Effektiver Sonnenschutz

Sonnenschutz sollte Riff- und Korallenfreundlich sein
Sonnenschutz sollte Riff- und Korallenfreundlich sein

Triathlon ist und bleibt eine Outdoor-Sportart: Im tagtäglichen Training und Wettkampf – selbst im mitteleuropäischen Winter zieht es viele von uns für mehrere Wochen in die Sonne – setzen gerade Triathleten ihre Haut regelmäßig ziemlichen Strapazen aus. Vom Kopf bis zu den Füßen muss die Haut mit Trockenheit, Sonneneinstrahlung, Süß- und Salzwasser, gechlortem Wasser, Schweiß, Schmutzpartikelchen und kleineren Verletzungen, wie Rissen und Blasen, zurechtkommen. Und gerade deshalb sollten insbesondere Triathleten dem effektiven Schutz ihrer Haut eine besondere Bedeutung zuteilwerden lassen.

So viel bereits vorweg: Ein Patentrezept zur idealen Hautpflege gibt es leider nicht, denn die Haut- und Körperpflege ist ein sehr weites Feld und so individuell wie jeder einzelne Athlet. Nur eines ist sicher: Pflege muss sein. Und diese beginnt nicht erst bei Seife, Shampoos, Lotionen und Sonnencremes mit angemessenem Lichtschutzfaktor, sondern bereits bei Sonnenbrillen, Caps und der Sportbekleidung mit eingearbeitetem UV-Schutz und kühlenden Technologien. Auch das Training sollte im Rahmen eines passiven Schutzes insbesondere im Hochsommer – von 11.00–15.00 Uhr erreicht der Hauptteil der täglichen UV-Strahlung die Erdoberfläche – auf den Morgen und/oder Abend verlegt werden. Die Australier beispielsweise leben es uns ja vor, dass man um 6 Uhr in der Früh zum Training aufbrechen kann.

Das A und O: Sonnencreme 

Der Lichtschutzfaktor eines Sonnenschutzmittels gibt an, um wie viel mal länger sich ein Mensch der Sonne aussetzen kann, ohne einen Sonnenbrand zu bekommen. Eine gut aufgetragene Sonnencreme mit LSF 50 erhöht die Eigenschutzzeit von beispielsweise 20 Minuten auf rund 1.000 Minuten. Da sich der Lichtschutzfaktor selbst nach der Strahlungsstärke richtet, die mit der Höhe zunimmt, erfordert beispielsweise ein Training in der Höhe einen deutlich höheren Faktor als auf Meereshöhe. Allerdings handelt es sich bei den errechneten 1.000 Minuten um einen theoretischen Wert, denn Wasser, Schwitzen und Reibung wirken sich negativ aus. Besonders ist darauf zu achten, dass vor jedem Training eine wasserfeste Sonnencreme sorgsam auf die sensiblen Stellen der Haut, wie Nasen, Ohren, Nacken, Schultern und Fußrücken, rechtzeitig (mindestens 30 Minuten) aufgetragen wird. Darüber hinaus erfordert das Schwimmen und das Laufen/Radfahren auf dem Asphalt eine besondere Vorsorge, denn Wasser und Asphalt reflektieren das Sonnenlicht, weshalb auch solche Strahlen die Haut treffen, die sie zunächst verfehlt haben. Aus diesem Grund sollten Sportler den Cremeschutz häufiger erneuern, auch vor dem Hintergrund, dass der entstehende Schweiß zusätzlich die Schichtdicke der Creme mindert.

Riff- und Korallenfreundlich

Achten Sie darauf, ob der von Ihnen präferierte Sonnenschutz dermatologisch allergologisch getestet, vegan, gluten- und laktosefrei und für alle Hauttypen geeignet ist. Idealerweise sind die Produkte biologisch leicht abbaubar, riff- und korallenfreundlich und leisten somit einen Beitrag zum Schutz unserer Umwelt und Natur. Auf Hawaii beispielsweise ist der Verkauf von Sonnencremes, die die chemischen UV-Filter Octinoxat und Oxybenzon verwenden, ab spätestens 2021 verboten.

All diese Vorsichtsmaßnahmen tragen auch dazu bei, den Prozess der Hautalterung zu verzögern, angesammelte UV-Schäden und Sonnenbrände verursachen das Gegenteil. Und deswegen sollten gute Sonnencremes den Sportler ebenso begleiten wie dessen Ausrüstung.

Hintergrundwissen Haut

Mit einer Oberfläche von circa zwei Quadratmetern ist die Haut – bestehend aus Ober-, Leder- und Unterhaut – unser größtes Organ. Sie bildet den Schutz vor eindringenden Substanzen, scheidet Gifte aus und reguliert die Körpertemperatur sowie einen Teil des Wasserhaushaltes. Zusätzlich betätigt sie sich als Vorratskammer für schlechtere Zeiten. Als wichtiges Sinnesorgan meldet sie auch dann zuverlässige Informationen über Eigenschaften wie heiß, kalt, spitz, sanft, fest und so weiter an das Gehirn weiter, wenn Augen, Mund, Nase und Ohren uns „verlassen“ haben. Die Gesundheit des bei einer Dicke von einem Millimeter bis zu drei Kilogramm schweren Organs ist abhängig von vielen Einflussfaktoren, zum Beispiel Schlaf, eine gesunde Ernährung, frische Luft, Sonnenlicht, körperliche Aktivität und natürlich die richtige Pflege.

Text/Foto: Klaus Arendt