tritime-Redakteurin Meike Maurer hat sich das Triathlonbike Cube C:68 Race genauer angesehen und es einem Langzeittest unterzogen.
Zunächst ging es mit dem C:68 Race in Rahmengröße M zum Bikefitting, denn ohne individuelle Einstellung auf die eigenen körperlichen Voraussetzungen macht ein durch und durch auf Aerodynamik getrimmtes Zeitfahrrad wenig Sinn. Fakt ist, der Fahrer bietet auf dem Fahrrad die größte Widerstandsfläche, die es durch eine sinnvolle Sitzposition einzuschränken gilt.
Die wesentlichste Anpassung, die Utz Brenner in meinem Falle durchgeführt hat, war, den Lenker mittels Einbau von Spacern um ganze vier Zentimeter nach oben zu holen, um meine Nacken- und Armmuskeln zu entlasten und den Fahrspaß deutlich zu erhöhen.
Das Rahmen-Set
Ob man es will oder nicht, mit dem Cube C:68 Race zieht man die Blicke auf sich – ich zumindest, wurde mehrmals auf das „Triathlongeschoss“ angesprochen.
Der Rahmen ist optisch gelungen und wurde in Sachen Aerodynamik in Zusammenarbeit mit den Aero-Experten aus dem Hause Swiss Side desinged. Der Rahmen ist unter anderem über der Gabel und zwischen der Sattelstütze und dem Oberrohr massiver, sprich aerodynamischer konstruiert, um den sogenannten Segeleffekt bestmöglich auszunutzen. Der mattschwarze Carbonrahmen überzeugt ansonsten durch seine optische Schlichtheit.
Zum Aero-Konzept gehören zudem eine versteckt liegende Bremse hinter dem Tretlager und eine in die Gabel integrierte Vorderradbremse. Die TRP-Bremsen machten solide ihre Arbeit. Die integrierte Sattelstützklemmung mit im Rahmen versteckter Schraube rundet das Aero-Konzept ab. Bei meinem Testrad war als Basislenker der Profile Svet Zero und der T5+ Carbon-Lenkeraufsatz verbaut. Eine gute Kombination. Allerdings verwende ich lieber nach oben gebogenen Lenkeraufsätze bei denen die Handgelenke immer gerade bleiben, was im Normalfall für weniger Spannung der Nackenmuskulatur sorgt. Mit dem Tritone Sattel von Fizik bin ich sehr gut zurechtgekommen.
Einige Impressionen vom Cube C:68
Schaltgruppe: Shimano Ultegra DI2
In der Aeroposition kann ich jedem nur eine elektronische Schaltung empfehlen, da dieses Schalten an Komfort nicht zu überbieten ist. Die DI2 Ultegra bietet eine sehr gute Schaltperformance, ein einfaches Handling sowie zwei Schaltpunkte (am Lenker in Höhe der Bremsen und an den Aerobars) zum optimalen Schalten in nahezu jeder Situation. Der Di2-Akku versteckt sich beim C:68 in einer aerodynamischen Verkleidung unter den Lenkeraufsätzen beziehungsweise als Verlängerung des Vorbaus, um den Luftwiderstand auch hier zu verringern. Etwas lästig ist, dass man zum Aufladen und zum Akkustand-Check immer zwei Schrauben lösen und die Verkleidung abbauen muss. Nicht ganz so optisch überzeugend, sind die Kabel am Lenker verbaut, da das Gesamtkonzept voll und ganz auf Aerodynamik ausgerichtet ist.
Die Übersetzung: Rotor Flow Kurbel / Ultegra-Kassette
53/39 mit 11-25 ist für flache Strecken gut geeignet. Sobald man allerdings viel im hügeligen Gelände unterwegs ist oder an Rennen wie Kraichgau und Rapperswil denkt, sollte man die Übersetzung definitiv noch mal überdenken, zumal man ja nicht mit allzu schweren Beinen auf die Laufstrecke gehen möchte. Ich persönlich würde daher zumindest eine 11-28 montieren. Für Rennen mit richtigen Bergen und vielen Ansteigen würde ich über eine Kompaktkurbel nachdenken oder – je nach Streckenprofil – das Rennrad bevorzugen.
Laufräder: Swiss Side Hadron 800+
Die Räder sind schnell und stabil. Bei Wind und schnellen Abfahrten ist das 80 mm Vorderrad etwas nervös und schwer zu beherrschen. Selbst vorbeifahrende Autos auf der Ebene, wenn der Tacho 40 km/h zeigt, spürt man. Für Damen und leichtere Herren ist eine Lösung mit 60 mm oder 40 mm vorne und 80 mm hinten definitiv eine sinnvolle Option.
Fahrbericht
Wenn das Cube C:68 Race rollt, rollt es. Ich habe mich selten auf einer flachen Strecke so dynamisch und wohl gefühlt wie auf dieser Zeitfahrmaschine. Enge Kurven sind allerdings schwierig, da man den Lenker nur zu einem gewissen Grad einschlagen kann. Wer auf einem Feldweg wenden möchte muss absteigen und auch auf einem Radweg in engen Kurven ist bei Gegenverkehr Vorsicht geboten. Ich habe mich auf dem Cube C:68 dennoch von Anfang an wohl gefühlt, wenn auch gleich mir etwas wendigere Zeitfahrmaschinen grundsätzlich lieber sind. Leider war bei meinem Testfahrrad der hintere Schaltzug deutlich zu kurz verbaut, sodass er auf der ersten Ausfahrt ab und an aus der Kontaktstelle gezogen wurde, ich daraufhin nicht mehr hinten schalten konnte und somit zum Absteigen und neu reinstecken gezwungen wurde. Das war etwas ärgerlich. Nach der Behebung beim Fachhändler funktionierte wie alles andere wieder tipptopp.
Text und Fotos: Meike Maurer
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