Ingolstadt: Funk und Moroff holen Meistertitel

Bei der neunten Austragung des Triathlon Ingolstadt setzten sich im Rahmen der Deutschen Meisterschaft über die Mitteldistanz der Elite Frederic Funk und Luisa Moroff gegen die Konkurrenz durch. Insgesamt starteten mehr als 2.600 Sportler auf den angebotenen Distanzen.

 

Frederic Funk: Sieg mit Ansage

„Für mich ist ganz klar der Titel das Ziel“, sagte der Nürnberger Frederic Funk im Vorfeld des 9. Triathlon Ingolstadt. Eine echte Kampfansage. Aber kein Wunder – schließlich hatte der 20-Jährige bei der Challenge Riccione viel Selbstvertrauen getankt. Bei seinem ersten Mitteldistanzstart vor rund fünf Wochen stand Funk als Dritter gleich auf dem Podium. Doch sein forsches Ziel in Bezug auf seinen Start in Ingolstadt untermauerte Funk heute mit einer grandiosen Leistung. „Ich bin mega happy, dass es geklappt hat. Schwimmen und Radfahren liefen super. Allerdings bin ich froh, dass es im Laufen noch gereicht hat. Das ging nicht so wie erwünscht“, lautete Funks Fazit. „Aber die Zuschauer haben mich über die Laufstrecke gepusht.“ Rund 10.000 feuerten die über 2.600 Athleten über die Mittel-, Olympische und Sprintdistanz, im Einzel- und in den Staffelwertungen, rund um den Ingolstädter Baggersee an. „Das war eine supertolle Unterstützung heute“, sagte Funk.

Das Rennen der Herren

Nach dem Schwimmstart setzte sich fast schon erwartungsgemäß Vorjahressieger Lukasz Wojt in Führung. Der ehemalige Profischwimmer ist auf seiner Paradedisziplin kaum zu schlagen. Auch wenn der Würzburger den zweiten Wendepunkt fast verpasste und dadurch deutlich Zeit verlor, stieg er als Erster aus dem Wasser. Doch Funk war zu diesem Zeitpunkt bereits auf Schlagdistanz. 1:35 Minuten betrug sein Abstand beim ersten Wechsel. Diesen Rückstand baute er dann auf der Radstrecke sukzessive ab. Nach rund 1,5 Stunden Renndauer übernahm er die Führung des gebürtigen Polen.

Hinter dem Spitzenduo befand sich Mitfavorit Niclas Bock, der allerdings schon knapp drei Minuten zurücklag. Der Kemptener erwischte aber einen rabenschwarzen Tag. Auf der Radstrecke verfuhr er sich. „Ich hatte mega Bock auf das Rennen und war auch fit“, sagte Bock. „Zu Beginn gab es aber eine Fehlinformation bei der Wettkampfbesprechung. Das wurde dann später korrigiert, als ich mich im Wasser warmgeschwommen habe. So habe ich das nicht mitbekommen“, sagte der Kemptener. Und dann passierte es: Er fuhr am Wendepunkt Hennenweidach vorbei. Am Ende eben sein eigener Fehler. 30 Kilometer Umweg bedeuteten das, als er sein Missgeschick bemerkte – und natürlich waren damit alle Podiumschancen dahin. „Der einfachste Weg wäre es gewesen, ich breche ab und fahre nach Hause. Aber der einfachste Weg ist nicht immer der Beste“, sagte Bock, der dann trotz großen Frustes noch die Mitteldistanz inklusive der kompletten Laufstrecke abschloss.

Von derlei Problemen blieb die Spitze aber unberührt. Funk baute mit einer furiosen Radfahrt seinen Vorsprung rasch aus. Schnell führte er über eine Minute vor Wojt. Beim Wechsel auf die Laufstrecke war Wojts Rückstand bereits auf knapp drei Minuten angewachsen. Mit zunehmender Laufdauer erhielt Wojt dazu noch Druck von hinten: Patrick Reger überholte schließlich den Würzburger und holte sich mit der schnellsten Laufzeit Platz zwei, mit 3:08 Minuten Rückstand auf Funk, der das Ziel in 3:44:47 Stunden erreichte. Wojt rettete Platz drei noch mit 13 Sekunden Vorsprung vor Dominik Sowieja. „Ich war Dritter, als ich beim Laufen mitbekam, dass Lukasz etwas schlapp macht, dann habe ich noch durchgezogen“, sagte der zweitplatzierte Patrick Reger im Ziel. „Das Minimalziel war heute das Podium“, sagte ein sichtlich enttäuschter Lukasz Wojt. „Aber bereits beim Radfahren wusste ich, dass es eng werden würde, weil ich die Wattzahlen überhaupt nicht treten konnte.“ Vor zwei Wochen stieg Wojt beim Ironman 70.3 auf St. Pölten vorzeitig aus. Diesmal reichte es aber zumindest noch zu Platz drei. Überlegener Sieger war aber Frederic Funk – obwohl er mit seiner Laufleistung haderte. „Erst in der letzten Runde habe ich es realisiert, dass ich gewinnen kann“, sagte er. Der Deutsche Meistertitel wird ihm Rückenwind geben – vor allem in Hinblick auf den Rothsee-Triathlon. Dort will er nächsten Sonntag seinen Sieg aus dem Vorjahr verteidigen.

Der Ingolstädter Sebastian Mahr kam auf Platz fünf, mit 9:25 Minuten Rückstand auf Funk, ins Ziel. Er fiel nach dem Schwimmen etwas zurück. Als Dritter kam er aus dem Wasser, mit etwas über zwei Minuten Rückstand auf Wojt, dann folgte das Radfahren – seine schwächste Disziplin. Dort verlor Mahr zunehmend an Boden, somit war die Chance auf eine Podiumsplatzierung dahin. „Es war ein harter Tag. Ich habe einen guten Lauf gezeigt, aber das Radfahren war wieder nicht so, wie ich es mir vorgestellt habe“, sagte Mahr.

Das Rennen der Damen

Die schnellste Frau bei den Elite-Damen war Luisa Moroff. Sie gewann im vergangenen Jahr bereits über die Olympische Distanz in Ingolstadt – nun folgte ihr vorläufiger Karrierehöhepunkt mit dem deutschen Meistertitel über die Mitteldistanz bei den Elite-Frauen. Mit letzter Kraft erreichte sie das Ziel. „Die letzte Runde war eine reine Qual“, sagte Moroff. „Aber ich bin einfach super happy. Das Radfahren lief super und auch die ersten beiden Laufrunden waren noch gut, dann wurde es schwer.“ Das Rennen über die Mitteldistanz selbst gewann Julia Ermter, die aber in der Altersklasse 35 startete und nicht bei den Elite-Damen.

Sprint- und Kurzdistanz

Über die Olympische Distanz war Martin Gebhard nicht zu schlagen. Er siegte mit einer Zeit von 1:57:00 Stunden vor Hagen Brosius. Der Ingolstädter hatte 3.49 Minuten Rückstand. Bei den Frauen gewann Henrike Güber mit einer Zeit von 2:15:41 Stunden und 21 Sekunden Vorsprung vor Franziska Krull. Die Sprintdistanz entschied Lukas Michels für sich, der 1:00:23 Stunden dafür benötigte. „Ich hatte mir einiges ausgerechnet, aber mit einem Sieg hätte ich nicht gerechnet“, sagte Michels. Manuel Lohr wurde mit 54 Sekunden Rückstand Zweiter. Bei den Damen fiel die Entscheidung im Sprint. Jana Lehnert setzte sich mit einer Sekunde Vorsprung vor Theresa Schuldi in 1:08:52 Stunden durch.

Fazit Veranstalter

„Ich bin rundum zufrieden“, zog auch Organisator Gerhard Budy ein sehr positives Fazit zum Triathlon Ingolstadt, der vor allem die Zuschauer lobte und sich bei allen Helfern und Unterstützern bedankte. Auch sportlich war er mit dem Ausgang des Rennens sehr zufrieden: „Ich bin natürlich begeistert über die Leistung der beiden Jungspunde, Frederic und Luisa. Von beiden werden wir in Zukunft noch einiges hören und lesen.“ Vielleicht schon am nächsten Sonntag beim Rothsee-Triathlon, bei dem Beide am Start stehen werden.

Text: Pressemitteilung Triathlon Ingolstadt
Fotos: Ingo Kutsche | sportfotografie.biz