Am 4. Oktober präsentierte das kanadische Unternehmen Cervélo Cycles erstmalig das brandneue Triathlon-Zeitfahrrad P5X der Öffentlichkeit. Cervélo selbst bezeichnet das P5X als das schnellste und technisch fortschrittlichste Triathlon-Zeitfahrrad aller Zeiten.
Der Startschuss für das P5X im Rahmen der diesjährigen Ironman World Championship bedeutet Cervélo sehr viel, feierte Chrissie Wellington in den Jahren 2007 und 2008 mit dem P2 ihre ersten beiden WM-Erfolge. Darüber hinaus lag Cervélo im Kona Bike Count in den vergangenen elf Jahren ganz vorne. Mit dem P5X möchte das kanadische Unternehmen nahtlos an diese Erfolge anknüpfen.
Bereits vor drei Jahren begann die Entwicklung des P5X mit der Zielsetzung, ein ultimatives Triathlon-Bike auf den Markt zu bringen. Bevor allerdings auch nur die erste technische Zeichnung erstellt wurde, werteten die Designer insgesamt 14.500 Radfotos aus, die bei zehn verschiedenen Ironman- und Ironman 70.3-Rennen aufgenommen wurden. Ergänzt wurde diese Analyse durch viele Gespräche mit Profis, Trainern, Altersklassenathleten, Bike-Fittern und Händlern, um deren Bedürfnisse zu berücksichtigen. Bereits zu Beginn des Entwicklungsprozesses stand fest, dass es sich dabei um ein reines Zeitfahrrad für Triathleten handeln sollte, bei der die im Straßenradsport bei der Rahmengestaltung einzuhaltenden UCI-Boxen obsolet sind.
Mit den Vorgängermodellen stellte Cervélo seine Kompetenz auf dem Gebiet der Aerodynamik unter Beweis, und das P5X sollte dabei keine Ausnahme sein. Über 180 Stunden verbrachten die Ingenieure – Cervélo entwickelte das P5X gemeinsam mit den US-Firmen HED und ENVE – im Windkanal, um 150 Entwicklungsiterationen später die finale Rahmenform gefunden zu haben.
Aufgrund des fehlenden Sattelrohrs erinnert das P5X zunächst an ein Softride der Neunzigerjahre. Allerdings sollten beide Ansätze nicht miteinander verglichen werden, zeichnet sich das P5X auch durch die Integration und Positionierung der Getränke, Verpflegung und Ersatzteile im und auf dem Rahmen aus. Und wäre dieser nicht schon ungewöhnlich genug, setzt Cervélo mit dem Verbau von Scheibenbremsen noch einen drauf, um bei allen Witterungsbedingungen ein optimales Bremsverhalten zu garantieren.
Ein weiteres Hauptaugenmerk bei der Entwicklung legten die kanadischen Radexperten auf die Anpassung der Sitzposition. Hier soll sich die intensive Abstimmung mit den Bikefittern positiv auswirken, um den letzten Feinschliff hinsichtlich Sattelhöhe und Lenkerposition mit wenigen Handgriffen individuell auf den Athleten abzustimmen. Und damit das P5X auf Reisen auch ohne Schaden von A nach B transportiert werden kann, können P5X-Kunden eine eigens entwickelte hochwertige Reisetasche erwerben, in die das P5X innerhalb einer knappen Viertelstunde sicher zu verstauen ist.
Spezifikationen
Geometrie
Preisgestaltung
P5X mit SRAM Red eTap: $15,000 USD
P5X mit Shimano Di2 Ultegra: $11,000 USD
Wie teuer die beiden P5X-Setups, die ab sofort im Fachhandel verfügbar sind, in Deutschland, Österreich und der Schweiz sind, ist derzeit noch nicht bekannt.
Testbericht
Eine Woche vor der offiziellen Präsentation durfte die tritime-Redaktion das neue P5X auf Big Island bei einer dreistündigen Testausfahrt unter die Lupe nehmen. Einen ersten Testbericht werden wir an dieser Stelle in Kürze veröffentlichen.
weitere Informationen findet ihr auf der Cervélo-Homepage
Text: Klaus Arendt
Fotos: Cervélo
