Endlich. Es geht los. Das Training verläuft trotz des teilweise miesen Wetters zum Jahresanfang doch zufriedenstellend. Ich fühle mich in Form und möchte diese auf einer Kurzdistanz testen. Jetzt nur noch schnell im Internet die passende Veranstaltung finden, das Anmeldeformular ausfüllen und die zielgerichtete Wettkampfvorbereitung kann beginnen. Gesagt – getan. Wirklich? Schön wär’s. Das Drama beginnt mit dem ersten Akt. Bei den zahlreichen Einträgen in den verschiedenen Internetportalen scheinen es die Veranstalter mit ihren Angaben dann doch nicht immer so genau zu nehmen. Da entpuppt sich ein in der Kategorie Kurzdistanz gelistetes Rennen schließlich als Sprintdistanz. Nichts gegen die Jedermänner, aber wenn die Organisatoren in ihrem Rennen Fairness verlangen und mithilfe der Schiedsrichter auch dafür sorgen, sollten sie bitteschön selbst Fairness an den Tag legen und ihre Veranstaltung der richtigen Kategorie zuordnen.
Nachdem ich dann „meine Olympische“ gefunden hatte, läutet der Internetauftritt den zweiten Akt des Dramas ein. Dieser lässt schlichtweg zu wünschen übrig. Die Suche nach den wichtigsten Informationen gleicht einer Schnitzeljagd. Nach Aufruf der vierten Unterseite mit weiteren Verlinkungen auf wichtige Details gebe ich frustriert auf und suche mir einen neuen Wettkampf aus. Auch hier ein ähnliches Bild. Anscheinend klebt heute die Seuche an meinen Fingern. Dritter Versuch. Es folgt der Gipfel der Inkompetenz. Zwar stellten sich die Verantwortlichen selbst sehr gut dar und auch die Veranstaltung wird in den höchsten Tönen gelobt, jedoch fehlte neben der Beschreibung der Wettkampfstrecken vor allen Dingen die wichtigste Information: das Datum. Es mögen in Europa bestimmt genügend unsinnige DIN- oder EU-Normen existieren, aber an gewisse Grundregeln der Informationsbereitstellung sollten sich auch ehrenamtlich engagierte Veranstalter halten.
Schließlich werde ich dann doch fündig. Ein Wettkampf, bei der auf der Einstiegsseite all das steht, was ich wissen möchte: Ort, Datum und Distanzen. Weitere Details wie Startzeit, Startgebühren, Teilnehmerlimit, Streckenbeschreibung, Öffnungszeit der Wechselzone, Uhrzeit der Wettkampfbesprechung, Anreisehinweis, Adresse und Ausgabe der Startunterlagen erfahre ich mit zwei zusätzlichen Mausklicks, inklusive Download der kompletten Ausschreibung als PDF auf meine smarten Endgeräte. Und auch die Online-Registrierung funktioniert tadellos. Kompliment. Bleibt zu hoffen, dass mir am Wettkampftag der dritte Akt erspart bleibt: Die Suche nach der Startnummernausgabe. Ich wünsche mir bereits am Ortseingang gut lesbare Hinweisschilder, so wie ich es von den vielen kleinen Feld-, Wald- und Wiesen-Laufveranstaltungen her kenne.
Denkt dran, immer schön locker bleiben,
Euer Freund Locke
Foto: Armin Schirmaier