Stellschraube Mikronährstoffe

Gut zu wissen

Neben den nachfolgenden „Basics“ können abhängig vom Untersuchungsziel/ Beschwerdebild weitere aussagekräftige Werte und Biomarker über das Blut oder den Speichel überprüft werden. Hierzu gehören beispielsweise der Aminosäurestatus, der Carnitin-Stoffwechsel oder ein Hormonstatus. So gibt ein erhöhter Wert des Stresshormons Cortisol Hinweise auf ein mögliches Übertrainingssyndrom, ebenso wie ein erniedrigter Testosteronwert. Das DHEA-Sulfat, die Vorstufe der Sexualhormone, kann bei erniedrigtem Wert auf eine mögliche Insuffizienz der Nebennierenrinde hinweisen, ein erhöhter Wert auf einen abbauenden Stoffwechselzustand. Der TSH-Wert (Aktivator für die Hormonproduktion der Schilddrüse) kann Hinweise zur Schilddrüsenfunktion liefern und Stressmarker wie 8-Isoprostan F2 dienen als Indikatoren für die oxidative Stressbelastung und dadurch bedingte Zellschädigungen. Bei Athletinnen sollten zudem die spezifischen Hormone im Auge behalten werden, um ernsthaften Störungen vorzubeugen.

Das Zusammenspiel und die Wechselwirkungen von Mikro- und Makronährstoffen, Hormonen und Adaptogenen untereinander sind sehr komplex. Daher rate ich dringend von einer willkürlichen Substitution frei nach dem Motto „Viel hilft viel“, „Magnesium ist immer gut“ oder „Multivitamin-/Mineralpräparate sind die optimale Lösung“ ab. Sprechen Sie im Vorfeld immer mit Ihrem Arzt, Heilpraktiker oder Ernährungsberater.

Blutwerte und ihre Bedeutung

B-Vitamine

Acht B-Vitamine sind als relevante Regulatoren im Kohlenhydrat-, Fett- und Eiweißstoffwechsel tätig. Die wasserlöslichen Vitamine wirken zudem als Radikalenfänger.

Wichtig: B-Vitamine entfalten nur im Verbund ihre optimale Wirkung. Die unzureichende Versorgung mit einem einzigen B-Vitamin kann den gesamten Haushalt durcheinanderbringen.

Exkurs: Vitamin B15 ist auch unter der Bezeichnung Pangamsäure bekannt. Es ist kein Vitamin im klassischen Sinn, sondern ein Zwischenprodukt bei der körpereigenen Verwertung von Cholin, dem u. a. eine Erhöhung der Sauerstoffverwertung in den Zellen zugeschrieben wird. Es soll die Laktatbildung verringern, den Blut-pH-Wert absenken und die Entgiftungsvorgänge über die Leber unterstützen. B15 kommt vor in Hülsenfrüchten, Hefe, Kichererbsen, Sojabohnen, Mais und Erdnüssen. Der Einsatz als Nahrungsergänzungsmittel ist noch nicht vollständig erforscht.

B-Vitamine und ihre Bedeutung

Text: Katja von Kaminietz
Foto: Klaus Arendt