Über Auswahlverfahren zum Ironman Hawaii

Triathlet Wolfgang Epting mit seinen KindernWolfgang Epting hat sich für einen Slot beim Ironman Hawaii beworben und ihn erhalten. Nun möchte der 53-Jährige Triathlet aus Freudenstadt im Schwarzwald seinen Start mit einer Charity-Aktion für die Kinderhilfe Organtransplantation verknüpfen.

 

Wolfgang, wie bist du zum Triathlon gekommen und wie lange machst du diesen Sport schon?
Im Jahre 1997 habe ich mich unheilbar mit dem Triathlon-Virus infiziert und im Jahr 2000 in Roth meine erste Langdistanz gefinished. Danach habe ich acht Mal in Frankfurt, jeweils zweimal in Zürich und Maastricht und einmal in Regensburg, auf Lanzarote und in Hamburg erfolgreich an Wettkämpfen über die volle Ironman-Distanz teilgenommen.

Wo hast du dich qualifiziert und wie hart erarbeitet ist dein Traum vom Start beim Ironman Hawaii?
Das Legacy Programm der World Triathlon Corporation belohnt jedes Jahr 200 Altersklassenathleten, die mindestens zwölf Wettkämpfe über die volle Distanz absolviert und Triathlon zu einem Teil ihres Lebens gemacht haben mit der Chance, einen Startplatz für Hawaii zu bekommen. Ich habe am 13. August in Hamburg meinen 16. Ironman innerhalb von 18 Jahren bestritten und wurde auf meine zweite Bewerbung hin ausgewählt. Als zweifacher Familienvater und Sales Consultant im Außendienst bin ich der WTC sehr dankbar für diese Wertschätzung, da mir die erforderliche Trainingszeit für eine Direktqualifizierung nicht zur Verfügung steht.

Auf was freust du dich in Kona besonders und wovor hast du besonderen Respekt?
Ich freu mich besonders auf die spezielle Atmosphäre, den Wettkampf an sich und die Worte „You are an Ironman“, mit denen mich Mike Riley hoffentlich beim Überschreiten der Ziellinie empfangen wird. Respekt habe ich vor dem Mumuku, der Hitze und dem Schwimmen im Meer, da ich damit bisher nur bei meinem Rennen auf Lanzarote vor zehn Jahren, damals jedoch mit Neoprenanzug, konfrontiert wurde,

Dein Start auf Big Island ist etwas Besonderes: du möchtest deinem Wettkampf für einen guten Zweck nutzen? Erzähl uns bitte, was genau hinter deiner Aktion steckt?
Die Kinderhilfe Organtransplantation (KiO) leistet aus einem Hilfsfonds direkte finanzielle Hilfe an bedürftige Familien, die im Zusammenhang mit der Transplantation ihres Kindes in besondere Notlagen geraten sind. Jede zehnte Transplantation wird an Kindern durchgeführt und Hunderte von Eltern werden mit dieser schlimmen Diagnose konfrontiert. KiO ermöglicht betroffenen Kindern, ein normales Leben zu führen. Nach vielen bewegenden Berichten über die Sorgen organkranker Kinder und ihrer Familien gründeten die „Sportler für Organspende e.V.“ (VSO) – mehr als 100 Olympiasieger, Welt- und Europameister – im Jahr 2004 gemeinsam mit Eltern die KiO.

Was hat dich veranlaßt, eine Spendenaktion zugunsten der Kinderhilfe Organtransplantation zu machen?
Ich möchte meine Teilnahme einem größeren Ziel widmen und habe deshalb diese Spendenaktion zugunsten der Kinderhilfe Organtransplantation ins Leben gerufen, die mittlerweile eine erfreulich hohe Resonanz aufweist. Ich bin schon lange VSO- und KiO-Mitglied, weshalb ich mich für diese Option entschieden habe. Mir geht es nicht darum, Menschen zur Organspende zu bewegen, sondern darum, Kindern ein normales Leben zu ermöglichen.

Wie funktioniert die Spendenaktion genau?
Alternative 1: Ich werde für jeden vor mir platzierten der ungefähr 200 Athleten meiner Altersklasse einen Euro spenden. Im Gegenzug können hilfsbereite Menschen nach dem Wettkampf auf Hawaii für jeden zehnten Athleten meiner Altersklasse, den ich hinter mir lassen werde, ebenfalls einen Euro spenden.
Alternative 2: Hilfsbereite Menschen können jederzeit, auch schon vor dem Ironman auf Hawaii Beträge ihrer Wahl spenden. Wer helfen möchte, findet auf meiner Homepage dazu alle nötigen Information.

Viel Spaß mit deiner Familie auf Big Island und ein erfolgreiches Rennen.

 

Interview: Meike Maurer
Foto: privat