Die Sportordnung der DTU schreibt detailliert vor, welche Radausrüstung bei Wettkämpfen mit Windschattenfreigabe eingesetzt werden darf. Neben den Bestimmungen für Rahmen, Laufräder und Schalthebel ist auch definiert, dass nur Rennlenker, auch in Verbindung mit Triathlonaufsätzen (Extensions) und Ellbogenauflieger, erlaubt sind. Dabei dürfen die Extensions nicht über die vorderste Linie der Bremsgriffe hinausragen. Die beiden offenen Rohrenden müssen mit einem festen Material (kein Klebeband) miteinander verbunden sein.
Haero Carbon trug dieser Anforderung mit der Entwicklung des ITU-konformen H.380 Rechnung. Der erstmalig von Svenja Bazlen im olympischen Rennen eingesetzte Triathlonlenker unterstützt sowohl Wettkämpfe mit und ohne Windschattenfreigabe. Durch eine einfach zu bedienende Drehklemmung kann je nach Wettkampfformat kinderleicht zwischen offenen und geschlossenen Extensions gewechselt werden. Und diese Möglichkeit ist der große Vorteil des H.380. In Aeroposition liegen die Unterarme auf der in den Rennlenker integrierten Armauflage. Nachteil dieser integrierten Lösung ist, dass die Position der Arme vorgegeben ist, ein seitliches „Verschieben“ ist zwar möglich, jedoch leidet darunter etwas der Komfort. Hinsichtlich der Höhe können mehrere Schaumpads übereinandergeklebt werden. Handelsübliche Lenker-Trinksysteme können bei beiden Extensions problemlos angebracht werden. Auch wenn der H.380 nach Rücksprache mit Haero Carbon ursprünglich nicht für die elektronische Schaltung vorgesehen war, ist das Lenkersystem Di2-kompatibel. Jedoch erwies sich die von mir angedachte Integration der Di2-Sprint Shifter an die geschlossenen Extensions dann doch als weitaus schwieriger als erwartet. Vielleicht finden Haero Carbon und Shimano eine innovative Lösung, bei der Nutzung der Di2 ein einfaches Wechseln zwischen den verschiedenen Extensions zu ermöglichen.
Text: Klaus Arendt
Foto: haero carbon GmbH
Internet: www.haero-carbon.de
Quelle: tritime (Ausgabe 5-2013)