Andreas Raelert: Ich hoffe, dass ich nicht überholt werde

Andreas Raelert, Ironman 70.3 BahrainMit dem Start bei den Ironman 70.3 Middle East Championship endet in Bahrain ein für Andreas Raelert sehr herausforderndes Jahr. 2018 war geprägt von einer Fraktur im Oberschenkelhals, die sich der zweifache Hawaii-Zweite bei einem kleinen Radsturz im Mai zugezogen hatte.

 

Auch wenn es erst vier Wochen her ist, dass er nach dem letzten MRT von den behandelnden Ärzten grünes Licht erhalten hat, hinterlässt der 42-Jährige einen sehr austrainierten Eindruck. „Für den Wiedereinstieg in das Training habe ich ganz bewusst dieses Go abgewartet, schließlich wollte ich mit Blick auf das große Ziel Hawaii 2019 nichts riskieren“, gab ein sichtlich entspannter Andreas Raelert keine 24 Stunden vor dem Startschuss zu Protokoll. „Bis vor vier Wochen habe ich mich mit Kraft- und Alternativtraining fit gehalten und danach mit Bedacht Umfänge und Belastungen in den Einzeldisziplinen sukzessive erhöht.“

Standortbestimmung Bahrain

Raelert, der mittlerweile wieder seine eigenen Pläne schreibt – sein früherer Trainer Wolfram Bott steht ihm weiterhin beratend zur Seite –, sieht das Rennen als Standortbestimmung. Auch wenn er ein wenig tief stapelt – „Ich hoffe, dass ich von den ganz schnellen Jungs auf der Laufstrecke nicht überholt werde!“ –, möchte er in erster Linie die Rennatmosphäre erleben und erkennen, wo er derzeit steht und seine weitere Planungen davon abhängig machen. Wie in den vergangenen Jahren, wird er – abgesehen von zwei Trainingscamps im Süden – den Großteil der Vorbereitungen in seiner Heimat Rostock absolvieren. Nur verständlich, schließlich wurde Andreas Raelert in diesem Jahr zum zweiten Mal Vater. Als das Gespräch auf seine beiden Söhne kommt, strahlen seine Augen, und man kann nur erahnen, wieviel Kraft und Motivation ihm die Familie nicht nur in den vergangenen schweren Wochen, sondern auch für Saison 2019 gibt.

Auf den veränderten Qualifikationsmodus angesprochen, erwidert Raelert: „Bei vielen Ironman-Rennen kann mittlerweile nur der Sieger das begehrte Startticket ziehen. Wenn ich schon den Anspruch habe, nicht nur als Triathlontourist nach Hawaii zu reisen, dann muss ich mich auch den neuen Regelungen stellen und bereits im Vorfeld zeigen, dass ich mit den Besten der Besten konkurrenzfähig bin.“

Seine Fans aus aller Welt sind auf den Rennverlauf und seine Form gespannt, auch der Rostocker ist gespannt, schließlich macht er es auch von den im Wüstenstaat gesammelten Erfahrungen abhängig, wann er in 2019 über die volle Ironman-Distanz an den Start gehen wird.

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Text/Foto: Klaus Arendt