Zuerst die Nervosität, dann den Gegner besiegen

Courage - Fear signpost with forest backgroundNervosität, Angst, Stress … im Sport können diese Faktoren zu immensen Leistungseinbußen führen. Mit verschiedensten Maßnahmen lässt sich die Angstbewältigung forcieren. Sei es aus dem Bereich des mentalen Trainings oder aus der Kräuterküche.

 

Manche kennen die folgenden Befürchtungen bereits aus frühen Lebensjahren: schlecht da­zu­stehen, die Angst zu versagen, als Verlierer zu gelten, die Nervosität vor Menschenmengen. Diese und sicher noch weitere Situationen zeigen, dass die Furcht tief in einer Person verankert sein kann und sich aus einer anfänglichen Nervosität und einer sich wiederholenden Stresssituation regelrechte Angstzustände entwickeln können.

Das Verhalten spricht Bände
Im Sport kennen wir den sogenannten Trainingsweltmeister, der seine Leistung ohne Probleme im Training abruft und im Wettkampf viele Prozentpunkte seiner Leistungsfähigkeit einbüßt. Eben aus Angst und Nervosität. Im Spitzensport kommen der Erwartungsdruck, die Sponsoren und die Medien hinzu, als zusätzliche Stressfaktoren, die Ängste, Nervosität und Unsicherheit be­gün­stigen. Im Fernsehen können wir das insbesondere bei den Individualsportarten gut beobachten. Gesten, Ge­sichtsausdrücke sowie das allgemeine Verhalten am Wettkampfort sprechen Bände.

Eine Vielzahl von Symptomen
Angst und im weitesten Sinne nervöse Anspannung zeigen sich durch eine Vielzahl von Symptomen auf der körperlichen, psychischen sowie auf der Ebene des Verhaltens. Wie zum Beispiel:

  • körperlich: Schweißausbrüche, Durchfall, Übelkeit, steigender Blutdruck und Erhöhung der Atemfrequenz, Schlaflosigkeit
  • psychisch: negative Gedanken, Mutlosigkeit, Furcht, Schwächegefühl, Reizbarkeit, Unkonzentriertheit, Zweifel, Versagensangst, Schweregefühl
  • Verhalten: introvertiert, unruhig, über­vorsichtig

Eingreifen, aber wie?
Psychologische Verfahren, mentales oder autogenes Training haben zweifelsfrei einen hohen Stellenwert, aber was ist mit Pflanzen, Kräutern und Co.? Ja, kann man da nur sagen, und wenn es im Hausgebrauch Wirkung zeigt, umso besser, ansonsten ist fachlicher Rat empfehlenswert.

Hier nun einige praktische Anregungen:

Beginnen wir mit einem Abendtee zum besseren Einschlafen:
Mischen Sie: 25 Gramm Schlüsselblumen, 25 Gramm Melissenblätter, 25 Gramm Orangenblüten, 25 Gramm Eisenkrautblätter.
Einen Teelöffel der Mischung auf eine Tasse heißes Wasser (zehn Minuten ziehen lassen).

‹ Oder wie wäre es mit einem beruhigenden Bad:
Ätherische Öle in guter Qualität, wie Lavendel, Melisse, Orange oder Rosmarin entspannen, beleben die Geister und heben die Stimmung.
Tipp: Nicht einfach das Öl ins Wasser geben, sondern vorher mit einem Esslöffel Sahne vermischen. So wird verhindert, dass das Öl nur auf der Oberfläche schwimmt.

‹ Folgende Tinkturmischung wirkt mildernd auf die Nerven:
Passionsblumentinktur, 10 Milliliter; Lavendeltinktur, 10 Milliliter; Johanniskrauttinktur, 10 Milliliter; Melissentinktur, 10 Milliliter; Hopfentinktur, 5 Milliliter; Baldriantinktur, 5 Milliliter.
10–20 Tropfen der Mischung in wenig Wasser verdünnt vor dem Essen einnehmen. Dreimal täglich.

Hinweis: Die angegebene Passionsblumentinktur kann auch als alleinige Substanz genutzt werden. Sehr wirksam bei Schlafstörungen (3 Stunden vorher und direkt vor dem Schlafengehen 20 Tropfen in wenig Wasser). Die Wirkung der Passionsblume als Stimmungsaufheller wird durch die gleichzeitige Einnahme von Johanniskraut um ein Vielfaches verstärkt.

‹ Wem es auf den Magen schlägt:
Viele reagieren bei Aufregung und Stress mit Magenproblemen. Magendruck, Appetitlosigkeit, Übelkeit etc. Die unten stehende Tinkturenmischung eignet sich besonders dann, wenn kein Tee zubereitet werden kann.

Engelwurztinktur, 20 Milliliter; Melissentinktur, 10 Milliliter; Kamillentinktur, 10 Milliliter. Kalmuswurzelntinktur, 10 Milliliter.
15–20 Tropfen in wenig Wasser vor den Mahlzeiten einnehmen. Dreimal täglich.

Anmerkungen zum Johanniskraut
Johanniskraut wird als die Pflanze schlechthin gepriesen, sei es bei nervöser Unruhe, Angst, Depression sowie psychovegetativen Störungen. Zu bedenken ist allerdings, dass die Einnahme von Tees, Tinkturen, Dragees oder anderen Präparaten sich allmählich aufbaut. Zwei Wochen darf man hier schon in Betracht ziehen, bis eine gewünschte Wirkung eintritt. Zudem müssen Sie beachten (besonders die Hellhäutigen unter Ihnen), dass es nach regelmäßiger Einnahme zu einer Photosensibilisierung kommt. Das bedeutet, Sie können schnell einen Sonnenbrand bekommen, der zudem noch sehr stark ausfallen kann. Des Weiteren werden zahl­reiche weitere Neben- und Wechselwirkungen des Johanniskrauts kontrovers diskutiert. Also Vorsicht!

Abschließend: Probieren geht über studieren, sagt der Volksmund und die Reihe der Rezepturen zu diesem Thema ließe sich erheblich erweitern. Fürs Erste wünsche ich Ihnen mit den beschriebenen Rezepturen erfolgreiche Wettkämpfe. Für weiterführende Fragen stehe ich gerne zur Verfügung unter info@praxis-meller.de.

Text: Udo Meller
Foto: Fotolia/gustavofrazao