DTU: auch in Europa gehören wir nicht zur Leistungsspitze

ITU World Triathlon Grand Final Rotterdam 2017, Elite Women, Laura Lindemann, GER #29, Photo: JoKleindl/DTULaura Lindemann wurde beim Grand Final der World Triathlon Series in Rotterdam Siebzehnte. Der Sieg ging an die Topfavoritin Flora Duffy (BER), die sich damit den Gesamtsieg in der Serie sicherte.

 

Elite

Nach 1,5 Kilometer Schwimmen setzten sich Duffy, Zaferes und Learmonth an die Spitze und bauten ihren Vorsprung auf die siebenköpfige Verfolgergruppe auf den kommenden 40 Radkilometern kontinuierlich auf über zwei Minuten aus. Lindemann führte zusammen mit der Australierin Ashley Gentle die weiteren Verfolgerinnen an, ohne dass es ihnen gelang, den Abstand nach vorne zu verringern. Beim Wechsel auf die abschließenden zehn Laufkilometer verlor die 21-Jährige einige Sekunden und nahm als 15. die Verfolgung auf. Dort konnte sie nach vorne nichts mehr ausrichten und überquerte nach 2:04:23 Stunden die Ziellinie.

„Ich bin insgesamt nicht zufrieden mit dem Ergebnis heute. Das Schwimmen lief schon nicht so gut, obwohl ich eigentlich eine gute Schwimmform hatte. Auf dem Rad bin ich mit der Gruppe mitgefahren, aber da konnten wir leider nach vorne nichts gut machen. Beim Laufen ging dann nicht wirklich viel. Ich habe wie immer alles gegeben, aber es hat heute einfach nicht zu mehr gereicht“, resümierte die 21-Jährige enttäuscht.

Junioren

Wenige Stunden zuvor erreichten die DTU-Junioren Tim Hellwig (Saarbrücken), Moritz Horn (Potsdam) und Tim Siepmann (Potsdam) die Plätze 17, 20 und 41. Bei strömendem Regen und 10 Grad Außentemperatur ging das Trio auf die 750 Meter Schwimmen, 20 Kilometer Radfahren und 5 Kilometer Laufen. Horn war zwar nach dem Schwimmen in der Spitzengruppe mit dabei, konnte diese aber nicht halten und lief am Ende als 20. knapp hinter Hellwig, der 17. wurde, ins Ziel. Siepmann verpasste eine der vorderen Radgruppen und wurde 41.. Matthew Hauser (AUS) wiederholte seinen Triumph vom letzten Jahr und verwies den Portugiesen Vasco Vilaca auf Platz zwei. Ben Dijkstra sicherte sich mit einer überragenden Laufleistung die Bronzemedaille.

U23

Sophia Saller (Oxford/GBR) war im U23-Rennen der Frauen vom Pech verfolgt. Nach einem soliden Schwimmen über 1,5 Kilometer wechselte die 23-Jährige im vorderen Drittel auf die 40 Kilometer Radstrecke. Vorne bildete sich eine 13-köpfige Spitzengruppe. Saller schaffte es in die Verfolgergruppe um Emma Jeffcoat (AUS), die zunächst rund 50 Sekunden Rückstand hatte. Doch auf der vierten Radrunde kam das Aus für Saller: ein platter Hinterreifen hinderte sie am Weiterfahren, und das an einer Stelle, an der kein Ersatzrad griffbereit war. So wurde die U23-Weltmeisterin von 2014 zur Aufgabe gezwungen. Den WM-Titel sicherte sich die Amerikanerin Tamara Gorman vor Melanie Santos (POR) und Sophie Coldwell (GBR).

Fazit

Dr. Jörg Bügner, DTU-Sportdirektor, zog nach dem letzten Rennen des Grand Final in Rotterdam Bilanz: „Die Athletinnen und Athleten haben ihr derzeitiges Leistungsvermögen abgerufen, mehr war zu dem jetzigen Zeitpunkt nicht drin. Die erste Analyse zeigt, dass wir uns momentan auch in Europa nicht in der Leistungsspitze aufhalten. Wir werden in den kommenden Wochen sowohl die strukturellen als auch die trainingsmethodischen Aspekte vertieft analysieren und die Weichen für die kommenden Jahre stellen. Es hat sich aber auch gezeigt, dass im Triathlon die Leistungsdichte in den letzten Jahren stark zugenommen hat und die führenden Nationen professioneller aufgestellt sind. Wir haben demzufolge auf verschiedenen Ebenen unsere Hausaufgaben zu erledigen.“

Text: Pressemitteilung Deutsche Triathlon Union
Foto: Jo Kleindl | DTU