Michaela Renner-Schneck testet seit einigen Wochen den neuen Stryd, der Sportlern als große Neuheit die Wattmessung beim Laufen ermöglicht. Heute ein kleines Update: die DIY-Lösung.
Vielleicht erinnert ihr euch daran, wie ich meinem letzten Testbericht zum Stryd-Powermeter kritisiert habe, dass so gut wie alle gängigen Trainingscomputer – darunter auch mein nagelneuer Garmin Forerunner 735XT – nicht in der Lage sind Leistungsdaten im Laufmodus anzuzeigen und aufzuzeichnen. Als stolzer Besitzer eines Running-Powermeters stand man also vor der Wahl: Wollte man seine Leistungswerte während des Trainings sehen musste man den Rad-Modus wählen und sich damit abfinden, dass die „Pace“ in radspezifischen km/h statt in min/km angezeigt wird und keine laufspezifischen Parameter wie z.B. die Bodenkontaktzeit erfasst werden. Alternativ konnte man nur die Leistungsdaten offline mit dem Stryd aufzeichnen und erst bei der retrospektiven Trainingsauswertung betrachten, hatte also keine Chance im Training live und am eigenen Leib zu erfahren wie sich X Watt denn eingentlich anfühlen.
Diese Misere habe die Jungs von Stryd jetzt beendet. Anstatt abzuwarten bis die großen Hersteller von Trainingscomputern das Thema Leistungsmessung beim Laufen so richtig ernst nehmen, haben die Experten aus Kalifornien die Sache selbst in die Hand genommen und die Stryd IQ App (vorerst nur) für Garmin-Trainingscomputer entwickelt. Diese kostenlose App ermöglichet es den Besitzern entsprechend kompatibler Modelle*, Leistungsdaten vom Stryd Powermeter während des Laufens nicht nur aufzuzeichnen, sondern auch angezeigt zu bekommen.
In der Tat hatte ich selbst seit Mitte Juni die Ehre als Alpha-Tester zur Markteinführung der Stryd IQ App beitragen zu dürfen, weshalb ich euch hiermit gerne unmittelbar von deren Einführung in Kenntnis setzten möchte.
Insallierung der Stryd IQ App
Die Installation der App auf der Garmin Device beansprucht nur wenige Minuten und ist relativ einfach über das Garmin-Express Software package zu bewerkstelligen. Nach erfolgreicher Installation erledigt die App das Pairing mit dem aktivierten Stryd-Powermeter problemlos und automatisch, so dass man direkt und ohne weitere Fummeleien los trainieren kann. Lediglich die etwas rudimentäre Graphik der App-Display-Optionen, welche darüber hinaus nicht den persönlichen Vorlieben angepasst werden können erinnern an eine first launch App. Aber hier wird es mit Sicherheit noch Verbesserungen geben. Bleibt zu erwähnen, dass mit der App aufgezeichnete Daten zwingend mit dem Stryd Powercenter (der online Platform von Stryd) ausgelesen und bei Bedarf von dort heruntergeladen werden müssen. Zwar sind die entsprechenden Dateien auch auf dem jeweiligen Trainingscomputer gespeichert, können von diesem jedoch nicht interpretiert werden und erscheinen somit auch nicht im internen Log des Trainingscomputers. Für Menschen mit einem Hang zu lückenlosem Fitness-tracken eventuell ein Problem – für alle anderen maximal etwas unkomfortabel.
Fazit:
Stryd hat meinen persönlich schärfsten Kritikpunkt an ihrem Powermeter mit der Entwicklung und Einführung der Stryd IQ App für Garmin Trainigscomputer beseitigt – in absehbarer Zeit wird eine entsprechende App hoffentlich auch für Devices anderer Hersteller verfügbar sein. Bis dahin habe nun auf jeden Fall ich keine Ausreden mehr: Ich werde meine bereits begonnene Testreihe zur Wattmessung im Laufen fortsetzten und euch berichten.
Ihr hört also von mir – wenn ihr denn mögt.
Sportliche Grüße
Die Rennschnecke
* Garmin-Trainingscomputer auf welche die Stryd IQ App installiert werden kann:
• Forerunner® 735XT
• Fenix® 3
• Vivioactive® HR
• Vivioactive®
• Forerunner® 630
• Fenix® 3 HR
• Forerunner® 230
• Forerunner® 920XT
• Forerunner® 235