Kein Leben ohne Enzyme

Kein Leben ohne Enzyme

„An apple a day keeps the doctor away!“ Wer von Ihnen kennt nicht das englische Sprichwort? Aber halten Sie sich auch an die „5 am Tag“-Empfehlung der Deutschen Gesellschaft für Ernährung, täglich fünf Portionen Gemüse und Obst zu essen? Schließlich erscheinen auf den ersten Blick die empfohlenen 400 Gramm Gemüse und 250 Gramm Obst nicht wirklich viel. Aber Hand aufs Herz – nehmen Sie sich in Ihrem ohnehin schon vollgepackten Tag wirklich die Zeit, fünf Portionen frisch zuzubereiten, ohne dass wichtige Inhaltsstoffe verkocht werden?

Glücklicherweise ist das Angebot riesig. Im Laden um die Ecke oder auf dem Markt entdeckt man immer wieder neue und zum Teil auch exotische Produkte. Die stets vollen Obst- und Gemüsetheken bieten genügend Möglichkeiten und Varianten für eine ausgewogene und abwechslungsreiche Zusammenstellung. Bei der Vielfalt braucht selbst bei einer vegetarischen oder auch veganen Ernährung niemand Sorgen vor Mangelerscheinungen zu haben. Grundsätzlich sollten Sie sich mit den Nährwerten Ihrer Nahrungsmittel etwas genauer auseinandersetzen und gezielt schauen, was Ihr Körper über die Saison hinweg benötigt.

Die Zusammenstellung Ihres Speiseplans darf jedoch auch nicht zu einer Wissenschaft ausarten, denn wer seine somatische Intelligenz einzusetzen weiß, wenig verarbeitete Lebensmittel und öfter auch Bio-Lebensmittel auswählt und seine Nährstoffaufnahme an die aktuelle Trainingsphase anpasst, sollte grundsätzlich gut aufgestellt sein. Haben Sie in diesem Zusammenhang schon einmal Ihren Nährstoffstatus überprüfen lassen (siehe auch tritime Ausgabe 4-2020, Mikronährstoffe und Vitalparameter, Seite 36 ff.), um Defizite durch eine veränderte Lebensmittelauswahl oder individuelle Ergänzungen auszugleichen?

Nahrungsergänzung

Im Netz, in den Apotheken, Drogerien und Supermärkten werden „unendlich viele“ Nahrungsergänzungsmittel, insbesondere Vital- und Mikronährstoffe in flüssiger Form oder als Tablette, feilgeboten. Aber auch die klassischen Sporternährungsprodukte wie Gels, Riegel, Getränkepulver und Regenerationsshakes fallen darunter. In dem zum Teil wirklich unübersichtlichen Marktsegment werden allein in Deutschland weit über zwei Milliarden Euro umgesetzt. Eines eint jedoch alle Produkte, das ist der Hinweis auf eine ausgewogene Ernährung und eine gesunde Lebensweise: „Nahrungsergänzungsmittel sollten nicht als Ersatz für eine ausgewogene und abwechslungsreiche Ernährung sowie eine gesunde Lebensweise verwendet werden.“ In den kommenden Ausgaben stellen wir einige Hersteller vor und erklären, mit welcher Produktphilosophie und vor welchem wissenschaftlichen Hintergrund sie (nicht nur) Sportler bei ihrer täglichen Nährstoffaufnahme und somit auch bei der Erreichung ihrer Ziele unterstützen. Wir beginnen mit einem Besuch bei der in Hohenbrunn bei München ansässigen Dr. Niedermaier Pharma GmbH.

Firmenzentrale Dr. Niermaier Pharma

Wie alles begann: die Regulatessenz

Der Pharmazeut, Apotheker und Lebensmittelchemiker Dr. Hans Niedermaier setzte sich schon immer mit Ernährung und Stoffwechselprozessen auseinander. Im Fokus seines forscherischen Drangs stand die Entwicklung von stoffwechselunterstützenden Produkten mit natürlichen Inhaltsstoffen. Die bekannteste Tinktur seines bereits 1939 gegründeten Unternehmens war über Jahre hinweg das Herz-Kreislauf-Stärkungsmittel Galama. Auf diesem Erfolg ruhte sich der im Alter von 93 Jahren verstorbene Dr. Niedermaier jedoch nicht aus. Fast 40 Jahre lang forschte er auf dem Gebiet der aus dem mittelamerikanischen und asiatischen Raum bekannten Fermentation, einem Gärprozess, bei dem die Lebensmittel nicht nur in ihre Einzelbestandteile aufgespaltet, sondern auch veredelt und haltbar gemacht werden. Der Ansatz seiner Überlegungen war, dass die Vitalstoffversorgung des menschlichen Organismus genau nach diesem Prinzip erfolgt. Seine Untersuchungen bestätigten schließlich, dass das Fermentationsprinzip in aufeinanderfolgenden Stufen angewandt wird, und zwar im Rahmen der Nährstoffversorgung über Mund, Magen und Darm. Beginnend mit dem Zermahlen, Verspeicheln und der enzymatischen Vorbereitung gelangen die im Magen vorverdauten Lebensmittel in den Dünndarm, wo sie über die Milchsäuregährung in Energieträger aufgespalten werden, um anschließend über den Blutkreislauf in die Zellen zu gelangen. Dabei stellte er fest, dass sich die wichtigsten Enzyme und sekundären Pflanzenstoffe primär im Obst und Gemüse befinden. Somit kam er seinem großen Ziel, dem Körper die benötigten Nährstoffe in einer natürlichen und einfach aufzunehmenden Form bereitzustellen, einen weiteren Schritt näher.

Im Rahmen seiner weiteren Forschungen bildete Dr. Niedermaier die drei Fermentationsstufen des menschlichen Verdauungsapparates, also Mund, Magen und Darm, in einem biotechnologischen Prozess nach. Allein fünfzehn Jahre tüftelte er daran, dass der knapp zwei Monate währende Fermentationsprozess stabil ablief. Dabei kristallisierten sich 15 aufeinander abgestimmte bioverfügbare Obst- und Gemüsesorten, Nüsse und Gewürze heraus. Durch den seit 2004 beim Europäischen Patentamt eingetragenen dreistufigen Fermentationsprozess werden die benötigten Inhaltsstoffe der Zutaten schonend aus der Pflanzenmatrix herausgelöst, in kleine Moleküle zerlegt und konzentriert, kurzum, am Ende bleiben die Enzymbausteine übrig. Diese natürlichen flüssigen Bau- und Treibstoffe mit ihren rund 50.000 sekundären Pflanzenstoffen, Antioxidantien und Bestandteilen von Fermentkulturen sind bereits in die einzelnen Aminosäuren aufgespalten, die über Mund-, Magen- und Darmschleimhaut aufgenommen und über das Blut dorthin gelangen, wo sie benötigt werden. Dr. Niedermaier bezeichnete deshalb seine Regulatessenz aus fermentierten Enzymen und Schutzstoffen der Pflanzenwelt auch als Uressenz der Zellversorgung, denn nur optimal versorgte Zellen tendieren nun einmal nicht dazu, zu entarten.

„Mein Vater hat es geschafft, und das war sein Geniestreich, den Gehalt der vom Körper durchschnittlich benötigten Mengen an Nährstoffen in den täglich zuzuführenden 20 Millilitern zu konzentrieren, die dann – zu annähernd 100 Prozent verstoffwechselt – auch dort ankommen, wo sie benötigt werden“, sagt Dr. Cordula Niedermaier-May nicht ohne Stolz über das Resultat seines Lebenswerkes und ergänzt: „Dies wird umso wichtiger, denn mit zunehmendem Alter können aufgrund der nachlassenden Verstoffwechselungsfähigkeit des Magen-Darm-Traktes – auch unter Berücksichtigung der Lebensumstände, Umweltgifte, mangelnder Bewegung und vielem mehr – manche Krankheiten auch erst in der zweiten Lebenshälfte auftreten.“

Kein Leben ohne Enzyme

Sebastian May, zuständig für den Vertrieb, geht noch einen Schritt weiter. „Die von einigen Medizinern formulierte These ‚Kein Leben ohne Enzyme‘ mag zwar auf den ersten Blick sehr provokant wirken, allerdings ist sie es gar nicht. Nicht nur die Nahrungsmittelumwandlung, auch die Heil- und Entgiftungsprozesse sind enzymatisch gesteuert. Außerdem sind die Enzyme für das Immunsystem und das Gleichgewicht der Immunreaktionen von zentraler Bedeutung. Insofern ist es nicht verwunderlich, dass die Erforschung von Enzymen und Polyphenolen gerade in der Biotechnologie immer weiter vorangetrieben wird.“ Im weiteren Verlauf des Gesprächs wird besonders darauf Wert gelegt, dass die Regulatessenz nicht wie herkömmliche Medizin funktioniert. „Unsere Produkte balancieren aus, weshalb wir den Effekt als Homöostase oder „Stoffwechseltuning“ bezeichnen, also eine Art der natürlichen Selbstregulation. In diesem Zusammenhang sprechen wir auch von Heilung durch Selbstheilung, und zwar von innen heraus, bei der – wohlwissend, dass auch unsere Produkte keine Wunderheilung versprechen – Dysfunktionen, wie beispielsweise kleine Lebenssünden, therapiert und ausgeglichen werden können. Darüber hinaus schafft sie auch die Basis für eine ausgewogene und optimierte Zellversorgung. Und da bekanntlich nur ein gesunder Körper leistungsfähig ist, lassen sich die Auswirkungen all dieser Prozesse gerade auch auf den Leistungssportler und die Erreichung seiner Ziele übertragen. Dieses Plus an Energie kann man nicht nur spüren, die Produktion von Adenosintriphosphat (ATP) zur Energiebereitstellung ist seit 2012 auch labortechnisch intrazellulär nachgewiesen.“

Auch wenn es etwas ungewöhnlich klingen mag: Einen maßgeblichen Anteil an dem Erfolg der Regulatessenz hatte der Familienhund, der sich beim Herumstreunen durch die Felder eine Pestizidvergiftung zugezogen hatte. Nachdem keine von den Tierärzten verschriebene Medizin die erhoffte Besserung brachte und der Tod des Tieres nahte, verabreichte Dr. Niedermaier dem Hund versuchsweise zwei Milliliter seiner neu entwickelten Essenz. Der Erfolg verblüffte alle Anwesenden – der bewegungsschwache Vierbeiner fing bereits nach kurzer Zeit wieder an, zu laufen. Nach wenigen Tagen war er wie „ausgewechselt“, was zu einer weiteren Intensivierung der Forschungstätigkeiten auf dem Gebiet der Wirkkraft führte. Diese Beobachtung war ein erster Hinweis auf den Aspekt der Neutralisation von Umweltgiften, der in den Folgejahren Gegenstand von wissenschaftlichen Untersuchungen wurde.

Nicht nur die hausinterne Grundlagenforschung, auch die Zusammenarbeit mit renommierten Universitäten und unabhängigen Forschungsinstituten führte in den vergangenen fünfzehn Jahren dazu, dass auf Basis dieser Regulatessenz nicht nur weitere Nahrungsergänzungsmittel und ein eigenes Detox-Programm die Produktpalette ergänzen, sondern auch eine Beauty-Linie. Allergiker brauchen hinsichtlich Unverträglichkeiten keine Sorge haben, denn die allergieauslösenden Proteine werden in nicht allergene Oligopeptide und Aminosäuren umgewandelt, wodurch die Zutaten, wie zum Beispiel Nüsse, ihr allergenes Potenzial verlieren.

Süß ist anders

Der Geschmack der Essenzen jedoch ist definitiv gewöhnungsbedürftig. Wer ein Süßgetränk erwartet, wird – im wahrsten Sinne des Wortes – bitter enttäuscht. „Wir sind uns bewusst, dass wir geschmacklich nicht wirklich überzeugen“, erklärt Michael Mühlhaupt, Leiter Forschung und Entwicklung. „Im Rahmen unserer Forschungen haben wir auch weitere Gemüsesorten berücksichtigt, die die meisten natürlichen Polyphenole (sekundäre Pflanzenstoffe) beinhalten. Wir fermentierten beispielsweise rote anstatt weiße Zwiebeln. Das Ergebnis, insbesondere der brutale Geruch, überraschte uns alle. Gleiches gilt übrigens auch für Kraut. Wir sind dann davon wieder abgerückt, schließlich ist ein geschmacklich unattraktives Produkt im Verkauf einfach nicht vermittelbar.“

Produktion

Beim Rundgang durch die 2017 neu gebaute Hohenbrunner Firmenzentrale und Produktionsstätte stelle ich an vielen Stellen fest, dass Nachhaltigkeit und Umweltbewusstsein großgeschrieben werden. Darauf angesprochen, werde ich auf interne Leitlinien verwiesen, die neben ökologischen Werten auch soziale Werte wie Open-Door-Policy sowie Fairplay mit Mitarbeitern, Kunden und Lieferanten beinhalten und ein wichtiger Bestandteil der Firmenkultur und des täglichen Miteinanders sind. Interessanterweise gibt es auf dem Unternehmensgelände kein Wareneingangslager. Die frischen Zutaten aus kontrolliert ökologischem Anbau werden vom Großhändler just in time angeliefert. Nach der Eingangskontrolle werden sie zunächst gewaschen und zerkleinert und in einem Gärtank mit Milchsäurebakterien angereichert, um die rechtsdrehende Milchsäure zu erzeugen.

Fermentation Regulatessenzen

Von da an bestimmen mehrere hintereinandergeschaltete Edelstahlbehälter den Produktionsprozess, bei dem das natürliche Verdauungssystem des menschlichen Körpers imitiert wird. Bei dem schonenden Verfahren wird ganz bewusst auf Konservierungsstoffe, chemische Zusätze, Zucker und Alkohol verzichtet. Die vorgefundene Technik erlaubt leider keinen Blick in den berühmten „Kochtopf des Miraculix“. Zur Überprüfung der Qualität werden regelmäßig Proben entnommen. Erst am Ende des mehrwöchigen Prozesses wird das flüssige Ergebnis in der prozessgesteuerten Abfüllanlage sichtbar. Jede Glasflasche wird etikettiert und mit einer Ident- und Chargen-Nummer versehen, sodass eine lückenlose Rückverfolgung möglich ist. Nicht angekündigte Audits unabhängiger Qualitätssicherungsinstitute stellen die Einhaltung der vorgeschriebenen Arbeitsschritte und Dokumentationsvorgaben sowie die nach jedem Produktionsschritt zu erfolgende Reinigung aller beteiligten Maschinen sicher. Von jedem Produktionslauf werden mehrere Proben an das Institut für Präventive Dopingforschung im Institut für Biochemie der Deutschen Sporthochschule Köln geschickt, dort auf anabol-androgene Steroide und Stimulanzien überprüft und die Ergebnisse bei einem negativen Test auf der Kölner Liste veröffentlicht.

Zukunft

„Die Entwicklung neuer Produkte erfolgt immer auf Basis der Regulatessenz, der durch zahlreiche Studien bescheinigt wurde, die Funktion der natürlichen Killerzelle zu fördern. Mit diesem Wissen und den dazugehörigen Daten liegt die große, nicht nur zeitliche Herausforderung darin, für die gewünschten Heil- und Entgiftungsprozesse – beispielsweise in Gelenken, Knorpeln oder auch der Haut – die richtige Kombination der für die Selbstheilung benötigten Enzyme in der richtigen Zusammensetzung zu finden“, erklärt Michael Mühlhaupt und gibt einen kleinen Einblick in die Forschungsarbeit. „All das macht unsere Arbeit so interessant und spannend, weshalb die Mitarbeiter jeden Tag mit Leidenschaft und Überzeugung ins Büro kommen, um die Erfolgsgeschichte der Wirkkraft der Enzyme fortzuschreiben“, so resümmiert Dr. Niedermaier-May das Gespräch und verabschiedet sich, um die Entwicklung weiterer Essenzen voranzutreiben. Aber das ist eine andere Geschichte.

Text: Klaus Arendt
Fotos: Klaus Arendt und Dr. Niedermaier Pharma