VITS Swim PowerPlates

VITS: Swim PowerPlates
VITS: Swim PowerPlates

Neulich fragte mich ein guter Freund über ein neuartiges Trainingstool für Schwimmer aus. Mit den VITS Swim PowerPlates konnte ich jedoch so gar nichts anfangen. Ich dachte sofort an Paddles, Pull Buoy und Schnorchel und weniger an die Möglichkeiten außerhalb des Beckens. Da es sich auch nicht um ein klassisches Zugseil, Thera-Band oder ein Schwimmergometer handelte, setzte ich mich mit Peter Ningelgen, dem Erfinder des VITS-Prinzips, in Verbindung.

Herr Ningelgen, wofür steht eigentlich VITS?

VITS ist die Abkürzung für Vertical Inline Training System, ein mit Herzblut für Schwimmer ausgetüfteltes ganzheitlich durchdachtes Trainingstool in den eigenen vier Wänden. Das auf den ersten Blick vielleicht simpel wirkende und zu 100 Prozent in Deutschland hergestellte System lässt keinerlei Wünsche offen und ist in Verbindung mit den sich daraus ergebenden Möglichkeiten und Vorteilen geradezu evolutionär.

Und die wären?

Eine ganze Menge. Zuallererst steht der Athlet bei der Ausführung in der Vertikalen, wodurch sich eine gestreckte und gleichzeitig perfekte ergonomische Körperhaltung ergibt. Die Körperspannung ist der beim Schwimmen bestehenden sehr ähnlich. Je nach Übung werden von den Finger- bis zu den Zehenspitzen die kompletten Kraft- und Muskelketten angesprochen. Das Gummiseil – über eine Varioschiene an der Decke wird der Widerstand individuell eingestellt – unterstützt durch den gezielt definierten Zugkraftverlauf bei den Kraulübungen nicht nur die Biomechanik der Schulter, sondern stärkt und bildet sie auch weiter aus. Darüber hinaus existieren keine Griffe mit abschnürenden Spanngummis, die Hände müssen auch keine Bänder fest umgreifen, denn die Handflächen liegen flach und ohne zu verkrampfen locker auf griffigen Handplatten aus feinem Edelholz. Dadurch werden Haltung und Bewegung der Hände perfekt simuliert. Umfangreiche Tutorials und Übungen helfen vom Anfänger bis zum erfahrenen Profi allen Nutzern dabei, nicht nur die Feinmotorik in der Zug- und Abdruckbewegung zu verbessern, sondern sie lernen und spüren letztendlich auch, wie Sie mit den Handpaddels den Druckpunkt gezielt näher an den Unterarm heranführen.

All das erfolgt ohne nachträgliche Muskel-, Rücken-, Schulter- und/oder Nackenver-spannungen, selbst bei bis zu zweistündigen Work-outs. Ein wesentlicher Vorteil des Systems ist darüber hinaus die unmittelbare Selbstkontrolle im Spiegel, wodurch die sichtbaren Fehler fast wie von alleine eliminiert werden. Begleitende Rumpf-/Stabi- und Krafttrainings sind ein fester Bestandteil von VITS, schließlich steht die ganzheitliche Entwicklung des Athleten im Fokus. Durch das Home-Training – Stichwort Reduzierung der An- und Abfahrt zum Schwimmbad – ergibt sich ein großer Zeitgewinn, der für diese ergänzenden Übungen genutzt werden kann. All dies trägt dazu bei, dass der Athlet die durch VITS entwickelten Technikverbesserungen und Fähigkeiten mit ins Wasser nimmt, um sie dort zu entfalten.

VITS-Erfinder Peter Ningelgen
VITS: Swim PowerPlates

Was muss ein Schwimmer beim Training beachten?

VITS ist neu, man muss sich auf das System einlassen, ganz bewusst bei den Basics beginnen und sich in den ersten Wochen strikt an die Informationen, Anleitungen und Vorgaben der Trainingsprogramme halten. Dabei müssen die Athleten auch bereit für Neues sein und alte Bewegungsmuster über Bord werfen, damit im übertragenden Sinne ein neuer Motor entsteht. Eine weitere wichtige Voraussetzung ist, dass der Sportler VITS in sein direktes Lebensumfeld integriert und das System leicht zugänglich innerhalb der Wohnung montiert. Die platzsparenden Swim PowerPlates werden an einem geeigneten Ort an der Zimmerdecke montiert, man kann bequem darunter durchlaufen. Letztendlich liegt es am Athleten selbst, wann, wie oft und wie lange er es nutzt, denn auch jedes noch so kurze Training zahlt sich aus. Selbst wenige kontrolliert, analytisch, korrekt durchgeführte Bewegungen „programmieren“ immer wieder den richtigen Schwimmzug. Die Swim PowerPlates leben vom steten Zugriff, und das ist im Keller oder in der Garage nicht optimal möglich.

Letzte Frage: Muss ich durch den Einsatz von VITS weniger ins Wasser

Ja. Insbesondere zu Beginn ist es sogar ratsam, das übliche Schwimmtraining zu reduzieren oder blockweise sogar ganz darauf zu verzichten. Fehlbewegungen und ungünstige Motorik müssen aus dem Gedächtnis verschwinden, Neues muss sich etablieren. Im Wassertraining greift man schnell auf gewohnte Bewegungsmuster zurück, die annähernd immer mehr oder weniger suboptimal ausfallen. Mit VITS setze ich die Referenz, die dann ins Wasser übertragen werden soll.

Anmerkung der Redaktion: die Swim PowerPlates kosten 699 Euro.

Interview: Klaus Arendt

weitere Informationen: swimvits.com