Bereits zum vierten Mal reist die tritime-Redaktion in diesem Jahr nicht über Chicago zur Ironman-WM nach Hawaii, sondern erneut via Tokyo. Auch wenn die Ost-Route über Japan ein wenig länger dauert, tragen zwei Nachtflüge dazu bei, den Jetlag in Kailua-Kona nahezu vergessen zu lassen.
Ganz zu schweigen von dem Erlebnis, in Tokyo kurz vor Mitternacht abzufliegen, um am selben Tag am späten Vormittag in Honolulu zu landen. Und wer kann schon behaupten, in die Vergangenheit zu fliegen.
Stopover Tokyo
Auch in diesem Jahr werde ich der Hauptstadt Japans einen Besuch abstatten, denn die Megacity mit seinen rund 38 Millionen Menschen hat weitaus mehr zu bieten als den Kaiserpalast, die Ginza und das pulsierende Stadtviertel Shibuya. Auch wenn Tokyo vom 634 Meter hohen Tokyo Skytree den ersten Eindruck einer unüberwindbaren großen Steinwüste hinterlässt, sind die im 2.200 km2 großen „Stadtzentrum“ gelegenen Sehenswürdigkeiten durch eine geschickte Reihenfolge mithilfe der Metro leicht und schnell zu entdecken.
Wer in Japan der Zauberformel „lass dich auf das Unbekannte ein“ vertraut, wird nahezu keinerlei Probleme mit dem Fremden – Schrift, Sprache und Kultur – haben und von der Atmosphäre aus Moderne und Tradition sehr schnell in seinen Bann gezogen. Abseits der ausgetretenen Touristenpfade eröffnen sich, insbesondere wenn man dann doch einmal völlig lost ist, ganz neue Perspektiven. Wie zum Beispiel wunderschöne Parks, kleine Tempelanlagen und viele unscheinbare Sehenswürdigkeiten, von den Cafés und Restaurants, in denen nur Japaner verkehrten, einmal ganz abgesehen.
Hervorzuheben sind das Elektro-Viertel Shinjuku mit dem verkehrsreichsten Bahnhof Japans und dem sehenswerten Gyoen-Park auf dem Weg nach Shibuya. Der berühmtesten Kreuzung der Welt und dem pulsierenden Nachtleben wird sich niemand entziehen können. Etwas ruhiger geht es im nicht weit entfernten Meiji-jingū-Tempel zu, der inmitten einer immergrünen Oase trotz seiner zahlreichen Besucher eine herrliche Ruhe ausstrahlt. Die Stadtteile Ueno und Asakusa warten mit Kunstgalerien, Museen und dem ältesten Tempel Tokyos auf, dem Sensō-ji. Und auch der eingangs erwähnte Skytree ist nicht weit vom Sumidagawa-Fluss entfernt. Erster Anlaufpunkt für die meisten Touristen ist jedoch das Gebiet rund um den Kaiserpalast, der weltberühmten Einkaufsstraße Ginza und dem Tsukiji-Fischmarkt. Wenn Sie die Hauptwege jedoch verlassen, können Sie in den zahlreichen kleinen Gässchen und Parks das Stadtleben auch abseits der „ausgetretenen Pfade“ erleben, wie zum Beispiel in Shimokitazawa, einem verwinkelten Viertel mit schönen Boutiquen und Cafés.
Wem sich während des Aufenthaltes die Möglichkeit bietet, einem Sushi-Kurs, einer Taiko-Trommel-Experience oder einer Einführung in die Iaidō-Kunst des japanischen Schwertziehens beizuwohnen, sollte sich diese einmalige Gelegenheit nicht entgehen lassen. Allein der Blick in die Augen der „Gastgeber“ ist es allemal wert und lässt nur ansatzweise erahnen, mit welcher Sorgfalt und Konzentration sie ihren Beruf ausüben und ihre Leidenschaft verkörpern.
Schwimmtraining in der 33. Etage
Triathleten, die abseits der öffentlichen Schwimmbäder und Fitness Clubs einmal ein Schwimmerlebnis der besonderen Art erleben möchten, sollten dem Aman Tokyo einen Besuch abstatten. Der 30 Meter lange Indoor-Pool in der 33. Etage mit seinen wandhohen Fenstern erlaubt ungehinderte Blicke über den Bezirk Shinjuku bis zum Mount Fuji. Der sich über zwei Etagen erstreckende 2.500 m2 große Spa punktet nicht nur mit dem Swimming-Pool, sondern auch mit einem geräumigen Fitnesscenter inklusive Yoga- und Pilates-Studio. Darüber hinaus können im schnörkellosen Zen-Ambiente des größten Hotel-Spa Tokyos, der auch Tagesgästen zur Verfügung steht, umfassende Wellness Behandlungen wahrgenommen werden.
Aman Tokyo
Die Hotelkette Aman eröffnete im Dezember 2014 in Tokyo sein erstes Stadthotel. Das Aman Tokyo belegt die obersten sechs Stockwerke des neu gebauten Otemachi Towers im vornehmen Tokioter Bankenviertel Otemachi. Mit seiner Lage im 33. bis 38. Stockwerk bietet es einen unverbauten Blick über die Stadt, die Gärten des Kaiserlichen Palastes und den Fuji-san. Das Aman Tokyo gehört sicherlich nicht zu den preiswertesten Unterkünften, im Gegenteil, die 84 Zimmer und Suiten sind nicht nur individuell geschnitten und bieten jeglichen Komfort, sie sind auch von den baulichen Traditionen japanischer Wohnhäuser inspiriert.
Und trotzdem sollten diejenigen, die sich eine Übernachtung nicht leisten mögen, dem Aman Tokyo einen Besuch abstatten. Es lohnt sich allemal, denn der Afternoon Tea oder das Abendessen schmeckt in Verbindung mit dem wirklich einmaligen Blick umso besser. Bereits im schlicht wirkenden Empfangsbereich kommen Architekturfreunde nicht zu kurz. Herzstück ist ein in 30 Meter Höhe schwebendes architektonisches Element, das an das Innere einer japanischen Papierlaterne erinnert, die sich 40 Meter lang und elf Meter breit über den gesamten Raum erstreckt und sich über sechs Stockwerke im Inneren des harmonisch designten Gebäudes in die Höhe zieht. Durch das strukturierte Washi-Papier fällt tagsüber sanft das Sonnenlicht und erhellt den Raum. Am Abend hingegen kreiert das stimmungsvolle Beleuchtungskonzept eine angenehme Atmosphäre.
Weitere Übernachtungsmöglichkeiten
Neben der Übernachtung in privat vermieteten Wohnungen sollten Japan-Reisende unbedingt einmal eine Nacht in einer traditionellen Unterkunft, dem Ryokan, verbringen. Klassische japanische Mahlzeiten, die häufig wie kleine Kunstwerke liebevoll angerichtet werden, gehören oft mit zum Übernachtungspreis. In Tokyo selbst können Touristen rund um die Tokyo Station zwischen einfachen Hotels wie dem Pearl Kayabachō oder Mittelklasse- Unterkünften wie dem Mitsui Garden Kyobashi wählen.
Die Anreise nach Japan erfolgt mit dem Flugzeug ab Frankfurt, Düsseldorf und München nonstop nach Tokyo-Haneda, Tokyo-Narita, Osaka und Nagoya mit All Nippon Airways, Lufthansa und Japan Airlines.
Weitere detaillierte Informationen finden Sie im tritime travel Spezial „Japan“ und der Webseite des Aman Tokyo:
issuu.com/tritime
aman.com/resorts/aman-tokyo
Text: Klaus Arendt
Fotos: Klaus Arendt und Aman Tokyo