Gelungene TriStar-Premiere in Rorschach

Tristar Switzerland Rorschach 2017Der TriStar litt zwar unter den Wetterbedingungen. Trotz Streckenänderung auf dem Radpart aufgrund von Überflutungen sowie  Hangrutschen und ausgekühlten Athleten, die aufgeben mussten, hat das Orgateam einen guten Job gemacht.

 

Die Basis ist gelegt, den TriStar Rorschach wird es auch 2018 wiedergeben. Der Termin befindet sich derzeit in Abstimmung und wird wohl etwas früher im Sommer stattfinden. Vermutlich wird auch noch ein zweites TriStar-Rennen in der Schweiz dazukommen, denn die Serie soll langsam wieder wachsen. Wie das Orgateam verlauten ließ, ist wieder eine internationale TriStar-Rennserie angedacht: „In Planung sind für 2018 bereits Rennen an weiteren Destinationen. Wir sind in Verhandlungen mit diversen Partnern. Allerdings können wir zum jetzigen Zeitpunkt noch nichts Konkretes bekanntgeben. Wir möchten gezielt mit starken, lokalen Partnern zusammenarbeiten. Eine Expansion in diverse Länder ist definitiv das Ziel für die nächsten Jahre, so wie das früher bei TriStar bereits war, jedoch möchten wir uns dafür Zeit nehmen und nur mit starken Partnern langfristig zusammenarbeiten.“

Impressionen vom TriStar Rorschach 2017:

Auch drei tritime-Gewinnspiel-Teilnehmer waren beim TriStar Rorschach dabei und hatten trotz Wetterkapriolen ein Triathlon-Erlebnis der besonderen Art:

 

Sandra Manser – 38 Jahre aus Osterfingen/Kanton Schaffhausen:


„Für mich als Triathlonneuling ist ein Wettkampf immer aufregend, faszinierend und etwas sehr Besonderes. Wenn dann die Wetterbedingungen auch noch außergewöhnlich sind, fühlt sich alles beinahe surreal an. Geschwommen bin ich ohne Neoprenanzug. Ich dachte, da das Wasser 21 Grad warm war und es nur 500 Meter zu schwimmen sind, wäre ein Neo unnötig … dass es darum ging, mit dem Neopren vor dem Start und im Wasser einen Wärmeverlust zu verhindern, habe ich erst im Nachhinein verstanden. Das Schwimmen ging sehr gut: ich steckte wenig Schläge ein, fand schnell einen Rhythmus und hatte mit der Orientierung wenig Probleme. In der Wechselzone fand ich meinen Beutel nicht und ärgerte mich kolossal darüber, dass ich mir nicht besser gemerkt habe, wo er hängt! Nachdem ich ihn endlich hatte, merkte ich beim Fahrradschuh anziehen, dass ich was im rechten Schuh hatte, aber da ich schon so viel Zeit verloren hatte, wollte ich nicht nochmals den Schuh ausziehen. Schon nach kurzer Zeit im Sattel fing es heftigst an zu regnen. Es hagelte sogar kurzzeitig. Ich hatte trotzdem Freude, weil das alles so extrem und speziell war. Ein Mitstreiter rief mir bei Kilometer fünf von hinten zu, dass ich eine Gang runterschalten solle. Erst dachte ich, dass sich einer ein Späßchen mit mir erlaubt, aber als der Fahrer auf meiner Höhe war, sah ich, dass es Fabian Cancellara war. Er nahm sich die Zeit und sagte, dass ich nicht in einem so hohen Gang fahren solle, sondern mit einer höheren Kadenz. Tipps von einem Olympiasieger und Weltmeister sind mir natürlich jederzeit höchst willkommen. Bei Kilometer 14 fiel mir doch tatsächlich die Kette runter und ich musste anhalten. Im strömendem Regen und absolut überfordert fingerte ich an der Kette rum und siehe da, irgendwie hab ich’s geschafft und konnte meine Fahrt fortsetzen. Obwohl die Temperatur nur 7 Grad betrug und es regnete, hatte ich nur ein ärmelloses Shirt und kurze Hosen an. Was für ein fataler Fehler meine nachlässige Kleidung war, merkte ich schon bald: ab Kilometer 20 fror ich und fing leicht an zu zittern. Das Zittern wurde immer stärker. Die tauben Finger konnten zwar noch die Bremsen bedienen, aber mein Gel habe ich aufgrund der klammen Finger verloren. Die Bedingungen waren auf der 53 Kilometer langen Strecke wirklich übel, aber ans Aufgeben habe ich keine Sekunde gedacht. Das abschließende Laufen über 5 Kilometer war kein Problem und der angenehme Sonnenschein dabei war wie ein Wiedergutmachangebot von Petrus. Im Ziel war ich völlig euphorisch und trotz der enormen Anstrengung sehr zufrieden, dass ich den TriStar 55.5 durchgezogen habe!“

 

Carsten Bendler, 35 Jahre aus Kelkheim:
„Es war ein super Wochenende beim TriStar Rorschach. Die Organisation der Veranstaltung war sehr gut und egal ob bei der Startnummernausgabe oder in der Wechselzone oder direkt beim Start, alle Helfer konnte meine Fragen beantworten. Es waren alle hochmotiviert und das schlechte Wetter tat dieser Stimmung keinen Abbruch. Die Schwimmstrecke lief bei mir ohne Neoprenanzug ganz gut, weil die Wassertemperatur doppelt so hoch war wie die Lufttemperatur. Die Radstrecke war durch die zu überwindenden Höhenmeter für mich anspruchsvoll. Die müden Beine waren allerdings durch das Panorama auf den Höhen nur Nebensache. Die Laufstrecke parallel zum Bodensee und mit der sich doch noch zeigenden Sonne war ein schöner Abschluss. Die Stimmung auf der Zielgeraden war bombastisch. Für mich als Triathlon-Rookie kann ich sagen, dass der TriStar Rorschach für mich eine rundherum gelungene Veranstaltung war und mich die Impressionen auf Weg zum Ironman Frankfurt noch lange begleiten werden.“

 

Julia Heckmann, 37 Jahre alt aus Esslingen am Neckar:


Grundsätzlich war das Event – gerade als „Wiederbelebung“ der Serie und auch das ganze Format – sehr gut. Dass das Wetter so böse zuschlagen würde, damit hatte niemand rechnen können. Eine circa zweistündige Verschiebung des Starts hätte vielleicht geholfen, wobei das mit den Streckensperrungen immer eine schwierige Geschichte ist. Eigentlich lief bei mir mit dem Zeitfahrrad bergauf alles prima. Aber ganz oben auf den Bergen, im Nebel, wurde es arg ungemütlich bei rund 6 Grad, die ein Kampfrichter dort gemessen hatte. Irgendwann fing ich so an zu zittern, dass ich das Gefühl hatte, das ganze Rad wackelt. Dazu kamen die eiskalten, klammen Finger, die mir vernünftiges Schalten und vor allem Bremsen schwermachten. Bei der letzten Abfahrt habe ich leider die Flügel gestreckt und angehalten. Vor Kälte konnte ich dem Streckenposten kaum erklären, was los ist, da meine Zähne so klapperten. Ich wurde das letzte Stück in einem Streckenposten-Fahrzeug bis ins Würth-Haus gebracht. Dort saßen bereits überraschend viele Aktive in Wärmeedecken und versuchten, sich aufzuwärmen und abzutrocknen. Was mich positiv überrascht hat, war, dass man sich seitens des Security-Personals im Würth-Haus so rührend um alle kümmerte – Tee und Brühe verteilte, Decken umlegte etc. Das tat gut und in der Gemeinschaft der vielen unterkühlten und durchnässten Athleten fühlte ich mich schon gleich wieder etwas besser. Auch wenn es für mich frustrierend im Endergebnis war, und ich mich noch immer ärgere, bin ich froh, dabei gewesen zu sein. Ich habe durch das tritime-Gewinnspielpaket spannende Personen kennengelernt. Deswegen noch mal „Danke“ an das Tristar-Team und an die tritime. Und für nächstes Jahr habe ich auf jeden Fall noch eine Rechnung offen.“

 

Text: Meike Maurer
Fotos: TriStar Rorschach/privat