Woran erkennt man eine gute Sportbrille?

a181a198a199_colourrefreshmentsEine Sportbrille für den Outdoorbereich sollte unter anderem die Augen vor UV-Strahlung, Blendung, mechanischen Verletzungen, Zugluft und Wettereinflüssen schützen. Was es beim Kauf zu beachten gilt, verrät dieser Artikel. 

Eine Sportbrille sollte unbedingt optimal passen, bruchfest sein und die Umwelt klar erkennbar machen.

  1. Eine Alltagsbrille sorgt zwar für scharfes Sehen, bietet jedoch keinen Schutz vor Verletzungen, Blendung und UV-Strahlen. Beim Sport können solche Brillen durch die nicht gewährleistete Bruchsicherheit sogar gefährlich werden.
  2. Um einen optimalen Schutz bei schwierigen Wetterbedingungen zu gewährleisten, sind Sportbrillen besonders geformt.
  3. Sie wirken wie ein Schutzschild gegen Wind, Wasser, Blendung und UV-Strahlen.
  4. Bei hohen Geschwindigkeiten darf die Brille nicht rutschen. Für einen rutschfesten Sitz sorgen Brillen mit sich anschmiegendem Rahmen, noppenartige Grip-Systemen an den Bügeln sowie austauschbare Gummibändern.
  5. Bei langen sportlichen Betätigungen darf die Brille keinesfalls drücken oder als störend empfunden werden. Deshalb muss sie optimal dem Gesicht angepasst sein, etwa mit Hilfe verstellbarer Nasenpads oder mehrfach verstellbarer Bügel, über die der perfekte Sitz an den Ohren und der Neigungswinkel der Gläser eingestellt werden können.
  6. Um Verletzungen am Auge etwa bei Stürzen oder kleinen Steinschlägen zu vermeiden, müssen Fassung und Gläser aus bruchsicherem Kunststoff sein (Gläser aus Polycarbonat, Fassung z.B. aus Polyamid).
  7. Hervorstehende, scharfkantige Schrauben, Metall, spröder Kunststoff und Glas sind tabu.
  8. Wichtig ist zudem, dass die Brille das Gesicht so gut umschließt, dass sie kein Streulicht an den Seiten oder von unten bzw. oben durchlässt; dennoch dürfen die Wimpern die Gläser nicht berühren (Verschmutzung).
  9. Die gebogene Form der Fassung stellt besondere Anforderungen an die Produktion der Brillengläser.
  10. Bei qualitativ minderwertigen Sportbrillen können aufgrund der starken Glaswölbung Verzerrungen auftreten, sodass die Sehleistung beispielsweise an den Randbereichen eingeschränkt ist.
  11. Dies kann gerade bei temporeichen Sportarten zu gefährlichen Situationen führen. Hier unbedingt auf Qualität achten!

Tipp: Die Qualität eines Glases kann der Käufer schlecht oder gar nicht einschätzen. Allerdings sind grobe Fehler mit einem kleinen Trick erkennbar:
Die Sportbrille circa 40 cm vor eine gerade Linie oder Kante halten und diese mit einem Auge fixieren – das Glas darf diese Linie nicht „knicken“. (Gilt nicht bei Korrekturgläsern!)

Die Sportbrille sollte sowohl auf die Sportart als auch auf die individuellen Sehanforderungen abgestimmt sein.

Farbfilter/Tönungen:

  1. Gelb- und orangefarbene Brillengläser wirken kontraststeigernd; mit ihnen lassen sich z.B. beim Mountainbiken Unebenheiten des Untergrunds frühzeitig erkennen.
  2. Gelbe Gläser wirken (subjektiv) aufhellend, etwa bei diffusem Licht und Nebel. Sie bieten detailgenaue Sicht auch bei wechselnden Lichtverhältnissen, etwa beim Radfahren und beim Skifahren.
  3. Braune Gläser sind universell einsetzbar, gerade bei hellen Lichtverhältnissen. Sie haben die höchste mögliche Farbtreue (wichtig z.B. bei Signallicht an Ampeln) und sind daher bestens für den Straßenverkehr geeignet.
  4. Farblose Gläser bieten Schutz vor Wind, Spritzwasser und Insekten, ohne die Umgebungsfarbe zu verfälschen. Sie sind auch für den Indoor-Sport geeignet,bieten durch die fehlende Tönung aber keinen Blendschutz.
  5. Graue Gläser: verringern die störende Blendung, reduzieren allerdings deutlich den Kontrast im Vergleich zu braunen, rötlichen oder orangenen Filterscheiben.

Für sportliche Allrounder bieten sich Wechselscheibenbrillen-Systeme an, bei denen die getönten Schutzgläser je nach Bedarf ausgetauscht werden können.

Blendschutz:
Farblich getönte Scheiben „schlucken“einen Teil des sichtbaren Lichtes, sodass dieses nicht ins Auge eindringen kann. Dabei gilt: Je dunkler die Scheiben, desto mehr Licht wird absorbiert.

Blendschutz-Kategorien:
Um verschiedenen Lichtverhältnissen gerecht zu werden, ist der Blendschutz in Kategorien eingeteilt. Die Skala reicht von 0 bis 4 – je höher die Zahl, desto stärker die Tönung und damit der Blendschutz der Gläser.

Kategorie 0: absorbieren 0 bis 20 Prozent Sonnenlicht, sehr heller Filter, für reine Schutzbrillen bei Indoor-Sportarten, leichten Lichtschutz oder für abends.

Kategorie 1: absorbieren 20 bis 57 Prozent des Sonnenlichts, heller bis mittlerer Filter, gut geeignet für Outdoor-Aktivitäten an bedeckten Tagen.

Kategorie 2: absorbieren 57 bis 82 Prozent des Sonnenlichts, dunkler Universalfilter, besonders geeignet für Outdoor-Sport im Sommer in unseren Breitengraden.

Kategorie 3: absorbieren 82 bis 92 Prozent des Sonnenlichts, sehr dunkler Filter, gut geeignet für Sport am / auf dem Wasserund in den Bergen.

Kategorie 4: absorbieren 92 bis 97 Prozent des Sonnenlichts, extrem dunkler Filter, geeignet für Sport im Hochgebirge.

Die Blendschutzkategorie muss im Bügel der Brille gekennzeichnet oder im Informationsetikett angegeben sein.

Verlaufstönungen
Lichtdämpfung im oberen Bereich des Glases und eine hellereTönung im unteren Bereich sorgen für eine blendfreie Sicht nach oben und eine erhöhte Kontrastsicht auf den Boden (kein „dunkle-Wand“ – Effekt beim Übergang von heller in dunkle Umgebung).
Folge: leichtere Orientierung, verbesserte Entfernungseinschätzung

Gut, zu wissen:

  1. Die Tönung der Gläser sagt nichts über ihren UV-Schutz aus! (Das Motto „Je dunkler die Gläser, desto besser schützt die Brille vor UV-Strahlung“ ist falsch und gefährlich.)
  2. Entscheidend ist der integrierte UV-Filter!
  3. 100%iger UV-Schutz ist bei den meisten Polycarbonat-Scheiben, unabhängig von der Blendschutz-Kategorie, gegeben.
  4. Die CE-Kennzeichnung auf der Bügelinnenseite belegt, dass die Brille die Sicherheitsanforderungen gemäß EU-Norm erfüllt.
  5. Gerade für Sportler, die viele Stunden im Freien aktiv sind, sind Gläser mit UV-Filter wichtig.
  6. Bei nicht gut am Gesicht abschließenden Brillen ist eine Rückseitenentspiegelung wichtig. Letztere verhindert, dass UV-Strahlen über Reflektionen auf der Glasrückseite ins Auge gelangen. Ihr Anteil kann bis zu 50 Prozent der gesamten UV-Belastung ausmachen.

Beschichtungen und Veredelungen:

  1. Polarisierende Gläser vermindern zusätzlich die Lichtreflexe von spiegelnden Oberflächen, wie z.B. Wasser, Sand, Schnee.
  2. Phototrope Gläser (Vario-Gläser) tönen sich je nach Intensität des Sonnenlichts automatisch dunkel ein und hellen sich wieder auf.
  3. Eine Hartschicht schützt Sportbrillengläser vor Kratzern.
  4. Hydrophob wirkende Brillenglasveredelungen sind extrem glatt und lassen Schweiß, Regen und andere Rückstände abperlen.
  5. Eine gute Entspiegelung – auch auf der Rückseite des Brillenglases – minimiert Lichtspiegelungen, die extrem störend und irritierend wirken können.
  6. Anti-Beschlag-Beschichtungen oder – Tücher sorgen dafür, dass die Gläser nicht anlaufen.

Pricon_Triple-xXx_Cadence GelbReinigungstipp:
Die Brille sollte nicht am Trikot gereinigt werden, da Schmutzpartikel an Brille und Stoff das Glas verkratzen können. Grober Dreck sollte vorher mit Wasser z.B. aus der Trinkflasche entfernt werden. Sind die Gläser der Sportbrille verkratzt, sollten diese schnellstmöglich durch neue ersetzt werden. Jeder noch so kleine Kratzer irritiert die Augen und lässt die Augen schneller ermüden.

Foto: adidas eyewear und Pricon
Text: www.sehen.de