
Den Neoprenanzug „Predator“ von Orca hatten wir euch vor ein paar Tagen bereits vorgestellt. Heute folgt der Testbericht zum Alpha.
Auch beim Alpha kommt Yamamoto 0.88 an den Armen und Yamamoto 44 an den Schultern zum Einsatz. Des Weiteren soll die an den Knieeinsätzen verwendete FT1-Technologie – das ist geschlitztes Neoprenmaterial – für bisher unerreichte Bewegungsfreiheit beim Laufen in der Wechselzone sorgen. Als Neuheit verfügt der Alpha über einen kürzeren 2-Wege-Reißverschluss, der Armbewegung nicht einschränkt und noch mehr Flexibilität bietet soll. Zudem kommt sehr elastischem Neoprenmaterial „44 Cell“ in der Rückenpartie zum Einsatz.
Mit 649,00 Euro ist der Alpha etwas günstiger als der Predator.
Testbericht zum Alpha von Orca:
Schwimmen ohne Einschränkungen. Diese Aussage von Orca kann ich nur bestätigen. Die Arm- und Oberkörperfreiheit ist grandios, sodass man sich fast wie im Badeanzug fühlt. Zudem gefällt mir als besserer Schwimmer, dass in den Beinen keine zusätzlichen Auftriebshilfen verarbeitet sind. Das kommt Schwimmern mit einer guten Wasserlage sehr entgegen, da man nicht Gefahr läuft, ins Hohlkreuz gedrückt zu werden. Ich habe mich daher mit dem Alpha extrem wohl im Wasser gefühlt. Gefroren habe ich trotz des sehr dünnen und extrem geschmeidigen Neoprenmaterials nicht. Das äußerst flexible Neoprenmaterial an den Knien ist eine schöne Sache für lange Wechselzonen, da man die Knie deutlich leichter biegen und bewegen kann.
Ohne Anziehhilfe geht nichts
Da der Alpha von oben nach unten schließt, ist es fast nicht möglich, ihn ohne fremde Hilfe anzuziehen. Das finde ich persönlich extrem schade, da ich beispielsweise recht häufig alleine am See zum Schwimmen bin und nur ungern fremden Leute um Hilfe bitte. Das Argument, dass durch dieses Schließsystem von oben nach unten im Wettkampf niemand durch Ziehen am Bändel den Neopren öffnen kann, stimmt zwar, überzeugt mich aber nicht. Mir hat in 24 Jahren Triathlon noch nie im Rennen jemand den Neoprenanzug geöffnet, daher ist mir die Möglichkeit, den Neoprenanzug alleine anziehen zu können, deutlich wichtiger. Was hingegen extrem gut für meinen Geschmack gelöst ist, ist der Klettverschluss am Nacken, der nicht kratzen und scheuern kann, da das Material, das Richtung Nacken zeigt, sehr weich ist.
Material geschmeidig wie Butter
Ansonsten geht das Anziehen super schnell über die Bühne, da das Neoprenmaterial wie bereits erwähnt extrem soft und geschmeidig ist. Mit dem kurzen Reißverschluss hatte ich im Renne so meine Problemchen, da ich nicht wie gewohnt schnell mit dem Oberkörper aus dem Neoprenanzug kam, sondern zunächst festsaß … keine Ahnung warum … und nur mit einiger Mühe die Arme frei bekam. Im Training hatte ich dieses Problem allerdings nicht. Zudem hatte ich auch die Challenge mit den engen Armbündchen – dieses Problem hatte bereits Daniela in ihrem Testbericht zum Predator erwähnt. Die Bündchen sind auch beim Alpha sehr eng geschnitten, sodass ich ebenfalls wie Daniela Mühe hatte, die Armabschlüsse über meine Pulsuhr zu bekommen.
Mein Fazit: Ansonsten ist der Alpha aber wirklich wie Butter und extrem angenehm zu tragen, was man vor allem auch im Halsbereich merkt. Man spürt ihn nur marginal, weil das Material auch hier so geschmeidig ist, dass kein einengendes Gefühl entsteht. Zudem ist die Neoprenstärke der Arme wirklich unglaublich dünn und elastisch, was Freude bei jedem Armzug aufkommen lässt. Ob die spezielle Super Composite Skin (SCS), die für weniger Widerstand im Wasser sorgen soll, den Alpha wirklich schneller macht, kann ich nicht beurteilen. Aber ich habe mich wie gesagt, extrem wohlgefühlt und das ist für mich das wichtigste, um schnell schwimmen zu können.
Einige Bilder zum Neoprenanzug Alpha von Orca:
Text: Meike Maurer
Foto: Holger Schmidt