Durch Sonne, Chlor- und Salzwasser strapazieren Triathleten ihre Haut oft mehr als Nicht-Sportler. Wir haben einige Infos zusammengetragen und ein kleines Interview mit Wenke Kujala geführt, bei der vor einigen Jahren ein Hauttumor festgestellt wurde.
Mit einer Oberfläche von circa zwei Quadratmetern ist die Haut – bestehend aus Ober-, Leder- und Unterhaut – unser größtes Organ. Sie bildet den Schutz vor eindringenden Substanzen, scheidet Gifte aus und reguliert die Körpertemperatur sowie einen Teil des Wasserhaushaltes. Zusätzlich betätigt sie sich als Vorratskammer für schlechtere Zeiten. Als wichtiges Sinnesorgan meldet sie auch dann zuverlässige Informationen über heiß, kalt, spitz, sanft, fest und so weiter an das Gehirn weiter, wenn Augen, Mund, Nase und Ohren uns „verlassen“ haben. Die Gesundheit des bei einer Dicke von einem Millimeter bis zu drei Kilogramm schweren Organs ist abhängig von vielen Einflussfaktoren: angefangen beim Schlaf, einer gesunden Ernährung, frischer Luft, Sonnenlicht, körperlicher Aktivität und natürlich der richtigen Pflege.
Gerade Triathleten setzen ihre Haut tagtäglich im Training und Wettkampf regelmäßig ziemlichen Strapazen aus: Vom Kopf bis zu den Füßen muss die Haut mit Trockenheit, Sonneneinstrahlung, Süß- und Salzwasser, gechlortem Wasser, Schweiß, Schmutzpartikelchen und kleineren Verletzungen, wie Risse und Blasen, zurechtkommen. Die Haut- und Körperpflege ist ein sehr weites Feld und so individuell wie jeder einzelne Athlet. Ein Patentrezept zur idealen Hautpflege gibt es leider nicht. Nur eines ist sicher: Pflege muss sein. Lassen Sie sich von einem Hautarzt oder dermatologischen Institut ihren Hauttyp bestimmen. Nehmen Sie die anschließende Beratung und das für Ihre Haut und ihre sportlichen Betätigung empfohlene „ideale Pflegeprogramm“ ernst. Achten Sie beim Kauf des Produktes Ihrer Wahl aber auch darauf, dass diese frei von synthetischen Farb- und Duftstoffen sind und möglichst keinerlei Paraffine oder andere Inhaltsstoffe aus der Erdölchemie enthalten.
2013 gab die Hawaii-Siegerin 2012, Leanda Cave, bekannt, dass sie an Hautkrebs erkrankt sei. Bereits 2009 musste sich die frühere Profi-Triathletin Wenke Kujala im Gesicht einen bösartigen Hauttumor entfernen lassen.
Wenke, seit Deiner Operation sind mittlerweile einige Jahre verstrichen. Sind bei Dir in der Zwischenzeit erneut Symptome dieser immer noch unterschätzten Krebsart aufgetreten?
Wenke Kujala: Gott sei dank nicht, trotzdem fährt und läuft die Sorge immer noch jeden Tag tief im Unterbewusstsein ein bisschen mit.
Konnte ein Zusammenhang Deiner Krankheit mit der hohen Belastung der Haut durch den Outdoor-Sport festgestellt werden?
Wenke Kujala: Triathlon ist eine Outdoor-Sportart, und da wir Sportler auch gerne im Winter bevorzugt unter der südlichen Sonne trainieren und die Wettkämpfe im Sommer stattfinden, sind Triathleten gegenüber dem Normalbürger sicherlich einem größeren Risiko ausgesetzt. Die Ursache in meinem Fall wurde nicht genau untersucht, grundsätzlich ausschließen möchte ich jedoch einen Zusammenhang nicht, schließlich habe ich einen hellen Hauttyp und somit wäre es auch nicht verwunderlich, wenn der Sport bei der Entstehung eine Rolle gespielt hat. Ich persönlich glaube jedoch, dass sich der Tumor auch so gebildet hätte, nur vielleicht ein paar Jahre später.
Was hat sich bei Dir persönlich im täglichen Umgang mit der Haut seitdem geändert?
Wenke Kujala: Natürlich gehe ich viel sensibler mit dem Thema um. Ich achte penibel auf einen hohen Sonnenschutz und lasse das Training in der Mittagszeit gern sein. Allerdings verschanze ich mich nicht im Haus und meide die Sonne komplett. Das würde meiner Familie und mir dann doch zu viel Lebensqualität nehmen.
Welche Hautmaßnahmen empfiehlst Du den Triathleten? Worauf sollen sie bei der Ausübung ihrer Passion achten?
Wenke Kujala: Ich empfehle Sportbekleidung mit UV-Schutz, insbesondere für Kinder und Jugendliche, außerdem eine hochwertige Sonnencreme mit hohem UV-Schutz. Für mich beginnt dieser bei Lichtschutzfaktor 30. Darüber hinaus sollte man ‒ insbesondere im Hochsommer – das Training in der Mittagshitze meiden. Die Australier leben uns ja vor, dass man auch schon prima um 6 Uhr in der Früh zum Training aufbrechen kann. Das kommt allen Berufstätigen ja eh zugute.
Herzlichen Dank, Wenke.
Fotos: fotolia.com und Team Erdinger Alkoholfrei