![20190630 - 8. EBERL Chiemsee Triathlon - Schwimmstart [Foto In Alpinus Design - Christoph Schmidt].jpg](https://tritime-magazin.de/wp-content/uploads/2019/07/20190630-8.-EBERL-Chiemsee-Triathlon-Schwimmstart-Foto-In-Alpinus-Design-Christoph-Schmidt.jpg-696x392.jpg)
In einer Hitzeschlacht gewann der Österreicher Thomas Steger den 8. EBERL Chiemsee Triathlon vor dem dreifachen Europameister Michael Raelert. Bei den Damen siegte auf der Mitteldistanz die Schweizerin Caroline Steffen vor Laura Zimmermann. Insgesamt finishten bei dem Triathlon-Festival in Chieming über die verschiedenen Distanzen einzeln oder in der Staffel 1.247 Sportler.
Hitzeschlacht am Chiemsee
Wie im allerersten Jahr des EBERL Chiemsee Triathlons war auch die achte Auflage eine Hitzeschlacht: Kaum eine Wolke, kein Wind, aber Temperaturen knapp unter 40 Grad. Insofern verwunderte es auch nicht, dass bei einer Wassertemperatur von über 24 Grad Celsius ein Neoprenverbot ausgesprochen wurde.
Mitteldistanz: Steger vor Raelert und Erhardt
Auf der Mitteldistanz setzte sich in den Fluten des Bayerischen Meers der hochfavorisierte Raelert erwartungsgemäß an die Spitze und ließ sogar den Top-Schwimmer Christof Wandratsch hinter sich. Auf der Radstrecke zeigte der Mitteldistanz-Experte, welch Klasse in ihm steckt und dominierte weitgehend das Feld. Horst Reichel, Julian Erhardt oder auch Steger eröffneten die Jagd auf ihn. Auf der Laufstrecke machte dann Steger mit jedem Kilometer Boden gut, bis er Raelert auf den letzten beiden der vier 5-Kilometer-Runden gepackt und distanziert hatte. Steger sicherte sich mit 3:39:58 den dritten Sieg am Chiemsee. Raelert, der von Frankfurt in den Süden Bayerns gewechselt hatte, wurde Zweiter vor dem Local-Matador Julian Erhardt.

Caroline Steffen dominierte die Damenkonkurrenz
Bei den Frauen kam Caroline Steffen zwar nicht an der Spitze aus dem Wasser. Auf dem Rad und dann auf der Laufstrecke spielte sie ihre Erfahrung und ihr Können aus. Mit einer Zeit von 4:07:57 brachte sie den Sieg nach Hause. „Die Radstrecke ist umwerfend“, lobte die sechsfache Ironman-Siegerin und zweifache Ironman-Vizeweltmeisterin „Das Rennen“. Danach kam fast schon die Überraschung des Tages: Mit einer absoluten Powerleistung kämpfte sich Laura Zimmermann von Platz fünf auf den zweiten Rang vor. „Ich habe noch einmal alles rausgehauen“, sagte sie und lobte die Anwohner und Helfer vor Ort. „Die Einwohner haben mir quasi das Leben gerettet, Danke für die sämtlichen Wasserschläuche da draußen.“ Viele Chiemgauer hatten es für die Sportler „regnen“ lassen. Dritte wurde die Britin Chantal Cummings.

Kurdistanz: Eggeling und Perkins
Auf der Kurzdistanz wiederholte Marc Eggeling seinen Sieg aus dem Vorjahr. „In einem Rennen wie dem EBERL Chiemsee Triathlon ist es wahnsinnig wichtig, die Strecke zu kennen.“ Die Erfahrung von vier Teilnahmen in Chieming brachte ihm den zweiten Titel ein – vor Nikolaus Wihlidal und Maximilian Kirmeier, der am Vortag dafür souverän die Volksdistanz (0,5/20/5 km) gewonnen hatte. Bei den Frauen ging der Sieg nach Down-Under: Kelly-Ann Perkins rauschte über die Strecken und kam mit großem Abstand vor Vorjahressiegerin Caroline Lehrieder sowie Pauline Neidel ins Ziel. „Ich hatte eine großartige Zeit draußen auf den großartigen Strecken“, so die Australierin Perkins im Zielinterview.
Spirit Triathlon Series
Dass so viele internationale Top-Stars vertreten waren, verdankte der EBERL Chiemsee Triathlon auch der „Spirit Triathlon Series“. Der Wettkampf ist neben dem Triathlon Portocolom, dem Triathlon Alpe d’Huez und dem Transvorarlberg Triathlon Teil dieser neuen Serie, hinter der die Tri-Stars Daniela Ryf, Nicola Spirig sowie Tom Sutton, Sohn der Trainerlegende Brett Sutton stehen. Sie hatten fünf international besetzte Teams ins Rennen geschickt, die um die Plätze in der Gesamtwertung kämpften. „Wonderful“, war Tom Suttons Fazit.
Mixed-Team-Relay
Ein voller Erfolg war die Premiere der Mixed-Team-Relay. 20 mitunter hochkarätig besetzte Staffeln waren bei diesem neuen Wettkampfformat angetreten, das im kommenden Jahr in ähnlicher Form auch olympisch sein wird. Wie bei klassischen Triathlon-Staffeln bestehen die Teams bei der Mixed-Team-Relay in Chieming auch aus drei Sportlern. Das war es dann aber auch fast schon mit den Gemeinsamkeiten. Denn alle drei müssen jeweils auch in allen drei Disziplinen antreten, nicht nur jeder in jeweils einer. Dazu war am Chiemsee Pflicht, dass mindestens eine Frau in jedem Trio vertreten ist. Hohes Tempo brachten die Distanzen in den Wettkampf: 200m Schwimmen, 6,8 km Radfahren und 2 km Laufen.
„Das ist ein sehr kurzweiliges, aber sehr intensives Format“, sagte Triathlon-Weltmeister Daniel Unger, der mit seiner Frau Zuzka Unger und Tri-Legende Thomas Hellriegel, dem ersten deutschen Ironman-Hawaii-Sieger, am Start war. „Ich finde es super, den Wettbewerb für die Jedermänner und -frauen zu öffnen“, so Unger weiter. Sein „Sportfreund Team“ schaffte es auf Platz 7. Der Sieg in der Gesamtwertung ging nach Österreich. Das Team „BSP Mitte #luckysgang“ um den zweifachen Paralympics Champion Günther Matzinger sicherte sich den Titel: den Osenstätter Cup. „Das war Action von Anfang an, ein Riesenspaß, auch wenn wir nie geglaubt hätten, dass wir da vorne mitmischen können“, sagte er nach der Siegerehrung. Das Dreiergespann bekam aber nicht nur den Wanderpokal, sondern auch einen top-ausgestatteten VW Bus im Wert von ca 35.000 Euro für ein Jahr. Damit verwiesen sie die zweite prominente Mannschaft auf die Plätze: Das „Sportfreund Team by Daniel Unger“ um Matthias Zöll, den Präsidenten der Deutschen Triathlon-Union DTU, die frühere Buschhütten-Gewinnerin Carina Zöll und Olympionike Christian Prochnow.
Paratriathlon
Der EBERL Chiemsee Triathlon bietet auch immer eine Heimat für Triathleten mit Behinderung. Dieses Jahr kämpften sechs Paratriathleten um die Deutsche Meisterschaft über die Kurzdistanz und mit Ulrich Sedlmeier (GSC Nürnberg) war auch wieder ein gehörloser Athlet am Start.
Weitere Informationen und Ergebnisse: chiemsee-triathlon.com
Text: Pressemitteilung Wechselszene Sven Hindl GmbH
Fotos: Christoph Schmidt