Welcher Neoprenanzug ist der richtige für mich und für wen eignen sich Einsteigermodelle? Adrian Niski hat einige Tipps, welche Gedanken ihr euch vor dem Kauf eines Wetsuits unbedingt machen solltet.
Die Triathlonsaison 2017 rückt näher und somit machen sich die meisten Athleten auch wieder Gedanken zu ihrem Equipment … was habe ich schon, was brauch ich noch und was kann ich vielleicht optimieren, um bei den anstehenden Wettkämpfen mehr Spaß und mehr Leistung bringen zu können.
Vor allem bei der Angstdisziplin „Schwimmen“ scheint häufig die Wahl des richtigen Neoprenanzugs schwerzufallen. Wir haben daher für Triathloneinsteiger die wichtigsten Tipps zum Thema Wetsuit zusammengestellt.
Was bietet ein Neoprenanzug?
Neos bekommt man in der Regel ab einem Preis von 200 Euro. In erster Linie soll der Anzug bei kühlen Wassertemperaturen den Athleten warmhalten. Jedoch sind die Auftriebseigenschaften des „Kälteschutzanzuges“ nicht zu vernachlässigen, sodass schwächere Schwimmer mit ihm deutlich schneller im Wasser unterwegs sein können – mit fünf bis zehn Sekunden auf 100 Metern kann man als Anfänger durchaus rechnen. Somit lohnt sich die Investition in einen Anzug nicht nur aufgrund der Wärmeeigenschaften, sondern auch aufgrund der besseren Wasserlage und des größeren Sicherheitsgefühls in freien Gewässern.
Für wen sind günstigere Einsteigermodelle geeignet?
Vor allem denjenigen unter euch, die ihre ersten Triathlon-Rennen auf kürzeren Strecken absolvieren und noch nicht genau wissen, wie ernst sie es mit dem Dreikampf meinen, rate ich zunächst, ein Einsteigermodell zu kaufen. Zwar bietet euch ein Einsteigeranzug nicht ganz so viel Flexibilität wie ein teureres Modell, er verzeiht aber auch einen „gröberen“ Umgang, da das Material meist robuster und dicker als das der Spitzenmodelle ist.
Was unterscheidet einen Topanzug von einem Einsteigermodell?
In erster Linie kann man sich merken, je teurer ein Anzug ist, desto flexibler ist er.
Das kann vor allem auf längeren Strecken einen Vorteil sein, da ein Spitzenmodell normaler Weise weniger Einschränkungen zum Beispiel im Armbereich zeigt.
Ein weiterer Punkt sind Features wie beispielsweise Beschichtungen außen und innen, die den Anzug im Wasser dank besserer Gleiteigenschaften schneller machen sollen. Das optimierte Innenmaterial ermöglicht zudem ein leichteres Ausziehen.
Was solltest du beim Testschwimmen und Kauf des Anzugs beachten?
Zusammengefasst bedeutet dies Folgendes: Die zwei Hauptpunkte, worüber man sich vor dem Neokauf Gedanken machen sollte, sind die zu bewältigenden Schwimmstrecken und das eigene Können. Je nach Schwimmleistung bieten sich entsprechende Anzüge an. Der Auftrieb ist bei jedem Wetsuitmodell unterschiedlich und sollte beim Kauf unbedingt getestet werden. Je länger die Wettkampfstrecke ist, umso so wichtiger könnte die Beweglichkeit in den Armen für dich sein.
Ein weiteres Kriterium, das du in Betracht ziehen solltest, ist dein Wettkampfgewicht. Solltest du vorhaben, im Laufe der Saison abzunehmen, würde sich ein Kauf eines kleineren Anzugs anbieten, denn das A und O ist und bleibt die perfekte Passform.
Vor dem Kauf bietet es sich auf jeden Fall an, eines der vielen Testschwimmen zu besuchen, weil jeder Sportler verschieden ist und Wert auf andere Merkmale beim Schwimmen mit Neoprenanzug legt – und um gut zu schwimmen, ist eben immer auch noch der Wohlfühlfaktor entscheidend.
Im Vorfeld eines Neokaufs zu beachten:
– lege dein Budget fest
– nimm eine Plastiktüte als Anziehhilfe mit
– teste 3 bis maximal 4 Anzüge
– schwimme nicht zu lang, aber auch nicht zu kurz. In der Regel reichen etwa 200 Meter aus, um sich ein Bild vom Neomodell zu machen (Scheuer- oder Druckstellen, Flexibilität…)
– in der Regel ist der Anzug am besten für dich, der am besten sitzt und in dem du dich wohlfühlst
Für weitere Fragen zum Thema Wetsuit kannst du dich gerne an
neo-test(at)tritime-magazin.de wenden oder zu einem unserer Testschwimmen kommen und dich beraten lassen.
Text: Adrian Niski
Foto: Klaus Arendt