Vor einigen Wochen beendete Faris Al-Sultan seine überaus erfolgreiche Karriere als Triathlonprofi. Seitdem stellen sich viele Fans die Frage, was macht Faris jetzt eigentlich? Natürlich Schwimmen, Radfahren und Laufen, wie in einem Werbefilm für einen MultiCamper.
Die tritime-Redaktion traf den 37-Jährigen beim Dreh in Ladenburg und unterhielt sich dort nicht nur mit dem Hawaii-Sieger von 2005, sondern auch mit dem Inhaber von Neureuther MultiCamper, Joe Neureuther.
Faris, wann hast du das Reisen mit einem Wohnmobil für dich entdeckt?
Schon als Jugendlicher fand ich die Idee, die gesamte Ausrüstung inklusive Küche, Schlaf- und Waschplatz dabei haben zu können, sehr attraktiv. Damals scheiterte es aber noch am Geldmangel. Und nachdem ich dann einige Zeit mit einem gesponsorten Wohnmobil unterwegs war, habe ich mir ein Gebrauchtes gekauft.
Was ist das Besondere am Reisen mit einem Camper, beispielsweise bei Wettkämpfen oder in Trainingslagern?
Es ist schon angenehm, nah an der Wechselzone oder dem Zielbereich sein zu können, essen, schlafen, duschen und aufs Klo gehen zu können, wann man will. Ich hatte dann auch eine Rolle dabei und manchmal ein zweites Rad, um mich warm fahren zu können. Ein wahrer sportlicher Luxus. Auch bei schlechtem Wetter ist es eine Wohltat, sich vor dem Start an ein trockenes, warmes Plätzchen zurückziehen zu können. Und wenn es heiß ist, birgt der Kühlschrank kalte Getränke.
Was muss ein gutes Wohnmobil für dich haben? Wie muss es ausgestattet sein, vor allem wenn man als Triathlet unterwegs ist?
Eine gewisse Größe ist schon gut, wobei ich kein 11-Meter-Schiff brauche, denn dann ist man sehr begrenzt, insbesondere was das Parken in den Städten und das Fahren in den Bergen angeht. Das ist dann viel zu stressig. Und wenn man nicht lang unterwegs ist und man sich keinen Fuhrpark zulegen will, dann ist ein umgebauter VW-Bus oder ähnliches ideal. Unter der Woche ist der ein normaler PKW, und am Freitag wird er halt zum Campingmobil. Wenn man allerdings ins Trainingslager fährt, dann sollte das Fahrzeug schon eine gewisse Größe haben, ansonsten bekommt man schnell Lagerkoller.
Was war bisher dein bislang coolster Camper-Trip und wohin möchtest du unbedingt einmal hin?
Das Höhentrainingslager im Engadin auf dem höchstgelegenen Campingplatz Europas in Pontresina am Berninapass war sicher besonders. Aber auch viele Kurztrips nach Südtirol haben mir viel Spaß gemacht. Mit dem Wohnmobil möchte ich definitiv noch an die Mecklenburgische Seenplatte und nach Ostpreußen an die Masurischen Seen: Kajakfahren, Schwimmen und die Natur genießen.
Fotogalerie: Hinter den Kulissen beim Werbefilmdreh
Joe, was genau bietest Du in Deinem Autohaus an?
Insgesamt bieten wir fünf Camper-Modelle an. Diese beziehen sich auf spezielle Wünsche, die wir in den vielen Jahren mit unseren Kunden gesammelt haben. Das Interessante an unserem Konzept ist, dass wir nicht nur „neue Busse“ haben, sondern auch immer rund 40 gebrauchte Busse vorrätig haben. Alle Fahrzeuge stehen bei uns als Basicfahrzeuge, das heisst, sie sind also noch nicht ausgebaut!
Was ist das Besondere an deinen ausgebauten Bussen?
Der Kunde hat die Wahl, was für einen Ausbau und welches Zubehör er haben möchte, vergleichsweise wie beim Zusammenstellen eines Rennrades. Auf Basis des vorhandenen Rahmens bestimmt der Athlet die Komponenten. Der Aus-/Umbau dauert rund drei Wochen.
Warum eignen sich die MultiCamper besonders gut für Triathleten?
Speziell unsere Schlaf-Sitzbank ist so ausgerichtet, dass man diese in Teile ausbauen kann und der Bus somit als reiner Transporter dient. So ist es auch möglich, Fahrräder im Innenraum zu transportieren. Darüber hinaus gibt es auch mobile Möbelsysteme, die leicht herausnehmbar sind. Das Fahrzeug ist ein alltagstaugliches Gefährt für Arbeit, Familie, Transport, Reisen und Wettkämpfe, alles in einem!
Wie lange baust du schon VW- und Mercedes-Busse aus? Und was hat sich in dieser Zeit hinsichtlich der Ausstattung und der Technik der Busse so alles verändert?
Ich bin seit insgesamt 32 Jahren im Bus-Geschäft, im Aus- und Umbau seit nunmehr sechs Jahren. In den letzten drei Jahren haben wir außerdem drei Patente angemeldet. Unser Stoffbalg „Grand View“ für das Schlafdach ist einzigartig, das gibt es nur bei uns. Die Schlaf-Sitzbank ist auch unsere Erfindung und nur bei uns erhältlich. Sie bietet einen hohen Schlafkomfort und garantiert einen erholsamen Schlaf. Wir haben uns in der ganzen Zeit auf die Wünsche unserer Kunden eingestellt und realisiert.
Was war bisher dein Meisterwerk, also der tollste Bus, den dein Autohaus bisher verlassen hat?
Unser Meisterwerk ist der MultiCamper Adventure, ein kompromissloser Allradler auf VW Bus-Basis. Ein Alleskönner, einfach stark im Gelände, das ein autarkes Campen durch Solarbetrieb- und großer Wasserkapazität ermöglicht. Darüber hinaus bietet der Vollholzmöbelausbau aus Erlenholz viel Stauraum. Das i-Tüpfelchen ist ein Schwerlastauszugmit 100 Kilogramm Tragkraft und anderen innovativen Ideen und Design. Mit dem MultiCamper Adventure haben wir 2014 mit dem Extremkletterer Stefan Glowacz einen Film gedreht, der auf unserer Homepage zu sehen ist und mittlerweile über 100.000 angeschaut wurde.
Interview: Meike Maurer
Fotos: MultiCamper und Klaus Arendt