Michael Krell kennt Zypern wie seine eigene Westentasche. Was seine persönlichen Highlights der Insel im östlichen Mittelmeer sind, verrät uns der Triathlon-Coach im Beitrag
Zypern wird oft „die Insel der Götter“ genannt, und in der Tat ist Aphrodite, die bekannteste unter ihnen, allgegenwärtig. Ich persönlich verbinde nach meinen vielen Aufenthalten auch noch ganz andere Dinge mit der Insel: zuallererst das gute Wetter! Zypern kann auf 320 Sonnentage im Jahr stolz sein. Unser Trainingscamp im Februar beginnen wir seit Jahren mit Temperaturen von über 20 Grad Celsius. Eine Wohltat für die wettergeschundene nordeuropäische Seele und damit perfekte Bedingungen für ausgedehnte Radtouren.
Die Insel der Götter und des Mount Olympos
Die Topografie der Insel wird in der Mitte des Landes vom Mount Olympos bestimmt. Der 1.952 Meter hohe Berg sorgt für ein anspruchsvolles Terrain mit einigen Höhenmetern. Aus diesem Grund sollte man am besten vor einem Trainingscamp auch schon ein paar Radkilometer in den Beinen haben. Die Küstenstraßen sind – wie auch in anderen Inseldestinationen – sehr oft gut befahren, sobald man aber ins Landesinnere abbiegt, begegnet man mitunter stundenlang keinem Auto mehr. Dies und die abwechslungsreiche Landschaft gefallen mir am besten, wenn ich mit dem Rad unterwegs bin. Auch ein Hungerast ist kein Grund, das Training vorzeitig abzubrechen: Fast überall werden Orangen angebaut, und ein paar davon geben wieder genügend Energie für die Heimfahrt.
Seit durchgehend sechs Jahren verbringe ich meist drei bis sieben Wochen in Paphos, einer Küstenstadt im Südwesten der Insel. Sind Zyprioten anfangs doch recht zurückhaltend, so ändert sich dies mit der Zeit. Aus Geschäftspartnern wurden inzwischen Freunde, die ich jederzeit besuchen kann und die mich auch schon des Öfteren fragen, ob sie denn zu meiner Hochzeit eingeladen werden. Anfangs waren Radfahrer ein eher seltener Anblick auf den Straßen. Inzwischen fahren nicht nur mehr Einheimische – unter 25 Grad Celsius immer erkennbar an dicken Winterjacken, Handschuhen und Schals, sondern auch vermehrt Radfahrer und Triathleten aus Europa. Zumeist Deutsche oder Engländer. Wenn sich bei meinem Camp genügend Teilnehmer finden, dann führt die beliebteste Königsetappe hinauf zum Gipfel des Olympos. Mit seinen 165 Kilometern und 2.500 Höhenmetern jedes Mal ein eindrucksvolles Erlebnis, traumhafte Ausblicke inklusive.
Die Zyprioten begeistern sich für Triathlon
Zyprioten sind auch sehr begeisterungsfähig. Unsere Idee eines Sprinttriathlons kam heuer sehr gut an, und das Hotel setzte alle Hebel in Bewegung. Kurzerhand wurde der Tennisplatz gesperrt und in eine Wechselzone umgewandelt und die Polizei informiert. Und tatsächlich standen unverzüglich Beamte an der Strecke und regelten den Verkehr. Das Highlight des diesjährigen Camps.
Trailparadies Zypern
Freibäder sind in der Regel nicht so verbreitet, daher sollte man seinen Trainingsort mit Bedacht wählen. In den größeren Städten Larnaka, Lemesos und Paphos gibt es ausreichend Schwimmmöglichkeiten, in den kleineren Städten dazwischen bleibt einem meist nur das Meer zum Schwimmen. Laufen ist problemlos überall möglich, und meist bieten die Strandpromenaden gute Laufbedingungen. Und da auf Zypern niemandem der Weg zum Meer versperrt werden darf, findet sich selbst in Wohngebieten oder Villenvierteln immer ein Trail, der direkt an der Küste entlangführt, auch wenn man dadurch des Öfteren durch private Gärten läuft. Wer gern Trails läuft, der findet im Nationalpark um Paphos herum und im Troodos-Gebirge unzählige Möglichkeiten.
Lust auf mehr?
Vom vom 28.02.2018 bis zum 21.03.2018 biete ich wieder ein Triathlon-Trainingscamp in Paphos an. Die letztjährige europäische Kulturhauptstadt im Südwesten des Inselstaates wird beispielsweise von der Germania von mehreren deutschen Flughäfen aus nonstop angeflogen. Mehr Infos
Text: Michael Krell
Fotos: privat