FODMAP: Für Athleten von Bedeutung?

Der Begriff „FODMAP“ ist – im Gegensatz zu Deutschland – im australischen Raum bereits gebräuchlich. Der Begriff steht, vereinfacht formuliert, für kurzkettige Kohlenhydrate, die im Darm „Ärger“ machen.

Insofern taucht der Begriff FODMAP immer häufiger im Zusammenhang mit dem sogenannten Reizdarmsyndrom auf. Bei 30 bis 70 Prozent der Athleten führen Magen-Darmprobleme zu einer teilweise „dramatischen“ Beeinträchtigung der sportlichen Leistungsfähigkeit. Es gibt verschieden Faktoren, die derartige Beschwerden verstärken. Diese kommen aus den Bereichen Mechanik, Physiologie und Ernährung.

Ernährungsfaktoren beinhalten unter anderem Punkte wie hoher Ballaststoffanteil, Protein, Fett und FODMAPs.

FODMAP … was ist das eigentlich?

Die Abkürzung FODMAP steht für folgendes:

F= fermetable = fermentierbare
O = oligosaccharide = Oligosaccharide = Mehrfachzucker
D = disaccharide = Disaccharide = Zweifachzucker
M = monosaccharide = Monosacharid = Einfachzucker
A = and = und
P = polyols = Polyole (z.B. Sorbit)

Australische Wissenschaftler haben eine spezielle Diät entwickelt, die „arm“ an FODMAPs ist. Diese Diät soll für Menschen sein, die am sogenannten Reizdarmsyndrom leiden. Typische Symptome für dieses Krankheitsbild sind beispielsweise Blähungen, Oberbauchbeschwerden und Durchfall. Verzichten Betroffene in der Basisernährung auf bestimmte Lebensmittel, die eben sehr reich an diesen „problematischen“ Komponenten sind, soll sich das positiv auf die Beschwerden dieser Patienten auswirken. Lebensmittel mit einem hohen FODMAP Anteil sind beispielsweise Obstsorten mit einem hohen Fruktoseanteil (z.B. Äpfel, Wassermelone), ebenso wie beispielsweise Zwiebeln, Datteln, Honig, Backwaren auf Weizenbasis und laktose- und sorbithaltige Nahrungsmittel.

Blähungen und Durchfall sind die Folge

Es sind kurzkettige Kohlenhydrate, die im Darm bei manchen Menschen „Ärger“ verursachen können, weil diese Kohlenhydratverbindungen von Betroffenen schlecht aufgenommen werden. Dadurch wird Wasser im Dünndarm gebunden und es kommt zu Durchfall. Bei ihrem weiteren „Verdauungsweg im Darm“ werden diese Verbindungen durch Darmbakterien vergoren, was wiederum Blähungen auslöst. Diese Symptome decken sich mit denen von Sportlern, die während oder nach einem Wettkampf und/oder intensiven Belastungen von Darmproblemen geplagt werden.

Der Darm von Athleten, die regelmäßig hohe Trainingsumfänge absolvieren, wird quasi permanent „gestresst“. Dadurch erhöht sich die Anfälligkeit gegenüber sogenannten Gastrointestinaltrakt-Symptomauslöser ( Faktoren, die Magen-Darmprobleme auslösen ) wie beispielsweise  kurzkettige Kohlenhydrate oder ein hoher Ballast- oder Laktosegehalt, den einige FODMAP-Lebensmitteln aufweisen.

Ernährung im Visier

Daraus resultiert ein möglicher Ansatz, nicht der Lösungsansatz, dass eine Ernährungsweise, die einen niedrigen Gehalt an FODMAPs hat, möglicherweise auch für diese Athleten hilfreich sein könnte. Inwieweit sich derartige FODMAP-haltige Lebensmittel vor, während oder nach einer intensiven Belastung im Hinblick auf Darmprobleme auswirken, ist Gegenstand von künftigen Forschungsarbeiten.

Konkrete Richtlinien für betroffene Athleten können noch nicht gegeben werden, dafür ist die Thematik derzeit noch zu unvollständig untersucht und das Problem „Magen-Darm“, zu komplex im Hinblick auf mögliche Ursachen. Mehr Infos

Wenn sich ein Athlet entschließen sollte, diese Diät zu testen, muss dies unbedingt unter kompetenter Anleitung eines erfahrenen Spezialisten erfolgen. Bleiben wir gespannt, was uns die Forschung an möglicher „Linderungsvorschlägen“ präsentiert.

Caroline Rauscher ist studierte Pharmazeutin mit Weiterbildung im Bereich Ernährung. Sie besitzt fundierte Kenntnisse im Bereich der Leistungsphysiologie. Ihre Kontakte zu weltweit führenden Forschern nutzt sie u.a. für eine optimale und individuelle Konzeption von Sportgetränken, für die Herstellung von Mikronährstoffen je nach Bedarf eines Sportlers sowie für die Ernährungsberatung von Profis und Amateuren. Sie betreut international erfolgreiche Winter- und Sommersportler. Darunter bekannte Namen wie Julia Gajer, Eva Wutti, Laura Philipp, Nils Frommhold und Florian Angert. Mehr Infos

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