über 26 Jahren von Johannes Day mit dem Ziel gegründet, innovative Produkte und Dienstleistungen dem Markt zu präsentieren. So entstand aus „Produkt Innovations Consulting“ der Name Pricon. Diesem Anspruch fühlen wir uns heute wie vor 26 Jahren verpflichtet.
Hand aufs Herz: zuvor haben Sie 15 Jahre lang für die Firma Polar gearbeitet. Wie kommt man von Herzfrequenz-Messgeräten zu Sportbrillen?
Mit Pricon verbindet mich schon eine längere Geschichte. Als wir vor einigen Jahren ausgewählte Polar-Partner mit Materialien für einen schnellen Service ausstatten wollten, fand ich in Pricon einen tollen Partner, um die entsprechenden Werkzeuge produzieren zu lassen. 2010 sprach mich der frühere Pricon-Inhaber an, ob ich nicht sein Unternehmen weiterführen möchte. Mit dem Ok meiner Familie startete ich 2011 in das Abenteuer Selbstständigkeit.
Sie sind selbst Spross einer Sportler-Familie: Ihr Vater war der Olympia-Turner Klaus Köste. Sie müssen in Ihrer Kindheit viel Sport getrieben haben, oder?
Ob in der Halle, auf der Wiese oder am Strand: Sport wurde in unserer Familie selbstverständlich groß geschrieben Wobei es meinem Vater nie darum ging, dass eines seiner Kinder unbedingt in seine Fußstapfen tritt. Allerdings lag es natürlich nahe, dass mein Bruder, meine Schwester und ich zunächst mit dem Turnen begannen. Wir haben schließlich als Kinder viel Zeit in den verschiedensten Turnhallen zugebracht.
Zum Kunst-Turnen hat es offensichtlich nicht gereicht. Stattdessen üben Sie sich im Triathlon-Training – wie kam es dazu?
Auch wenn mir Talent bescheinigt wurde, so musste ich doch schon früh auf Anraten der Ärzte das Kunst-Turnen aufgeben. Ich bin dann über verschieden sportliche Aktivitäten beim Ausdauersport gelandet. 1988 startete ich erstmals beim Rennsteiglauf, und kurz danach folgten die ersten Schritte im Triathlon. In diesem Jahr möchte ich nach 15 Jahren Wettkampfpause beim Leipziger Triathlon die Olympische Distanz bewältigen.
Abschließende Frage: Genau zehn Jahre nach der Kiwami-Gründung 2003 haben Sie die französische Marke auf den deutschen Markt geholt. Wofür steht der ungewöhnliche Name Kiwami und was haben Sie künftig damit vor?
Kiwami besteht aus zwei Wörtern: Kiwi und Ami. Der Kiwi ist ein artgeschützter, flugunfähiger Vogel, der ausschließlich in Neuseeland existiert. Er ist das nationale Emblem Neuseelands und zugleich die Bezeichnung für die Bewohner Neuseelands. „Ami“ ist das französische Wort für Freund, einer Person, der man durch gegenseitige Zuneigung verbunden ist. Kein Wunder also, dass aus dem Zusammentreffen von französischer Mode und kultureller Vielfalt Neuseelands exzellente Produkte für Athleten entstehen! Mit dem Spider präsentieren wir den aktuell leichtesten Wettkampf-Anzug für die Kurzdistanz. Auf diesen vertraut beispielsweise das Damenteam des TV 48 Erlangen in der 1. Bundesliga. Wenn wir es gemeinsam schaffen, kontinuierlich die beste Wettkampfbekleidung zu fertigen und über den Fachhandel den Triathleten zugänglich zu machen, bin ich zufrieden.
Herr Köste, vielen Dank für das Gespräch.
Das Interview führte Nora Reim.