Bernd Müller qualifizierte sich in Frankfurt für die Weltmeisterschaften auf Hawaii. Warum er sich nach der Teilnahme mit ausreichend Schlaf belohnen möchte, erklärte Bernd im Interview.
Bernd, in Frankfurt hast Du Dich zum ersten Mal für die WM auf Hawaii qualifiziert. Wenn Du an das Rennen in Deiner Heimatregion zurückdenkst, was lässt Dir im Vorfeld auf die World Championship noch einmal das Adrenalin in die Adern schießen?
Nach dem Schwimmen lag ich auf dem letzten Platz in meiner Altersklasse. Ich bin zwar ein schlechter Schwimmer, aber ich war schon ziemlich enttäuscht von meiner Leistung im Langener Waldsee. Nach dem Rad fahren hatte ich mich bis auf Platz 2 vorgearbeitet, da kam dann schon der Schub. Dass ich dann noch beim Laufen eine halbe Stunde aufholen konnte und beim Einbiegen in die Zielgasse alle meine Fans schon Europameister gerufen riefen, da flossen schon die Tränen.
Was ist das Besondere an den World Championship? Was bedeutet für Dich die allererste Teilnahme?
Die Weltmeisterschaft auf Hawaii ist für jeden Triathleten ein Ziel, ein Traum. Ich habe mir meinen Traum erfüllt, dort zu starten. Es ist der Lohn für ein Jahr hartes Training, welches neben dem Berufsleben daher lief.
Mit welcher Erwartungshaltung gehst Du in das Rennen?
Zuallererst ist es natürlich die Teilnahme, ich habe es geschafft, darf 2018 starten. In einem Rennen kann viel passieren, und natürlich werde ich mein Bestes geben. Ich fühle mich gut trainiert und hoffe, unter die ersten zehn Teilnehmer in meiner AK zu gelangen.
Wie werden Deine letzten Trainingseinheiten auf Hawaii aussehen?
Mein Trainer, Jürgen Zäck, hat mir für Kona ein paar Trainingseinheiten gegeben, aber sehr entspannt. Ich werde schwimmen gehen, die Radstrecke erkunden und 1-2 Laufeinheiten absolvieren.
Wie sehr belastet Dich Jetlag im Allgemeinen?
Ich werde am 04.10. nach Kona fliegen. Ich hoffe, mich schnell an die Zeitumstellung zu gewöhnen, mit Jetlag habe ich noch nicht so viel Erfahrung, ich lasse mich überraschen.
Wie bereitest Du Dich auf die Hitze vor?
Das tolle Wetter in Deutschland in diesem Jahr war für meine Vorbereitung super. Nach dem Ironman in Frankfurt war ich 14 Tage am Gardasee und habe immer am Mittag trainiert, bei 30-35 Grad Celsius.
Hast Du die Reise individuell über das Reisebüro gebucht oder Dich einer Reisegruppe anvertraut?
Wir haben uns für Hannes Hawaii Tours entschieden und buchten ein Hotel in Startnähe, um kurze Laufwege zu haben.
Wirst Du auf Deiner Reise nach Hawaii von Freunden und Deiner Familie begleitet? Welche Rolle nehmen sie dort ein?
Meine Freundin Michaela wird mich nach Kona begleiten. Sie war auch im Vorfeld meine starke Schulter, wenn es mal nicht so lief. Sie hat es auch verdient, dass ich sie mitnehme.
Womit verbringst Du in Kona die trainingsfreie Zeit? wie entspannst Du Dich?
In der trainingsfreien Zeit werde ich ausruhen, lesen, und an ein paar Events, die Hannes Hawaii Tours anbietet und organisiert, teilnehmen. Vor dem Rennen ist eine Inselrundfahrt und eine Bootstour geplant. Nach dem Rennen müssen wir leider schon am Montag danach abreisen, da wir Beide nicht so viel frei bekommen.
Auf was musstest Du in den letzten Wochen am meisten verzichten? Worauf freust Du Dich nach dem Rennen am meisten?
In der Vorbereitung, und dazu gehören nicht nur die letzten Wochen, habe ich oftmals nicht viel geschlafen. Endlich mal richtig ausschlafen, darauf freue ich mich. Außerdem hat die gesamte Familie manchmal schon gefragt, ob ich noch lebe. Es stehen also viele Besuche in der nächsten Zeit an. Außerdem steht nach meiner Rückkehr aus Hawaii eine große Feier mit meinen Vereinskollegen vom KCR Sindlingen, denen ich viel zu verdanken habe, und Freunden an.
Interview: Klaus Arendt
Fotos: Privat