Wollen wir nicht alle eine gute Figur machen, wenn wir uns beim Wettkampf präsentieren? Gut aussehen ist schon fast die halbe Miete, und gerade Triathleten legen einen besonderen Wert auf ein gelungenes und stimmiges Outfit.
Die Funktion, der Wohlfühlfaktor und der Tragekomfort sind weitere Faktoren in Richtung guter Gesamtperformance. Wenn es erst einmal zwickt und zwackt oder sogar scheuert, ist die Konzentration dahin und die persönliche Bestzeit meistens schon passé.
Allerdings ist es gar nicht so einfach, das passende Kleidungsstück zu finden. Unterschiedliche Schnitte, Materialien und Funktionen erschweren die Auswahl. Wer kann schon spontan mit Begriffen wie Ice-X-Heat-Blocking-Material mit Xylitol, Coolmax-Mesh, Carbon-Pro-Technologie und Kinetic-Tape-Design etwas anfangen. Sicher ist: Es gibt fast nichts, was es nicht gibt, und es ist immer wieder erstaunlich, was ein Kleidungsstück als zweite Haut laut Herstellerangaben zu leisten vermag. Das Repertoire reicht von aerodynamischen Schnitten über bakterienhemmende und UV-Strahlen- und wasserabweisende Materialien bis hin zu vor Hitze schützenden, temperaturregelnden und muskelstabilisierenden Stoffen. Dabei versteht es sich von selbst, dass gute Triathlon-Bekleidungsmarken für Männer und Frauen unterschiedliche Kollektionen anbieten, die auf die verschiedenen Bedürfnisse, Größen und Figuren abgestimmt sind. Und wie so oft gilt, dass jeder für sich selbst herausfinden muss, was (im Training) und im Wettkampf am meisten taugt, welche Distanz man absolvieren und wie viel Geld man für sein Race-Outfit ausgeben möchte.
Material & Funktion
Bei den Wettkampfein- und zweiteilern verwendete Materialien sind häufig Polyester, Elasthan, Polyamid oder Lycra. Einige Hersteller verarbeiten auch Carbonfasern, die für eine optimierte Wasserlage beim Schwimmen sorgen sollen. Die Themen Atmungsaktivität, anatomische Schnittführung und guter Feuchtigkeitstransport verstehen sich bei allen triathlonspezifischen Kleidungsstücken von selbst. Sich in seinem Trainings- und Wettkampfdress wohlzufühlen, ist das A und O eines jeden Sportlers. Mittlerweile wird daher an den Beinenden der Shorts auch immer häufiger auf Gummiabschlüsse verzichtet. Komfortablere und ebenso rutschfeste Stretchbundmaterialien kommen stattdessen zum Einsatz. Entscheidend für den Tragekomfort der Triathlonhosen und -einteiler sind die eingearbeiteten dünnen Sitzpolster, die am besten antibakteriell und ohne Nähte sein sollten, damit vor allem auf dem Rad ein bequemes Sitzen gewährleistet werden kann. Die dünnen Polster sollten zudem schnell trocknen, Stöße beim Radfahren dämpfen und beim Laufen nicht behindern.
Kompression
Auch wenn das Thema Kompression in der Markenkommunikation nicht mehr den Stellenwert einnimmt wie vor ein paar Jahren, werden insbesondere im Oberschenkelbereich häufig kompressive Materialien und Stoffe verarbeitet. Weniger Muskelvibrationen sollen die Kraftübertragung verbessern und durch einen schnelleren Laktatabbau eine frühzeitige Ermüdung der großen Muskelgruppen verhindern.
Schutz vor Überhitzung
Wenn die Sonne vom Himmel brennt, hat man trotz dünner Bekleidung oft das Gefühl, zu überhitzen. Einige Hersteller arbeiten daher mit Technologien, die es ermöglichen, dass dunkle Stoffe sich nicht mehr aufheizen, andere wiederum verwenden Materialien, welche die Hautoberflächentemperatur um bis zu drei Grad Celsius abkühlen sollen. Ein eingearbeiteter UV-Schutz hingegen gehört bei den meisten Produzenten mittlerweile zum Standard.
Fakt ist: Die verwendeten Stoffe werden immer dünner und leichter, dadurch leider nicht unbedingt langlebiger. Nicht zu unterschätzen ist in diesem Zusammenhang auch die Qualität des verwendeten Reißverschlusses, denn immer wieder gibt es Fälle, bei denen das wichtige Verschlussteil im Wettkampf reißt und seinen eigentlichen Zweck nicht erfüllt.
Stylisch, klassisch und farbenfroh!
Während die einen sich für Triathlon-und Radbekleidung „out of the box“ entscheiden, erfreut sich seit einiger Zeit insbesondere bei Vereinen und Teams der Trend in Richtung individuelles Design oder, besser gesagt, „Customized Clothing“ wachsender Beliebtheit. Viele Produzenten sind auf diesen Zug aufgesprungen und bieten den individuellen Look bereits für Kleinstmengen an, sodass dieser Service mittlerweile auch für jedermann interessant und erschwinglich wird.
Im Januar stellen wir einige Produzenten vor, die den Service „Customized Clothing“ in ihr Programm aufgenommen haben. Um Euch bei der „Qual der Wahl“ eine Entscheidungshilfe zu geben, stellen wir dabei wir neben der Beschreibung des Design- und Bestellablaufs einen besonderen Schwerpunkt auf eine Übersicht der verarbeiteten Materialien bei der Wettkampfbekleidung (Ein- und Zweiteiler) gelegt.
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Text: Meike Maurer | Klaus Arendt
Foto: Ruhepuls40