
Wir haben das Zeitfahrrad 796 MONOBLADE RS von Look einem mehrwöchigen Praxistest unterzogen. Unseren Testbericht findet ihr hier.
Look ist für auf Leichtigkeit, Aerodynamik und ein puristisches Design getrimmte Fahrräder bekannt. Auch bei der Zeitfahrmaschine der französischen Marke zielt die gesamte Konstruktion auf die Themen Aerodynamik, Gewicht und Optik ab. Wir haben das Fahrrad in der Größe S/M mit 58-mm-Felgen mit Felgenbremsen von Corima, mit P Zero Faltreifen 25 mm von Pirelli und mit der elektronischen Di2 Dura Ace von Shimano sowohl im Training wie auch im Wettkampf bei einer welligen Mitteldistanz getestet.
Zudem war das Monoblade mit dem neuesten Iron Sattel von Selle Italia ausgestattet, der im Herbst auf den Markt kommen soll.
Einen Tipp vorneweg
Zum Kauf, um die richtige Einstellung vorzunehmen und um zu wissen, wie das Fahrrad „funktioniert“, empfehlen wir unbedingt, bei einem Fachhändler vorbeizuschauen. Das 796 MONOBLADE RS von Look bietet zahlreiche Einstellmöglichkeiten, die aber wie bei vielen anderen High End Zeitfahrmaschinen auch, nicht immer ganz trivial zu bedienen sind. Unser Tipp, bevor die Sattelstütze zu kurz abgeschnitten ist – es gibt dann zwar immer noch die Möglichkeit Spacer zu verwenden – lasst euch vom Fachmann beraten, um optimal auf dem Bike zu sitzen und beispielsweise auch selbstständig die integrierte Vorderbremse in der Gabel einstellen bzw. die Bremsklötze austauschen zu können.

Unser Test zum 796 MONOBLADE RS von Look
Optik: Das 796 MONOBLADE RS von Look ist eine absolute High End Zeitfahrmaschine, das UCI konform ist. Das schlichte Design überzeugt uns definitiv. Es ist schön, dass das 796 MONOBLADE RS von Look trotz aller aerodynamischen Raffinessen noch aussieht wie ein Fahrrad.
Die Rohre des Rahmens des 796 MONOBLADE RS von Look sind extrem schlank und aerodynamisch konstruiert. Sämtliche Zubehörteile wie Triathlonlenker, Vorbau, Sattelstütze, Kurbelsatz oder die Gabel sind auf Windschnittigkeit getrimmt. Viele Komponenten wie beispielsweise die Vorderbremsen sind in der Gabel integriert, sodass alles sehr aufgeräumt wirkt. Dass alle Teile aus Carbon sind versteht sich von selbst. Im Rahmen sind keine Muffen verbaut – er ist aus einem Guss – die sogenannte Monoblock-Konstruktion. Die Zeitfahrmaschine gibt es in drei verschiedenen Größen XS/S, S/M und L/XL.
Fahrverhalten: Jede Pedalumdrehung wird in Geschwindigkeit umgewandelt. Gefühlt kann man mit diesem Bike gar nicht langsam unterwegs sein. Es fährt sich sehr ruhig und ist dennoch erstaunlich wendig in engen Kurven. Die Corima 58 WS waren sehr gut im Handling – wenig windanfällig und sehr gut im Bremsverhalten. In der Ebene und auch bergan macht das Look richtig Spaß. Lediglich in langen Abfahrten muss man durch die Geometrie mit viel Gewicht auf den Armen rechnen, was bei langen steilen Abfahrten etwas anstrengender ist als sonst.
Die elektronische Dura Ace ist eine bekannter Massen feine Sache. Die Schaltung funktionierte bei allen Einheiten gewohnt gut und sauber. Auch das Aufladen ist ohne Gefriemel möglich, da sich die Ladestation direkt auf dem Oberrohr befindet.
Komfort: Der Lenker des 796 MONOBLADE RS von Look ist sehr bequem zu fahren. Man muss sich lediglich, wie bei vielen anderen Triathlonlenkern auch, an das Lenkverhalten gewöhnen, da die Auflieger und Extensions recht weit vom Basislenker entfernt sind und das Umgreifen am Anfang etwas gewöhnungsbedürftig ist. Zudem etwas speziell ist, dass man am Basislenker nur das große Kettenblatt bedienen kann und an den Extensions nur auf der Kassette hoch und runter schalten kann. Das ist im Triathlonbereich eher untypisch und zeigt, dass das Rad vermutlich als Zeitfahrrad für den Radsport konzipiert wurde.
Mit dem neuen Triathlonsattel „Iron“ von Selle Italia kam ich auf Anhieb sehr gut zurecht. Allerdings bin ich maximal 100 Kilometer am Stück in der Testzeit auf dem Bike gesessen. Zudem bin in Sachen Sättel nicht besonders empfindlich und wählerisch. Für mich hat der Iron auf jeden Fall gepasst.
Zubehör: Bei längeren Ausfahrten und im Wettkampf wird schnell klar, dass man mit nur einem Flaschenhalter am Rahmen, nicht weit kommt. Man sollte sich definitiv Gedanken machen, ob man Flaschenhalter hinter dem Sattel montiert. Auch zusätzlichen Stauraum für Verpflegung und/oder Ersatzmaterial gibt es nicht. Trotz aller aerodynamischen Aspekte, braucht man als Triathlet bei Trainingseinheiten und im Wettkampf „Stauraum“. Dazu der Tipp vom Hersteller. „Look selbst bietet hier kein Zubehör. Das Rad ist aber mit allem vorbereitet, um jegliches Zubehör von anderen Marken zu befestigen, wie zum Beispiel Gewinde für Flaschenhalter oder spezielle Taschen auf dem Oberrohr und an der Sattelstütze.“
Besonderheiten des 796 Monoblade RS von Look
Das 796 MONOBLADE RS von Look vereint zahlreiche technische Innovationen, die auf Aerodynamik, Stabilität, Kraftübertragung, leichtes Gewicht und Zuverlässigkeit abzielen sollen.
Kurbelsatz ZED3
Kurbel und Welle der ZED3 bestehen aus einer einteiligen, extrem steifen Carbon-Konstruktion. Die Länge der Tretkurbeln lässt sich pro Größe jeweils um 5 Millimeter verstellen, in dem man die Position der Pedale verändert. Es gibt drei unterschiedliche Kurbelgrößen. Die Spanne reicht von 155 bis 175 Millimeter. Diese Kurbelkonstruktion ist besonders leicht und soll extrem steif sein, was sich auf einen optimalen Vortrieb auswirken soll.
Sattelstütze AEROPOST
Die aerodynamische Sattelstütze ist aus Carbon. Zum Lieferumfang des Rads gehören zwei reversible Sattelklemmen, mit denen sich die Sattelstütze flexibel auf die ideale Position für den Fahrer einstellen lässt. Wie alle anderen integrierten Sattelstützen von Look ist auch die AEROPOST für mehr Komfort mit einem Elastomer ausgestattet, das Vibrationen auffangen soll. Da sie demontierbar ist, lässt sich das Rad in den meisten Fahrradtaschen und -koffern auf dem Markt mühelos transportieren.
Vorbau AEROFLATSTEM
Der Vorbau AEROFLATSTEM ist so konzipiert, dass er auf das Oberrohr ausgerichtet ist und mit Blick auf die Aerodynamik eine möglichst kleine Angriffsfläche bietet. Der integrierte Vorbau AEROFLATSTEM ist mit 22 mm besonders flach und speziell für den Lenker AEROFLATBAR konzipiert. Es gibt ihn in den Längen 85 und 100 mm.
Lenker AEROFLATBAR
Der Carbon-Lenker ist reversibel, wodurch sich die Höhe + oder -50 mm variieren lässt.
Lenkerbreite: 400 mm, Drop: 25 mm
AEROBRAKES Bremsen
Die Vorderbremsen vom V-Brake-Typ ist in die Gabel integriert. Die Züge sind innen verlegt.
Alle Features des 796 MONOBLADE RS von Look auf einen Blick:
Material: Carbon HM, IM und HR ultra light
Bremsen: Monoblade-Bremsen in der Gabel integriert
Vorbau: integrierter Aeroflat Vorbau in den Längen 85 – 110 mm Kurbelsatz: ZED 3 (Größe 1: 155–160 mm, Größe 2: 162,5 – 167,5 mm, Größe 3: 170 – 175 mm)
Sattel: Iron von Selle Italia
Laufräder: Corima 58 WS (Clincher)
Mäntel: Pirelli P Zero 25 mm
Sattelstütze: Mit interner Batteriehalterung mit zwei Rückzugspositionen sowie reversibel
Gewicht für das Rahmenset: 1.350 Gramm mit ungekürztem Sattelrohr in Grösse S und ohne Kurbeln
Garantie: Rahmen und Gabel lebenslang
Preis: 11.999 Euro
Mehr Informationen
Vorschau
Im Herbst bringt Look einen neune Aerolenker auf den Markt – den Look Aergo. Der neue Lenker soll in erster Linie durch diverse Einstellmöglichkeiten überzeugen. Wir werden berichten.

Text: Meike Maurer
Fotos: Holger Schmidt