1. Triathlon-Bundesliga: Was sagt der Coach der Tübinger Damen?

Im Gesräch mit Florian Teichmann, Coach des 1. Triathlon-Bundesliga-Damenteams aus TübingenMorgen steht das vierte Rennen der 1. Triathlon-Bundesliga in Tübingen an. Wir haben mit Florian Teichmann, dem Coach des Aufsteigerdamenteams aus Tübingen gesprochen, wie er es schafft, dass das Rookieteam sich so wacker schlägt – die Damen befinden sich derzeit auf dem siebten Tabellenrang.

 

Wie zufrieden bist du mit den ersten Renne der Mädels des Post-SV Tübingen in der 1. Triathlon-Bundesliga?
Sehr zufrieden. Das klare Saisonziel lautete, Klassenerhalt. Aufgrund des sehr viel höheren Leistungsniveaus in der 1. Triathlon-Bundeslig, schien das ein ambitioniertes Ziel zu sein. Der Leistungssprung, vor allem von unseren drei Schwimmerinnen, hat mich sehr gefreut. Damit ist der Abstieg kein Thema. Die Mädels haben ganz klar das Zeug dazu, vorne mitzumischen und dass sie das in den ersten Rennen schon so erfolgreich demonstriert haben, freut mich sehr. Das Schöne daran ist, dass man sieht, was noch kommen kann, wenn wir weiterhin mit Spaß weiterarbeiten und uns stetig verbessern.

Auf was muss man die Athleten vorbereiten, wenn eine Mannschaft „neu“ in der obersten Triathlonliga in Deutschland startet?
Sicherlich auf die Professionalität der Veranstaltungen. Die Abläufe sind anders: Zum Beispiel werden vor dem Start alle Mannschaften und auch die Athletinnen einzeln aufgerufen und es gibt ein festes Startprozedere. Das lässt bei der einen oder anderen schon einmal die Nervosität steigen. Auch die Abläufe im Wettkampf gewinnen mehr und mehr an Wichtigkeit. Kleine Fehler bei den Wechseln oder an der Startlinie können bei der Leistungsdichte schon einmal fünf bis zehn Plätze ausmachen. An diesen Kleinigkeiten haben wir mit Erfolg gearbeitet. Bis jetzt hatten wir noch keine Zeitstrafen und auch noch keinen einzigen Defekt.

Wie lange bist du schon Trainer der Mannschaft und was ist dein Erfolgsgeheimnis?
Seit November, seit der Aufstieg offiziell bekannt gegeben wurde, betreue ich die Athletinnen mit wöchentlichen Trainingsanweisungen, bei Trainingswochenenden und vor Ort bei den Rennen. Im Training geht es darum, den Mädels bei ihren individuellen Schwächen unter die Arme zu greifen. Hier liegt ein Schwerpunkt beim Radfahren. Mein Erfolgsgeheimnis, wenn man das so nennen kann, liegt denke ich, in der richtigen Mischung zwischen Ruhe und Kampfgeist. Im Training und vor dem Wettkampf setze ich vor allem auf Gelassenheit und das Vertrauen in die jeweiligen Stärken. Am Streckenrand kann ich allerdings auch mal etwas lauter werden, wenn es um die Plätze geht.

Die Damen des Post-SV Tübingen sind alle keine Profisportlerinnen, sondern müssen alle norml ihren Alltag managen. Wie schaffst du es, unter diesen Voraussetzungen, Umfänge und Intensitäten für alle Athletinnen individuell zu dosieren?
Ganz allgemein bin ich kein Fan von großen Umfängen. Schon gar nicht bei kurzen Renndistanzen. Qualität steht ganz klar vor Quantität. Eine kurze Laufrunde mit ein paar Spitzen oder auch mal nur ein wenig Athletiktraining bringen mehr, als immer nur Kilometer zu machen. Im Detail geht es natürlich darum, von jeder Athletin ein gutes Feedback zu den Einheiten und der Gesamtbelastung durch Arbeit oder Studium zu bekommen und die Umfänge und Intensitäten richtig anzupassen. Dabei spielt die Kommunikation zwischen Athletin und Trainer eine große Rolle. Zu viel Austausch belastet und überfordert beide Seiten, zu wenig Austausch sorgt für Missverständnissen und Fehlern.

Was hat sich die Mannschaft für das Heimrennen in Tübingen vorgenommen und was sind die langfristigen Ziele.
Nach dem letzten Rennen in Münster stehen wir recht gut da. Ich denke, den Blick ans Tabellenende können sich die Mädels am Sonntag sparen. Klar ist, wir wollen die schon angesprochenen Kleinigkeiten richtig machen und befinden uns nach dem Schwimmen hoffentlich wieder in einer guten Position. Auf dem Rad und beim Laufen bauen wir vor allem auf die Unterstützung der Tübingerinnen und Tübinger, um so weit wie möglich nach vorne zu kommen. Wer weiß, vielleicht gibt es ja noch die ein oder andere kleine Überraschung in dieser Saison. Langfristig ist der Verein und die Mannschaft sehr gut aufgestellt. Die Unterstützung durch die Sponsoren Mey Generalbau, MedSports und den Tübinger Laufladen könnte für das Team nicht besser sein. Es sind auch einige junge Talente dabei. Ich denke nicht, dass es „Einkäufe“ von externen Athletinnen geben wird, dass Ziel war und ist, die 1. Triathlon-Bundesliga mit Athletinnen aus der Region Neckar-Alb auf zu mischen.

Danke für das Interview und weiterhin viel Spaß und Erfolg in der 1. Triathlon-Bundesliga.

Das Tübinger Triathlon-Bundesligateam mit ihrem Trainer

Interview: Meike Maurer
Fotos: privat und Pressefoto Ulmer