Schwimmen ist eine zyklische und technische Sportart. Zur Fortbewegung im Wasser muss daher eine Vielzahl komplexer Bewegungsabläufe – rhythmisch und qualitativ exakt – aufeinander abgestimmt werden.
Fürs Schwimmen sind grundsätzlich folgende Faktoren wichtig:
1. Die richitge Balance an der Wasseroberfläche durch Atmung, Kopfhaltung und Spannungszustand der Muskulatur.
2. Durch feinste Winkelstellungen und Umlenkbewegungen der verschiedenen Körperteile müssen Widerstände im Wasser aufgebaut und genutzt werden.
3. Eine Strömungsgünstige Körperhaltung und Wasserlage ist entscheidend.
4. Eine entspannte Atmung sollte im Einklang mit der Bewegung stattfinden.
Das bedeutet, je vielseitiger und umfassender die rhythmisch-koordinativen Fähigkeiten beim Schwimmen ausgebildet sind, desto besser lassen sich die genannte Faktoren im Wasser bewältigen.
Praxisbeispiele und technische Übungen
An Land: Trommeln und Tanzen hilft hervorragend, um die eigene Körperwahrnehmung, Koordination, Rhythmus und Atmung zu schulen. Trainer und Autor Engel Mathias Koch wendet Trommel- und Tanzübungen u.a. seit einigen Jahren bei der Schwimmnationalmannschaft an.
Im Wasser: Beispiele für Rhythmusübungen beim Schwimmen
a) Kraulen mit langem Armzug und 1er, 2er, 3er, 4er, 5er Atmung
b) Kraulen mit jeweils 2/4/6 Beinschlägen pro Zyklus
c) Brustarme mit Kraulbeinen und rhythmischen Vorgaben:
* Kraularme mit Brustarmen
* Linker Arm und linkes Bein Brust, rechter Arm und rechtes Bein Kraul
* Diagonale Kombi: Rechter Arm und linkes Bein Brust, Gegenseite Kraul
d) Kraul einarmig
*Atmen zum aktiven / passiven Arm
* passiver Arm vorne oder hinten
e) Kraularme mit Brustbeinen
*1 oder 2 Beinschläge pro Armzyklus – dazu 3er-Atmung
g) Kraul ganze Lage mit niedriger / mittlerer / hoher Frequenz
h) Kraul ganze Lage mit extrem schneller Beinbewegung und extrem langsamer Armbewegung
Wassergefühlsübungen
a) Zuber: In Rückenlage, mit angehockten Beinen, Knie ragen aus dem Wasser, mit den Händen seitlich neben dem Körper einwärts-auswärts wischen bzw. scullen
b) Bötchen fahren: In Rückenlage mit Brustarmen fußwärts schwimmen
c) In Bauchlage, Gesicht im Wasser, Rumpf und Beine gestreckt, Oberarme seitlich, Unterarme nach unten, mit den Händen einwärts und außwärts scullen, dabei kopfwärts schwimmen
d) Torpedo: In Rückenlage, Arme über Kopf, fußwärts schwimmen mit Scullen
Skilanglauf ist als Kraftausdauertraining fürs Schwimmen sehr geeignet
Seit vielen Jahren ist Skilanglauf, ob klassisch oder Skating, als ergänzendes Ausdauer- 
und Kraftausdauertraining im Schwimmsport beliebt. Die Bewegungsabläufe ähneln sich: Es werden gegengleiche oder gleichzeitige zyklische Armbewegungen mit Zug-, Druck- und Entspannungsphase ausgeführt, die auch in ihrer Zeitstruktur dem Schwimmen ähnlich sind. Durch hohe Wiederholungszahlen bei submaximalem Krafteinsatz wird Langlaufen daher als optimales Kraftausdauertraining von vielen Leistungsschwimmern geschätzt. Die aufrechte Körperposition an Land fordert zudem das Herz-Kreislaufsystem stärker als im Wasser. Die nach Skilanglauf-Trainingsblöcken gemessenen Kraftzuwächse der schwimmrelevanten Vortriebsmuskulatur im Oberkörperbereich sind beachtlich.
Schwimm- und Langlauftrainingslager mit Marc Pschebizin und Engel Mathias Koch: Vom 9.01-17.01.16 veranstalten beide im Schnalstal in Südtirol ein Schwimm- und Skilanglauf-Camp. In der Nähe von Meran erwartet die Teilnehmer perfekte Bedingungen. Das Hotel besitzt ein 25-m-Becken und ist direkt an der Loipe. Auf dem Programm stehen Videoanalysen, Laktattests, Rythmik- und Koordinationstraining und viel Trainings-Know-how. Mehr Infos
Engel Mathias Koch – ist seit 2010 Schwimmtrainer A-Lizenz (DSV). Er ist Trainer von Celine Rieder (Deutsche Jahrgangsmeisterin, EYOF Bronze 400 Lagen) und von Jens Roth. Er ist seit 2007 Trainer des TriPost Trier und seit 2000 Trainer des SSV Trier. Selbst ist er aktiver Schwimmer seit 1970. Als Masterschwimmer ist er vor allem im Open Water Schwimmen (10km) bei deutschen Meisterschaften erfolgreich. Kontakt
