Profisportler können ein Lied davon singen: wer nicht mit Disziplin und Konsequenz tagein tagaus seinen Alltag meistert, hat wenig Chancen, ganz nach vorne zu kommen. Dies bezieht sich auf das Training, auf die Ernährung und die Organisation des ganz normalen Tagesablaufs. Wir haben Svenja Bazlen nach ihrer Meinung zum Thema Disziplin gefragt.
Was bedeutet für dich als Profisportler Disziplin – im Alltag, beim Training und bei der Ernährung?
Ich muss mich jeden Tag neu motivieren und das zu schaffen, bedeutet für mich Disziplin. Letztlich stehe ich jeden Tag auf und habe einen Plan, was zu tun ist, aber ich muss auch ganz genau auf meinen Körper hören und wissen, was jeden Tag von Neuem das richtige für mich ist. Es gibt Phasen, in denen es schwierig ist, zu unterscheiden, ob es gerade Faulheit oder der innerer Schweinehund ist, die einen von den geplanten Aufgaben abhalten wollen oder, ob der Körper wirklich Ruhe braucht. Meistens ist es der innere Schweinehund und den heißt es, zu überlisten. Bei der Ernährung ist es ähnlich. Ich weiß ganz genau, was mir gut tut und was ich brauche, aber das auch immer konsequent durchzuziehen ist eine andere Sache.
Müssen Profisportler disziplinierter als andere Menschen ihren Alltag meisten? Wenn ja, warum?
Das ist schwer zu beurteilen und ich denke auch, individuell ganz unterschiedlich. Ich denke, es gibt viele Lebensumstände, die eine hohe Disziplin erfordern. Das können berufliche Anforderungen sein, aber auch Krankheiten oder familiäre Umstände. Ich gehe nicht jeden Tag ins Büro und komme abends nach Hause und bin fertig. Mein Beruf zieht sich durchs ganze Leben. Das hat Vorteile und ist auch sehr schön, aber fordert eben auch sehr viel Disziplin. Er sportliche Erfolg, kommt nicht von selbst. Man muss Prioritäten setzen und muss sich immer wieder auf sich selbst konzentrieren.
Wie wichtig ist es für dich bei deiner Ernährung, Disziplin an den Tag zu legen?
Ich achte auf meine Ernährung und muss natürlich auch ein gewisses Maß an Disziplin an den Tag legen, aber bei mir ist es so, dass bei der Ernährung der soziale und praktische Aspekt absolut im Vordergrund stehen. So lange ich nur nach mir selbst schaue, ist es für mich nicht schwer, mich ganz auf mein Ernährungskonzept zu konzentrieren. Ich möchte und muss in puncto Ernährung nicht kompliziert sein und deshalb gibt es, vor allem wenn ich auswärts esse, einfach, was es gibt und was gut schmeckt.
Kann gesunde Küche einfach und schnell gehen? Wie sieht das bei dir aus?
Oh ja, kochen geht bei mir eigentlich immer schnell. Ich liebe die „Ein-Topf-Küche“ Morgens ein Frühstücksbrei, mittags ein Getreide mit Gemüse und abends Suppe oder Salat. So gibt es immer nur einen Topf zum Spülen. 😉
Braucht man für eine glutenfreie Ernährung mehr Disziplin als für „normales“ Essen?
Ja ich denke schon, vor allem, wenn man nicht immer zu Hause isst. Der Gang zum Bäcker fällt da schon mal weg und in der Mensa oder im Restaurant wird die Speisekarte ganz schön klein. Es geht, aber man muss immer wieder widerstehen können. Das fängt beim Brot an, das beim Italiener auf dem Tisch steht, geht mit dem Stück Kuchen im Café weiter und hört bei der Falafel an der Dönerbude auf.
Hast du ein Essensritual vor wichtigen Wettkämpfen?
Ich esse immer bis drei Stunden vor dem Rennen ganz normal und dann trinke ich nur noch kohlenhydratreiche Getränke. Da die Wettkämpfe meistens morgens sind, gibt es immer einen Frühstücksbrei mit Banane und ein Honigbrot, wenn ein Wettkampf später ist, meistens noch eine Portion Reis mit etwas Gemüse zum Mittagessen.
glutenfreie Kochrezepte zum Nachkochen
Bircher Müsli
Bunte Wok-Pfanne
Schoko-Cappuccino-Brownies
Tipps und Tricks rund um Trainings- und Ernährungsfragen könnt Ihr Euch bei Svenja übrigens direkt abholen: im 1. Laufcamp mit Svenja Bazlen auf Fuerteventura Ende November 2014. Mehr Infos dazu
Fotos: seitz-glutenfrei.de