Spanien – egal ob Balearen, Kanaren oder das Festland – hat für Triathlon- und Radsportfreunde weit mehr zu bieten, als nur schönes Wetter. Wir stellen euch die Regionen und Inseln in einem Überblick einzeln vor.
Lanzarote
Die Vulkaninsel Lanzarote ist die wohl bekannteste Trainingsdestination der Inseln des ewigen Frühlings. Insbesondere in den Monaten Februar bis April zeigt sich das vom Künstler und Architekten César Manrique geprägte Eiland, das Anfang der 90er Jahre von der UNESCO als erste vollständige Insel zum Biosphärenreservat ernannt wurde, von seiner schönsten Seite. Zahlreiche Nationalmannschaften und Altersklassenathleten nutzen die idealen Trainingsbedingungen zur Saisonvorbereitung. Glücklicherweise gehört der raue Straßenbelag mittlerweile der Vergangenheit an, sodass die Triathleten auf dem glatten Asphalt die einmalige Landschaft zwischen El Golfo, den Feuerbergen des Timanfaya-Nationalparks und dem Mirador del Rio genießen können. Auch wenn der Penas de Chache mit knapp 700 Metern über dem Meer die höchste Erhebung der Insel ist, geht es auf der nordöstlichen Kanareninsel ständig auf und ab, und auch die Passatwinde sind ein ständiger Begleiter der Radfahrer.
Fuerteventura
Hoteleigene 50-Meter-Pools in Las Playitas und Corralejo, weitläufige Sandstrände mit der Möglichkeit des Freiwassertrainings sowie zahlreiche Radtouren auf gut ausgebauten und wenig befahrenen Straßen haben Fuerteventura in den vergangenen Jahren zum absoluten Hotspot der Triathlon-Szene emporschnellen lassen. Auch die Nähe zu Lanzarote bietet Abwechslung im Trainingsalltag, denn nach einem kurzen Transfer mit der Fähre lässt sich auf der Nachbarinsel die Radstrecke des Ironman Lanzarote erkunden. Bereits ab September werden erste auf Triathleten ausgerichtete Schwimm- und Laufseminare angeboten.
Gran Canaria
Die drittgrößte Kanareninsel gilt unter vielen ambitionierten Triathleten als absoluter Geheimtipp. Interessierte sollten jedoch wissen, dass es auf der Insel nur eine Richtung gibt, und die führt immer bergauf. Sobald man den flacheren und – insbesondere in der Ferienzeit – stärker befahrenen Küstenstraßen den Rücken zugekehrt hat und in das bergige Landesinnere abbiegt, haben die Radfahrer die Straßen für sich alleine. Hinter jeder Kurve bieten die anspruchsvollen Etappen herrliche Ausblicke auf Täler, Berge und Küstenstreifen. Die touristischen Zentren im Süden der Insel eignen sich aufgrund ihrer Infrastruktur und dem kilometerlangen Sandstrand zwischen Maspalomas und Playa del Inglés als idealer Ausgangspunkt für einen abwechslungsreichen Aufenthalt, Freiwasser-Training inklusive.
Teneriffa
Landschaftlich gehört Teneriffa zu den reizvollsten Destinationen der Kanaren. Jedoch erfordert die Vulkaninsel, die durch Spaniens höchsten Berg, dem 3.718 Meter hohen Pico del Teide, geprägt wird, von den Radfahrern weitaus mehr als eine solide Grundlage. Triathleten, die auf der größten Kanareninsel ihre ersten Trainingskilometer absolvieren möchten, kommen schnell an ihre Grenzen. Ähnlich wie auf Gran Canaria führen die schönsten Routen meistens bergauf. Besonders reizvoll ist der lange Anstieg von Puerto de la Cruz über La Orotava in die über 2.000 Meter hohe Caldera des Pico del Teide. Diesem steht die Alternativroute durch den herrlichen Esperanza-Wald von der Hauptstadt Santa Cruz de Tenerife in nichts nach. Liebhaber von Serpentinen werden das Anaga-Gebirge im Nordosten der Insel sowie die kurvenreiche Fahrt nach Masca im Westen nie mehr vergessen. Teneriffa eignet sich idealerweise als Abschlusstrainingslager vor dem Hauptwettkampf, um sich mit zahlreichen Kraft-am-Berg-Einheiten den letzten Feinschliff zu holen.
Mallorca
Und täglich grüßt das Murmeltier! Zahlreiche „Wiederholungstäter“ fühlen sich auf der beliebtesten Trainingsinsel der Deutschen für zwei Wochen in die Episoden des Filmklassikers aus dem Jahre 1993 zurückversetzt. Kloster Lluc, Randa, Orient, Sa Calobra, Cap Formentor und die Anstiege zum Col de Sóller und Puig Major gehören zu den Klassikern eines jeden Trainingslagers. Die Unterschiede zwischen den zahlreichen Anbietern liegen jedoch meist in den Details der Ausschreibungen verborgen. Während ein Großteil der Reiseveranstalter Sportpakete zwischen Port de Pollença und Can Picafort anbietet, hat das Age-Group-Trainingscamp der Deutschen Triathlon Union den Süden der Insel für sich entdeckt. Der Küstenort Colónia de Sant Jordi bietet nicht nur schöne Laufstrecken, sondern sorgt mit dem 50-Meter-Pool des Best Swim Centre auch für ideale Schwimmbedingungen. Und über die Qualitäten der Baleareninsel als perfekte Destination zum Radfahren brauchen wir an dieser Stelle keine weiteren Zeilen verlieren.
Spanisches Festland
Neben den klassischen Destinationen der Kanaren und Balearen eignet sich auch die spanische Mittelmeerküste zwischen Tossa de Mar im Norden und Malaga im Süden für einen Trainingsaufenthalt. Nur wenige Reiseveranstalter haben bislang die Küstenregionen mit einem zum Teil anspruchsvollen Hinterland für sich entdeckt. Deshalb ist bei der Wahl des Zielortes Kreativität und Organisationstalent gefragt. Dem Internet und der Verbreitung von GPS-Tracks sei Dank, dass auf den einschlägigen Internetportalen genügend Informationen und Radrouten zum Herunterladen zur Verfügung stehen.
Foto: Carsten Riedl/www.rica-it.de