Daniel Kezele lebt seit 17 Jahren auf der kanarischen Vulkaninsel Lanzarote. Ein Ort, wo viele Triathleten im Winter unter südeuropäischer Sonne und beständigem Wetter ihr Grundlagentraining oder ihre Wettkämpfe, wie beispielsweise den Ironman oder den Volcano Triathlon, absolvieren. Es gibt wohl nur sehr wenige Triathleten, die die Vulkaninsel so gut wie die eigene Westentasche kennen – wie der 46-Jährige.
Daniel, wie hast du im Frühjahr in Spanien den Lockdown und die strenge Ausgangssperre erlebt?
Von einem Tag auf den anderen nicht mehr die gewohnte Freiheit genießen zu können, war für alle Bewohner ein ziemlich einschneidendes Erlebnis und eine sehr große Herausforderung. Einfach mal nach draußen zu gehen, war plötzlich untersagt, geschweige denn, an der frischen Luft Sport zu machen. Auch innerhalb der Familie mussten wir unseren gewohnten Tagesablauf umorganisieren: Betreuung der Kids beim Home-Schooling, wer geht wann einkaufen oder mit dem Hund raus. Meine Frau und ich haben auch schon mal um Letzteres geknobelt. Alles in allem war es eine sehr intensive und prägende Zeit, wir sind aber auch als Familie daran gewachsen. Genauso erging es mir mit meinem Team. Und zum Glück gibt es ja Video-Anrufe.
Wie stand es in dieser Zeit um Deine Motivation und die Deiner Athleten?
Zum Zeitpunkt des Lockdowns hatten wir fast all unsere Camps auf Lanzarote abgeschlossen. Alle meine Athleten waren in sehr guter Trainingsform und voller Ehrgeiz, die anvisierten Wettkämpfe mit guten Ergebnissen zu finishen. Ich konnte sehr gut nachvollziehen, dass viele von ihnen in den ersten Wochen in ein großes schwarzes Loch gefallen sind, und mir ging es da auch nicht viel anders. Zuallererst habe ich allen zwei echte Erholungswochen verordnet. Danach passten wir in vielen Gesprächen Ziele an und entwickelten gemeinsam neue Methoden, uns aus diesem schwarzen Loch nach oben zu arbeiten und gemeinsam in die Zukunft zu schauen. Rolle statt Straße, Zugseil statt Pool- oder Meerschwimmen, Athletik statt Laufschuhe. Somit konnten auch diejenigen ihre Form erhalten, die gar nicht nach draußen durften.
Du veranstaltest Camps auf Lanzarote, Mallorca, in Katalonien, Italien und Kroatien. In allen Ländern existieren unterschiedliche Hygieneregelungen …
Es ist schon sehr herausfordernd, all die unterschiedlichen Bestimmungen im Auge zu behalten. Glücklicherweise sind jedoch die grundsätzlichen Abstands- und Hygieneregeln schon sehr identisch. Mit unseren Hotelanbietern und Transferunternehmen stehen wir im engen Austausch, um alle Regelungen für die Unterbringung, Verpflegung und den Transfer abzustimmen und umzusetzen. Darüber hinaus beobachten wir die jeweils aktuelle Situation in den Ländern im Bereich der Sport-Hygiene-Vorschriften und beraten uns in regelmäßig stattfindenden Meetings.
Um die Sicherheit und Gesundheit unserer Camp-Teilnehmer sicherzustellen, werden wir die Camps in kleineren Gruppen durchführen, mit dem positiven Effekt, dass das Training viel individueller und effizienter wird.
Rechnest Du damit, dass es jetzt zu mehr Last-Minute-Buchungen kommen wird?
Davon gehen wir aus. Die Verunsicherung ist – trotz zahlreicher Anfragen und erster Buchungen – doch noch recht groß. Für die kommende Saison sind noch einige Plätze frei, und ich freue mich über jede weitere – auch kurzfristige – Buchung! Wer bei der Einreise einen 72 Stunden alten negativen Corona-Test vorlegt, erhält für die nächste Buchung außerdem einen Reisegutschein in Höhe von 100 Euro. Darüber hinaus versichern die Kanarischen Inseln als erste Region Spaniens alle Besucher gegen zusätzliche Kosten im Falle einer auf den Kanaren erfolgten Infektion mit dem Corona-Virus! Und sollte aufgrund der Corona-Pandemie ein Camp abgesagt werden, erhalten alle Kunden selbstverständlich 100 Prozent der Buchungskosten erstattet. Einem sorgefreien Aufenthalt auf Lanzarote steht also nichts im Wege.
Zurück zu Deinen Camps: Du bietest unterschiedlichste Camp-Formate an. Worin bestehen die wesentlichsten Unterschiede?
Bei unseren Camp-Teilnehmern handelt es sich um Aktiv-Urlauber, ambitionierte Age Grouper bis hin zum Profi. Und auf diese Zielgruppen haben wir unsere Formate ausgerichtet. Jeder soll – je nach Jahreszeit und zeitlicher Entfernung zu den Hauptwettkämpen – schwerpunktmäßig entweder an seiner Schwimmtechnik, der Grundlagenausdauer oder der Performance arbeiten oder den Sport einfach nur in wunderschönen Landschaften genießen. Doch bei aller Planung möchte ich, dass unsere Gäste mit Spaß und Freude dabei sind und alle einen besonderen Urlaub erleben. Dies macht den Erfolg unserer Camps aus. Und wenn es darum geht, während eines Camps einen Hochzeitsantrag zu unterstützen, sind wir alle mit ganz viel Elan dabei, aber das ist eine längere Geschichte ….
Camptermine 2020-2021
29.11. – 06.12.2020 Lanzarote Schwimm- und Radcamp
27.12. – 10.01.2021 Lanzarote Silvestercamp
31.01. – 07.02.2021 Lanzarote Grundlagen Camp
07.02. – 21.02.2021 Lanzarote Tri Camp
21.02. – 28.02.2021 Lanzarote Intensiv Camp
28.02. – 14.03.2021 Lanzarote ProAthletes Camp
14.03. – 28.03.2021 Lanzarote Performance Camp
27.03. – 10.04.2021 Mallorca TCC/PA Camp Mallorca
10.04. – 17.04.2021 Spanien Triathlon Camp Katalonien (Girona)
24.04. – 10.05.2021 Kroatien Triathlon Camp
Ende August 2021 Italien Alpenpässe Bormio
Weitere Infos: triathlonschule.com