Profi-Triathletin Julia Bohn hat aufregende Monate hinter sich. Erst reiste sie im April zum Strongman nach Japan. Danach sammelte die 35-Jährige TV-Erfahrung bei der Kochshow „Das perfekte Dinner“.
Übrigens, der Strongman ist eine Langdistanz, die dieses Jahr bereits zum 31. Mal stattgefunden hat und an der auch schon Triathlon-Grössen wie Lothar Leder teilgenommen haben. Die Insel Miyako, auf der das Rennen stattfindet, ist drei Flugstunden von Tokyo entfernt und ist bei den Japanern aufgrund ihrer Schönheit als Erholungsort für Burn-out-Patienten bekannt.
Die tritime-Redaktion hat bei der sympathischen Offenbacherin nachgefragt, wie es zur Teilnahme an den beiden sehr unterschiedlichen Events – dem Strongman und dem perfekten Dinner gekommen ist.
Hallo Julia, wie kommt es, dass du dieses Jahr beim Strongman in Japan an den Start gegangen bist?
Seitdem ich Triathlon mache, ist es ein Traum von mir, einmal eine Langdistanz in Japan zu bestreiten, da mir die asiatische Kultur sehr gut gefällt und ich ein Faible für Japan habe. Der Wunsch ging dieses Jahr in Erfüllung und ich bin im April zum Strongman auf die kleine Insel Miyako vor Taiwan eingeladen worden.
Wie war das Erlebnis „Strongman“?
Es war wirklich eine tolle emotionale Woche, obwohl am Renntag das Wetter verrückt gespielt hat und wir statt eines Langdistanztriathlons einen Duathlon machen mussten. Aufgrund eines Orkantiefs war definitiv nicht an Schwimmen zu denken. Zudem war es natürlich extrem schwül, sodass das Rennen ein bisschen der Hölle im Paradies glich. Auf der Radstrecke regnete es und der Wind blies mit bis zu 41km/h, das war vor allem auf den Brücken extrem beängstigend. Ich habe mich allerdings auf dem Rad ganz gut durchgebissen und konnte dann auf dem schwierigen Marathonkurs, der mit einigen Höhenmetern gespickt ist, noch einen guten Lauf hingelegt. Trotz aller Strapazen bin ich gut mit den Bedingungen zurecht gekommen und konnte mich im Ziel über einen dritten Platz freuen.
Was war für dich das Besonders an diesem Rennen?
Das Rennen wird mit viel Herzblut ausgerichtet und ist zudem wirklich top organisiert. Der Wettkampf wird wie ein Volksfest gefeiert. Quasi alle Bewohner der Insel kommen an die Strecke und feuern die Teilnehmer an. Ich hatte das Gefühl, dass es um deutlich mehr als nur um Triathlon geht. Es war ein tolles einmalige Erlebnis und ich komme bestimmt wieder.
Der Strongman war das eine große Erlebnis dieses Jahr. Das andere hieß „Das perfekte Dinner“ – wie kam es denn zu diesem TV-Auftritt?
Ich muss gestehen, dass ich ein großer Fan der Sendung auf VOX bin und sie häufig nach dem Training am Abend ansehe, um abzuschalten. Irgendwann hatte ich spontan die Idee, mich auch zu bewerben. Zwei Wochen später, direkt nach Japan, hatte ich dann schon eine Zusage.
Welche Erfahrungen hast du beim perfekten Dinner sammeln können?
Ich weiß jetzt definitiv, dass Sport genau mein Ding ist! Es war eine tolle Erfahrung. Ich habe viele fantastische unterschiedliche Menschen während der fünf Drehtagen kennengelernt, aber es war natürlich extrem stressig. Wir hatten alleine 12 bis 16 Stunden Drehzeit pro Tag. Das war extrem und ungewohnt für mich, vor allem, wenn man noch versucht, am frühen Morgen zu trainieren.
Klar, war es auch ziemlich ungewohnt für mich, sechs Teller schön anzurichten und das Essen für alle warm zu servieren. Alles sollte ja perfekt sein. Angefangen von der Tischdekoration bis hin zum Nachtisch. Zugegeben, ich bin schon etwas ins Rotieren gekommen.
Was du genau gekocht hast, können wir heute Abend auf Vox um 19 Uhr bewundern. Warum du genau dieses Dinner gewählt hast und wie die Rezepte gehen, verraten wir dann morgen auf tritime-magazin.de
Eine letzte Frage, was steht sportlich dieses Jahr noch bei dir an?
Ich werde zum dritten Mal beim Ostseeman Anfang August an den Start gehen und versuchen, wieder auf dem Podium zu landen. Außerdem habe ich noch das Challenge-Rennen in Almere am 12. September geplant. Alles Weitere entscheide ich spontan.
Interview: Meike Maurer
Fotos: privat und VOX / ITV Studios