Immer mehr Menschen, die erfolgreich erste ausdauersportliche Erfahrungen gesammelt haben, von dem Erlebnis in einer großen Stadt oder in einer landschaftlich reizvollen Umgebung fasziniert sind und von den Glücksgefühlen übermannt sind, träumen davon, auch einen Triathlon zu finishen.
Leider gehen viele Menschen das Projekt „Ausdauersport“ jedoch viel zu unbedarft an. Tragische Todesfälle stellen bei Lauf- und Triathlonveranstaltungen die Leistungen aller Teilnehmer in den Hintergrund, weil die Tagespresse an den Tagen danach meistens die „unmenschlichen Distanzen“ thematisiert. Dass ein Wettkampf insbesondere für einen Hobbysportler die Belohnung einer langfristig und teilweise sehr akribisch durchgeplanten Vorbereitungsphase ist, wird in aller Regel nicht angesprochen. Ob die Todesursache auf einen noch nicht ausgeheilten Infekt oder einen nicht bekannten Herzfehler zurückzuführen war, wird, wenn überhaupt, erst Wochen später in einer kleinen Randnotiz veröffentlicht. Viel zu spät, denn zu diesem Zeitpunkt hat sich in den Köpfen der „Nichtsportler“ die Überschrift „Todesfall beim Triathlon“ mit dem Stichwort „ungesund“ eingebrannt.
Hingegen ist die Dunkelziffer derjenigen, die im Training schwerwiegende gesundheitliche Schäden erleiden oder gar versterben, unbekannt. Und deshalb ist es umso wichtiger, dass nicht nur Neueinsteiger, sondern auch erfahrene Ausdauersportler sich mit der Thematik „Gesundheit und Prävention“ regelmäßig auseinandersetzen, um zu wissen, auf was bei der Ausübung unseres schönen Sportes insbesondere zu achten ist.
Sportärztliche Gesundheitsuntersuchung
Mindestens einmal jährlich sollte im Rahmen einer sportärztlichen Vorsorge- und Gesundheitsuntersuchung neben der Analyse und richtigen Interpretation der Blutwerte auch ein Ruhe- und Belastungs-EKG sowie ein Lungenfunktionstest vorgenommen werden. Neueinsteiger sollten auf jeden Fall den sportmedizinischen Check-up durch ein Echokardiogramm (Herzultraschall-Untersuchung) abrunden, damit mögliche Herzfehler, die eine ausdauersportliche Belastung ausschließen, nicht unentdeckt bleiben. Aber auch die sogenannten „ erfahrenen Hasen“ sollten diesen zusätzlichen Aufwand in regelmäßigen Zeitabständen nicht scheuen.
Erst wenn der (sportmedizinisch erfahrene) Facharzt für Training und Wettkampf sein
„O. K.“ gibt, können Sie mit der Sicherheit, medizinisch und organisch gesund zu sein, ihrem Hobby mit ruhigem Gewissen nachgehen. Allerdings handelt es sich hierbei nicht um einen Freifahrtschein, bei den anstehenden Einheiten „unkontrolliert zu ballern“. Vernachlässigen Sie nicht Ihre somatische Intelligenz, in den eigenen Körper hineinzuhören und zu spüren, was Ihnen persönlich guttut und wonach Ihr Organismus gerade verlangt. Nehmen Sie Körpersignale wahr und handeln Sie entsprechend. Darunter fällt auch ein grundsätzliches Sportverbot bei Infekten sowie bei der Einnahme von Antibiotika.
Online-Gesundheitsspezial
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Text: Klaus Arendt
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