Paris 2024: Das goldene Finale

Paris 2024 Olympic Games by Wagner Araujo (@wags.photo)

16 Jahre nach dem Olympiasieg von Jan Frodeno in Peking freut sich Triathlondeutschland über die zweite olympische Goldmedaille. Im Mixed Relay setzten sich Tim Hellwig, Lisa Tertsch, Lasse Lührs und Laurau Lindemann gegen die Konkurrenz durch. Laura Lindemann sicherte im Schlussspurt den Sieg für ihr Team vor den USA und Großbritannien. Die schönsten Fotos von den olympischen Triathlon-Wettkämpfen – eingefangen von World Triathlon – findet Ihr im Artikel, inklusive der Rennberichte.

Das goldene Finale: Olympiasieg im Mixed Relay

Das deutsche Team hat die Olympischen Spiele spektakulär beendet und die sechste Goldmedaille in Paris für das Team Deutschland gewonnen. Tim Hellwig, Lisa Tertsch, Lasse Lührs und Laura Lindemann siegten in der Mixed-Staffel und holten die erste deutsche Triathlon-Medaille seit 16 Jahren. In einem packenden Dreikampf setzte sich Schlussläuferin Lindemann vor den USA und Großbritannien durch. 

„Ich habe Druck gespürt, wollte es für uns nach Hause bringen“, sagte Lindemann im ZDF: „Aber es hat auch Spaß gemacht, weil ich wusste, dass es was Großes werden kann. Es war sehr hart, es ist unglaublich.“ Er spüre „so viele Glücksgefühle auf einmal“, ergänzte Hellwig: „Ein überragender Tag, uns geht es allen sehr, sehr gut.“

Lindemann blinzelte anschließend die Tränen weg, ihre Goldmedaille glänzte in der Morgensonne. Auf der imposanten Pont Alexandre III mit Blick auf den Eiffelturm musste die frisch gekürte Staffel-Olympiasiegerin ihre Gefühle sortieren. „Es braucht noch ein bisschen, bis es richtig ankommt“, sagte die Schlussläuferin der deutschen Triathleten nach der Siegerehrung, „alle haben gut abgeliefert und mich perfekt in Position gebracht. Dass wir es geschafft haben, ist unglaublich.“

Mit ihrem furiosen Endspurt auf die berühmte Seine-Brücke mit den vergoldeten Bronzefiguren hatte die 28-Jährige vollendet, was Tim Hellwig, Lisa Tertsch und Lasse Lührs vorbereitet hatten: „Sie haben sich hier unsterblich gemacht“, schwärmte im Zieleinlauf Jan Frodeno, der 2008 in Peking das bislang einzige deutsche Triathlon-Gold gewonnen hatte.

Startläufer Hellwig positionierte das Team auf seinen 300 Meter Schwimmen, sieben Kilometer Radfahren und 1,8 Kilometer Laufen hinter Großbritannien auf Rang zwei. Tertsch übernahm trotz Problemen mit der enormen Strömung in der Seine sogar die Führung, Lührs setzte sich gemeinsam mit Großbritannien weiter ab. Lindemann ließ dann im Schwimmen gegen Beth Potter abreißen, kam auf dem Rad nochmals heran und setzte sich im Zielsprint durch.

Die deutsche Mixed-Staffel hatte in den vergangenen beiden Jahren jeweils den Weltmeistertitel geholt. In Paris war die Disziplin erst zum zweiten Mal Teil des Olympiaprogramms. Bei Olympia hatten zuvor lediglich Jan Frodeno mit seinem Triumph von Peking 2008 sowie Stephan Vuckovic mit Silber im Jahr 2000 Edelmetall für Deutschland gewonnen.

Das Einzelrennen der Herren

Durch das Wasser der Seine und die abgetrockneten Pariser Straßen kam Tim Hellwig als bester Athlet der Deutschen Triathlon Union auf Rang 18. Auf der olympischen Distanz von 1500 m Schwimmen, 40 km Radfahren und 10 km Laufen fehlten vor malerischer Kulisse des Eiffelturms 1:46 Minuten für die Medaille.

Den Sieg holte sich der Brite Alex Yee nach überragendem Finish. Silber ging an Hayden Wilde aus Neuseeland (+0:06 Minuten), Bronze an den Franzosen Leo Bergere (+0:10). Hellwig musste beim Laufen auf der zweiten Streckenhälfte abreißen lassen. Die weiteren deutschen Starter Lasse Lührs (+2:23) und Jonas Schomburg (+2:53) kamen auf die Plätze 21 und 24.

Das Einzelrennen der Damen

Das teils vom Pech verfolgte Trio Lisa Tertsch, Laura Lindemann und Nina Eim verpasste vor der malerischen Kulisse des Eiffelturms einen Podestplatz über die olympische Distanz von 1500 m Schwimmen, 40 km Radfahren und 10 km Laufen.

Tertsch und Lindemann, die in der Spitzengruppe aufs Rad gestiegen waren, büßten in einem turbulenten Wettkampf durch Stürze auf den Champs-Elysees die Chancen auf die erste Olympia-Medaille einer deutschen Triathletin ein.

„Es ging so schnell, dann war es mehr oder weniger vorbei“, sagte Lindemann in der ARD. „Nach so einem Sturz verliert man mindestens 30 Sekunden, ich eher mehr. Das kann man auf so schnelle Leute nicht mehr aufholen.“ Auch Tertsch sagte, es sei „enttäuschend und bitter“, so um die Chance gebracht zu werden, „aber immerhin ist noch alles heil, und ich musste nicht in Krankenhaus.“

Nina Eim hatte schon im Schwimmen abreißen lassen. Gold sicherte sich nach 1:54:55 Stunden die Französin Cassandre Beaugrand. Silber ging an Julie Derron aus der Schweiz (+0:06 Minuten), Bronze an die Britin Beth Potter (+0:15). Lindemann (+2:06) wurde wie in Tokio als Achte beste Deutsche, Tertsch (+2:08) belegte dahinter Rang neun. Eim (+2:18) wurde Zwölfte.

Text: Pressemitteilungen der Deutschen Triathlon Union
Fotos: World Triathlon | triathlon.org