Andy Raelert: Ich blicke zuversichtlich in Richtung Hawaii

Ironman Copenhagen„Ich habe noch viel Arbeit zu tun, aber ich möchte konkurrenzfähig am Start in Kona stehen“, so die klare Ansage von Andy Raelert im Interview nach seiner Hawaii-Quali beim Ironman Kopenhagen.

 

Andy, Glückwunsch zu deinem 7. Rang beim Ironman in Kopenhagen und der damit verbundenen Hawaii-Quali. Wie geht es dir körperlich nach dem Rennen? Und was bedeutet dir das erkämpfte Kona-Ticket?

Vielen Dank. Ein Ironman kostet immer Kraft. Ich hoffe jetzt natürlich, dass die Verletzung nicht wieder aufbricht und ich die letzten Wochen dazu nutzen kann, die fehlenden Kilometer wieder aufzuholen. Auch wenn ich nun die Qualifikation erreicht habe, liegt noch sehr viel Arbeit vor mir. Wenn ich die richtige Balance finde, erhoffe ich mir, mit einer sehr guten Form in Kona an den Start zu gehen.

Du bist sehr gut geschwommen (47:42 Minuten). Auf dem Rad warst du vorne mit dabei und bist einen neuen Streckenrekord in 4:13:57 Stunden gefahren. Beim Laufen hat man ab der Hälfte des Marathons gemerkt, dass dir vermutlich noch einige Laufkilometer fehlen. Wie lange konntest du das Laufen nach deinem Ermüdungsbruch vor Kopenhagen wieder trainieren und wie sah dein Lauftraining genau aus?

Ich laufe seit etwa fünf Wochen wieder. Ich habe behutsam begonnen und dann Pensum und Intensität stetig gesteigert. Mit dem Schwimm- und Radtraining war ich vorher schon auf einem guten Weg. Mit dem Feedback der Belastung von Kopenhagen bin ich nun zuversichtlich, auch im Laufen den Rückstand wieder aufzuholen.

Wie hat sich die zweite Marathonhälfte tatsächlich für dich angefühlt und wie enttäuscht warst du, dass es nicht für Podium gereicht hat?

Natürlich hätte ich mich auch gerne mit einem Sieg oder einer Podiumsplatzierung zurückgemeldet, aber dafür war es dann doch zu früh. Ich habe mich ein wenig mit Magenproblemen herumgeschlagen, die allerdings selbstverschuldet waren und dann im weiteren Verlauf mein eigenes großes Ziel in den Vordergrund gestellt. Insofern ist das Ergebnis nicht perfekt, lässt mich aber zuversichtlich nach vorne schauen.

Du hast jetzt noch gut sechs Wochen bis zum Ironman Hawaii. Wie wird dein Training in den nächsten Wochen aussehen und wo wirst du dich vorbereiten?

Ganz zu Ende gedacht habe ich das zwar noch nicht, ich werde aber wohl in Deutschland bleiben. Das hat für mich in den letzten Monaten gut funktioniert, und besonders auf den familiären Rückhalt möchte ich eigentlich nicht mehr verzichten. Spielt mir das Wetter einen Streich, mache ich eventuell einen Abstecher in wärmere Gefilde, bleibe aber in Europa.

Die Ironman-Weltmeisterschaft 2016 wird ziemlich sicher auch dieses Jahr im Laufen entschieden. Wie schätzt du deine Chancen auf eine Podiumsplatzierung derzeit ein? Ist alles noch möglich?

Ich möchte konkurrenzfähig in Hawaii an den Start gehen. Würde ich nicht daran glauben, hätte ich den Versuch für die Verwirklichung meines Traumes schon ins nächste Jahr geschoben. Ich weiß, dass ich noch viel dafür zu tun habe, bin aber optimistisch, die verbleibende Zeit auch effektiv nutzen zu können.

Interview: Meike Maurer
Foto: Stephen Pond/Getty Images for Ironman