Jeffrey Norris: „Leider viel Lärm um nichts!“

Faris Al-Sultan und Jeffrey NorrisNach einer Schwimmzeit von 1:51:31 h und rund 100 Kilometern auf dem Rad musste der blinde Jeffrey Norris bei der Challenge Roth 2016 mit Kreislaufproblemen die Segel streichen.

 

„Es war definitiv nicht mein Tag“, erklärte der 56-Jährige, der mit 33 Jahren erblindete, nach dem Rennen. „Ich hatte mit Patrick Adam als Schwimmbegleiter, mit Faris Al-Sultan auf dem Tandemrad und mit meinem Lauffreund Dieter Lutz das perfekte Team am Start, aber es sollte wohl einfach nicht sein. Leider kann ich es mir selbstnicht richtig erklären, was am Renntag mit mir los war“, gab Jeffrey, der 2005 seine Leidenschaft für Triathlon entdeckte, etwas resigniert zu Protokoll. Vorbereitet hatte sich der blinde Triathlet, trotz des hohen Organisationsaufwandes für das Training gut. Zudem ließen ihn die bereits gesammelten Erfahrungen aus zwei gefinishten Challenge Rennen in Roth 2007 und 2012 zuversichtlich ins Rennen gehen.
Leider gibt es im Sport keine Garantie, dass man am Tag x seine Leistung abrufen kann. „Schon nach dem Wendepunkt beim Schwimmen, habe ich gemerkt, dass ich mich unwohl fühlte. Beim Radfahren kamen Übelkeit und starke Schwindelgefühle, die ich so nicht kannte hinzu, sodass ich Faris Al-Sultan bitten musste, bei Kilometer 100 zu stoppen und mein Rennen vorzeitig im Sanitätszelt endete. Ich bin wahnsinnig enttäuscht, aber ich werde sicherlich zurückkommen und mich noch besser  – vielleicht auch mental – auf die Strecken einstimmen“, zeigte sich der blinde Ausdauersportler wenige Tage nach dem Wettkampf schon wieder kämpferisch.

Jeffrey Norris und Patrick Adam

Jeffryes Facebook-Eintrag zum Rennen:
„Geschlagen aber nicht besiegt: Dieser Challenge Roth ging mit einer großen Party und einem Feuerwerk zu Ende. Leider konnte ich dieses Mal nicht mitfeiern, denn nach der ersten Radrunde musste ich abbrechen. Der Wettkampf endete für mich im Sanitätszelt. Was war passiert? Ich weiß es noch nicht genau. Ich hatte Kreislaufprobleme, mir war übel und ich werde mich wohl noch untersuchen lassen. Jeder Sportler weiß, wie bitter es ist, aufgeben zu müssen. Erst recht, wenn man Teil eines Teams ist und sich dem Team verpflichtet fühlt. Daher ein großes Sorry von mir an meine drei Staffelpartner Faris Al-Sultan, Patrick Adam und Dieter Lutz! Und noch mal ganz herzlichen Dank an alle Beteiligten für ihren Einsatz! … I´ll be back!“

Fotos: privat
Text: Meike Maurer