Laura Philipp siegt in Marbella – Andi Dreitz wird Dritter

In einem Herzschlagfinale sicherte sich David McNamee den Sieg bei der Ironman 70.3 Premiere in Marbella. Andi Dreitz wurde Dritter. Bei den Damen setzte sich Laura Philipp souverän gegen die Konkurrenz durch.

 

Die Premiere des Ironman 70.3 Marbella versprach schon aufgrund der gemeldeten Profis spannend zu werden. In der Stadt der Schönen und Reichen kämpften – laut offizieller Startliste – insgesamt 80 Berufssportler (60 Herren und 20 Damen) um ein Preisgeld von insgesamt 25.000 US$ und jeweils 750 Pro Points. Mit dabei aus deutscher Sicht unter anderem Boris Stein, Andi Dreitz, Christian Kramer, Johannes Moldan und Markus Thomschke sowie bei den Damen die 70.3 WM-Dritte Laura Philipp, Anja Beranek und Daniela Sämmler.

Das Rennen der Herren

Nach dem verkürzten Schwimmauftakt im Mittelmeer (eine Runde) befanden sich bei den Herren lediglich Christian Kramer (7.) und Markus Rolli (9.) unter den Top 10. In Führung lag der Däne Daniel Bækkegård, der auf dem Einrundenkurs durch das Hinterland der Costa del Sol erst nach der Hälfte überholt wurde. Und von da an bestimmten Andi Dreitz und der Franzose Romain Guillaume den Takt auf der Radstrecke. Nahezu gleichzeitig wechselten beide auf die Laufstrecke. Andi Dreitz, der für die 90 Kilometer 2:20:22 Stunden benötigte, hatte einen hauchdünnen Vorsprung von sechs Sekunden, den er bereits auf den ersten Kilometern des zweimal zu absolvierenden Rundkurses ausbauen konnte. Markus Rolli, Christian Kramer und Markus Thomschke belegten nach dem zweiten Wechsel die Ränge 7, 9 und 10. Boris Stein stieg aufgrund eines noch nicht völlständig überstandenen Infekts nach dem Radfahren aus.

Andi Dreitz ließ sich in Führung liegend zunächst von nichts beeindrucken, denn nach der Hälfte der Laufstrecke betrug sein Vorsprung gegenüber dem Briten David McNamee und dem US-Amerikaner Chris Leiferman 61 Sekunden. Allerdings durfte sich Dreitz hierauf nicht ausruhen, denn das Tempo der beiden Schulter an Schulter laufenden Verfolger war um rund zehn Sekunden pro Kilometer schneller. Bei Kilometer 17 war es dann soweit, Andi Dreitz wurde überholt und hatte dem Tempodiktat von McNamee und Leiferman nichts entgegenzusetzen. Leiferman und McNamee machten sich bis zur Ziellinie keinerlei Geschenke und in einem spannenden Sprintfinale setzte sich David McNamee im Fotofinish hauchdünn und zeitgleich gegen Chris Leiferman durch, nachdem zunächst der Amerikaner als Sieger bekanntgegeben wurde. Die Siegerzeit betrug 3:57:47 Stunden. Dreitz wurde Dritter, während die Plätze 9 bis 13 an die Deutschen Hentschel, Kramer, Thomschke, Moldan und Rolli gingen.

Endergebnis
1. David McNamee nach 3:57:47 Stunden
2. Chris Leiferman nach 3:57:47 Stunden
3. Andi Dreitz nach 3:58:43 Stunden

Das Rennen der Damen

Mit Judith Corachán Vaquera führte bei den Damen eine ebenfalls recht unbekannte Athletin aus Spanien die Konkurrenz nach dem Schwimmen an, dicht gefolgt von Anja Beranek. Laura Philipp und Daniela Sämmler befanden sich mit einem Rückstand von 15 beziehungsweise 20 Sekunden dicht dahinter. Kaum auf dem Zeitfahrrad, begann „die Stunde“ der Laura Philipp, die für die 90 Radkilometer 2:39:18 Stunden benötigte und bis zum zweiten Wechsel einen Vorsprung von fast vier Minuten auf die Konkurrenz herausfuhr. Daniela Sämmler kämpfte sich bis auf Rang drei vor und überholte in der Wechselzone die vor ihr liegende Anja Beranek.

Auf dem abschließendem Halbmarathon war der bekannt guten Läuferin Laura Philipp der Sieg nicht mehr zu nehmen. Einsam an der Spitze liegend baute sie ihre Führung bis ins Ziel auf genau sechs Minuten aus. Die Italienerin Marta Bernardi überholte bereits nach sechs Kilometern die vor ihr liegenden Sämmler und Beranek und gab diesen zweiten Platz bis zur Ziellinie nicht mehr ab. Dritte wurde Daniela Sämmler vor Anja Beranek.

Endergebnis
1. Laura Philipp nach 4:25:29 Stunden
2. Marta Bernardi nach 4:31:29 Stunden
3. Daniela Sämmler nach 4:33:30 Stunden
4. Anja Beranek nach 4:35:09 Stunden

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Text: Klaus Arendt
Fotos: Screenshots ironman.com (live coverage)