Lubos Bilek: Eine richtige Saisonpause ist wichtig

Lubos Bilek_ © Ruben ElstnerTriathlon entwickelt sich stetig weiter, weltweit werden immer mehr Wettkämpfe veranstaltet. Das Leistungsniveau unter den Profis wird immer dichter! Der Trend zum „Ganzjahrestriathleten“ scheint vorprogrammiert.

 

Gleichzeitig bedeutet dies, dass es immer schwierig wird, die Rennsaison zu planen, insbesondere dann, wenn das große Ziel die Ironman Weltmeisterschaft Hawaii heißt. Die tritime-Redaktion unterhielt sich mit Lubos Bilek, u.a. Trainer von Sebastian Kienle, Andi Böcherer und Maurice Clavel, über die Themen Saisonplanung, Wettkampfstress und ausreichende Erholung

Wie planst du zusammen mit deinen Athleten die Saison und die Wettkämpfe?
Wenn möglich, plane ich mit meinen Athleten die großen Wettkämpfe ganz am Anfang der Saison. Quasi nach der Saisonpause, wenn das Training wieder beginnt. Kleinere „Trainingswettkämpfe“ können jedoch immer kurzfristig in die Planung aufgenommen werden. Dennoch ist es so, dass die ganze Saison selten so läuft, wie man es sich wünscht, daher ist selten die Saisonplanung in Stein gemeißelt.

Von was machst du die Anzahl der geplanten Rennen abhängig?
Leider entscheiden im Profibereich nicht immer nur der Kopf und die Vernunft über die Wettkampfauswahl, sondern auch das Punktesystem für die Weltmeisterschaften. Die Pause zwischen den Wettkämpfen und die Anzahl an Rennen bespreche ich daher mit jedem Athleten individuell.

Wie siehst du die Entwicklung, dass man das ganze Jahr weltweit wichtige Rennen machen kann und es dadurch gar keine richtige Off-Season mehr für Profi-Triathleten gibt?
Wie viel Rennen man macht, muss jeder Athlet für sich entscheiden. Es ist niemand gezwungen, über das ganze Jahr Wettkämpfe zu bestreiten. Eine richtige Saisonpause sollte auf jeden Fall eingehalten werden. Der Körper und auch der Kopf brauchen diese Pause, um im nächsten Jahr wieder bereit und leistungsfähig zu sein. Aber wie schon erwähnt, es ist nicht so einfach, wenn man sich beispielsweise für Hawaii qualifizieren möchte.

Was kannst du zu dem Thema Burn-out unter Profis sagen?
Meine Meinung dazu ist, dass man durch eine vernünftige Saisonplanung und „sinnvolle“ Ausgleichsbeschäftigung zum Sport – wie Freunde, Studium, Hobbys ect. – das Burn-out-Risiko stark reduzieren kann.

Achten deine Athleten besonders auf ihre Ernährung, wenn Sie viele Rennen bestreiten und welchen Stellenwert räumst du dem Thema Ernährung in Bezug auf die Regeneration ein?
Meine Athleten achten immer auf die Ernährung! Die Ernährung beschleunigt die Regeneration. Die richtige Ernährung zum richtigen Zeitpunkt kann dafür sorgen, dass der Athlet am nächsten Tag wieder voll einsatzbereit ist.

Danke Lubos, für das interessante Interview.

Interview: Meike Maurer
Foto: Ruben Elstner