Clara-Maria Bader: Ich bin einfach nur stolz!

Clara-Maria BaderClara-Maria Bader qualifizierte sich bereits 2017 für die WM auf Hawaii. Mit welcher Erwartungshaltung sie ihre allererste Reise in die Südsee angetreten hat, verrät sie im Interview.

 

 

Clara-Maria, Du hast Dich bereits 2017 in Italien für die WM auf Hawaii qualifiziert. Wenn Du an das Rennen in der Emilia Romagna zurückdenkst, was lässt Dir im Vorfeld auf die World Championship noch einmal das Adrenalin in die Adern schießen?
Der Moment, als ich damals die Führende in meiner Altersklasse auf dem Rad überholt habe, ist mir sehr gut in Erinnerung geblieben, und ganz besonders natürlich der Zieleinlauf.

Was ist das Besondere an den World Championship? Was bedeutet für Dich die allererste Teilnahme?
Es sind die besten Triathleten der Welt vertreten. An den Tagen davor sind Hunderte von Sportlern auf der Rad- und Laufstrecke unterwegs beziehungsweise schwimmen früh um 7 Uhr am Pier. Ich bin einfach nur stolz, dabei sein zu dürfen. Das ganze Jahr habe ich dafür trainiert und jetzt ist der Moment endlich da.

Mit welcher Erwartungshaltung gehst Du in das Rennen?
Ich möchte es einfach nur genießen, soweit das überhaupt geht. Natürlich will ich gesund und glücklich ins Ziel kommen, eine Zeit habe ich mir aber nicht vorgenommen.

Wie werden Deine letzten Trainingseinheiten auf Hawaii aussehen?
Es werden keine harten Einheiten mehr sein. Wichtig ist, sich jetzt an das Klima und Meer zu gewöhnen.  Zum Beispiel in der Früh eine Stunde schwimmen und anschließend einen Teil der Radstrecke abfahren.

Wie sehr belastet Dich Jetlag im Allgemeinen? Wie gehst Du mit dem Zeitunterschied von 12 Stunden um? Wie viel Tage wirst Du vorher anreisen?
Das ist meine erste weite Reise und bin daher selbst gespannt, wie es mein Körper wegsteckt. Gesunde Ernährung und eine gute Mischung von Bewegung und Erholung ist meiner Meinung nach wichtig.

Wie bereitest Du Dich auf die Hitze vor?
Der heiße Sommer war natürlich gut für das Training. Ich habe so oft es ging, in der Mittags- beziehungsweise Nachmittagshitze trainiert. Im Wettkampf heißt es dann, den Körper zu kühlen, kühlen und kühlen: Wasser über den Kopf sowie Eiswürfel und nasse Schwämme in den Triathlonanzug und natürlich genug trinken.

Hast Du die Reise individuell über das Reisebüro gebucht oder Dich einer Reisegruppe anvertraut?
Ich habe im Reisebüro gebucht, werde anschließend noch nach Maui fliegen. Ein bisschen Urlaub muss schon sein 😉

Wohnst Du in einem Appartement/Haus mit Küche und Selbstverpflegung oder im Hotel?
Wir sind im Hotel, allerdings ohne Verpflegung. Freue mich auf das frühstücken in den berühmten Cafés von Kona. Klar wird das alles kein Schnäppchen werden, aber wer weiß, wann und ob man wieder nach Hawaii kommt.

Wirst Du auf Deiner Reise nach Hawaii von Freunden und Deiner Familie begleitet? Welche Rolle nehmen sie dort ein?
Mein Freund fliegt direkt mit mir nach Kona und meine Mutter kommt nach. Sie kann auf Grund ihres Jobs nicht lange bleiben. Es bedeutet allerdings wahnsinnig viel für mich, dass sie dabei ist. Sie ist selbst seit über 22 Jahren Triathletin und unterstützt mich jederzeit. Ich hoffe, dass Beide mich ein bisschen ablenken, wenn die Nervosität zu groß wird. Eventuell werden sie aber auch wieder als „Wasserträger“ bei den letzten Laufeinheiten eingesetzt.

Womit verbringst Du in Kona die trainingsfreie Zeit? wie entspannst Du Dich?
Ich werde mich an den Strand legen und lesen. Natürlich suche ich mir auch ein paar Läden zum Shoppen.

Welche touristischen Highlights von Big Island wirst Du Dir vor/nach dem Rennen anschauen?
Zum entspannen in den „Waipi ´o Valley, ein Garten mit Waserfällen. Für ein bisschen Action will ich nach dem Wettkampf einen Surfkurs besuchen und mir die Vulkanlandschaft von oben anschauen.

Auf was musstest Du in den letzten Wochen am meisten verzichten und worauf freust Du Dich nach dem Rennen am meisten?
Ich freue mich auf das Zusammensitzen mit Freunden und der Familie, die mussten in der letzten Zeit ziemlich zurückstecken. Aber auch sich nach der Arbeit einfach mal auf die Couch zu setzen. Ein bisschen anderer Sport muss auch sein, auf Maui surfen, in Deutschland dann wieder Fußball und Snowboarden. Und trotzdem bin ich auf die neue Trainingssaison gespannt und freue mich auch darauf!

Interview: Klaus Arendt
Foto: Privat