Michael Göhner: „Mit kleinen Dingen zufrieden!“

Michael Goehner_BIKEMichael Göhner, der lange verletzt war, hat harte Zeiten hinter sich. Der 35-Jährige zeigt sich im Interview zuversichtlich, dass er dieses Jahr noch eine Langdistanz bestreiten und nochmals in den Leistungssport zurückkehren kann.

 

Hallo Michael, du bist gerade dabei deine Saison 2016 zu gestalten und hast bereits die ersten kleineren Rennen bestritten. Wie geht es dir derzeit?
Danke gut und ja, genau – nach fast zwei Jahren ohne Lauftraining, kann ich seit rund sieben Wochen wieder schmerzfrei laufen und habe auch schon meinen ersten Sprinttriathlon bestritten. Wenn alles gut geht, möchte ich im Sommer auch wieder eine Mittel- und auch eine Langdistanz bestreiten.

Was war genau los bei dir?
Ich hatte verschiedene Probleme mit dem Sprunggelenk, die ich erst konservativ behandelt habe, was nichts gebracht hat. Dann habe ich mittels einer Operation Verknöcherungen entfernen lassen, was auch keine Besserung gebracht hat. Zu diesem Zeitpunkt waren bereits 1,5 Jahre ins Land gegangen, in denen ich überhaupt nicht mehr laufen konnte. Ich war physisch und psychisch am Tiefpunkt. Jetzt habe ich einen neuen Physiotherapeuten und wie es scheint, haben wir alles mit einem ganzkörperlichen Ansatz in den Griff bekommen.

Das heißt, es ist jetzt alles wieder in Ordnung?
Na ja, das wird sich noch zeigen. Ich bin zumindest im Alltag wieder schmerzfrei und kann Michael Goehner_RUNwieder rund 40 Kilometer in der Woche laufen. Das hat mit Profisport noch nichts zu tun. Mein Stützapparat muss sich erst langsam wieder an die Laufbelastung gewöhnen. Ich bin aber unheimlich glücklich, dass ich überhaupt wieder laufen kann. Die letzten zwei Jahre waren sehr hart für mich. Ich freu mich jetzt über jeden kleinen Schritt nach vorne. Ich muss zwar noch immer sehr geduldig sein, bin aber zuversichtlich, dass ich noch mal für ein paar Jahre in den Leistungssport zurückkehren werde.

Was und wie hast du zwischenzeitlich trainiert?
Ich bin viel Mountainbike gefahren und geschwommen, habe Aquajogging gemacht und bin im Winter viel auf Skitouren gegangen, da ich schon immer ein begeisterter Multisportler bin. Das Skibergsteigen war für mich optimal, da ich dabei ohne Probleme lange effektive Einheiten mit niedrigem Puls machen konnte und mein Fußgelenk nicht unnötig belastet habe.

Du hast außerdem ein Buch geschrieben, das demnächst fertig wird.
Was ist das genau für ein Projekt?
Ja, genau – mein erstes Buch über Kinder- und Jugendtraining im Triathlon werde ich demnächst fertigstellen.

Warum hast du ein Buch über Kinder und Jugendtraining geschrieben?
Ich finde, in diesem Bereich liegt einiges im Argen. Es gibt bisher keine Literatur für Trainer und Eltern, daher war es ein sehr spannendes Projekt für mich. Das Buch soll vor allem Eltern zeigen, dass Triathlon unter anderem nicht zwingend ein teurer Sport ist und wie man am Besten mit den drei Sportarten beginnt. Die Inhalte haben nichts mit Leistungssport zu tun. Es geht nicht um schwierige methodische Dinge, sondern um vielseitiges Training, das in erster Linie Spaß machen soll. Das ist mir wichtig.

Danke, Michael für das Interview. Weiterhin gute Genesung und viele Erfolg mit deinem Buch.

Interview: Meike Maurer
Fotos: privat