Anne, mit dem guten Marathon in Frankfurt sorgtest Du zum Jahresende für gute Schlagzeilen. Welche Erinnerungen hast Du an das Rennen?
Der Frankfurt Marathon war ein super Erlebnis für mich. Es war ein sehr spontaner Entschluss an dem Lauf teilzunehmen und ich war mehr als überrascht, dass so eine Zeit in so kurzer Vorbereitung überhaupt möglich ist. Aber vielleicht war das auch ein Vorteil: Ich hatte überhaupt keine großen Erwartungen an mich selbst und bin einfach mal unbefangen losgelaufen.
Planst Du weitere Einzelstarts auf der klassischen Laufdistanz?
Mein Fokus ist ganz klar auf Triathlon gerichtet. Wenn es die Vorbereitung zulässt und es trainingstechnisch Sinn macht, werde ich sicherlich bei dem ein oder anderen Lauf- Wettkampf am Start stehen.
Anfang des Jahres wurdest Du durch einen Ermüdungsbruch außer Gefecht gesetzt. An welcher Körperstelle war dieser? Wie bist Du damit umgegangen, welche Auswirkungen hatte dies auf das Training und die Saisonplanung?
Ich hatte eine sehr langwierige Verletzung der Hüfte, was mich fast für ein halbes Jahr komplett außer Gefecht gesetzt hat. Lediglich Schwimmen ohne Beinschlag und Wenden war möglich. So eine Verletzung ist für einen Sportler Fluch und Segen zugleich: Fluch, weil man als Athlet Sport machen will und es nichts Schlimmeres gibt, als zu warten und anderen beim Trainieren zuzuschauen; Segen, da man Zeit hat Dinge zu reflektieren und danach besser oder anders zu machen.
Uns ist zu Ohren gekommen, dass Du in 2018 auf die Langdistanz wechseln wirst. In früheren Interviews hattest Du immer betont, dass Du Dir so etwas kaum vorstellen kannst. Warum dieser Sinneswandel?
Naja, man wird älter und weiser 🙂 Nein, Spaß bei Seite. Ich möchte einfach nochmal etwas ganz Neues ausprobieren, eine neue Herausforderung suchen ohne irgendeinen Erwartungsdruck.
Als erste Langdistanz soll der Ironman Lanzarote auf dem Programm stehen? Warum Lanzarote, wo es sich doch um eines der härtesten Rennen der Serie handelt?
Ich werde mit dem Club La Santa Ironman 70.3 auf Lanzarote beginnen. Durch meine Partnerschaft mit dem Ironman-Veranstalter Club La Santa, bin ich sehr oft auf Lanzarote und habe dort die optimalen Trainingsbedingungen: Das ganzjährig warme Klima, die hochmodernen Sporteinrichtungen sowie das professionelle Team machen das Training dort perfekt. Das Sport- und Urlaubsresort räumt dem Triathlon-Sport einen besonderen Stellenwert ein und das kann ich nur unterstützen. Es gibt internationale Triathlon- Trainingscamps von Profis für Triathleten auf allen Leistungsniveaus. Ich habe mich außerdem in die faszinierende Vulkanlandschaft Lanzarotes verliebt, denn ich mag sehr bergige, schwere Kurse. Die sind eine super Herausforderung!
Ist eine Teilnahme auf Hawaii 2018 das große Ziel?
Mein übergeordnetes Ziel ist es, wieder topfit und gesundheitlich zu 100% stabil zu werden. Daher habe ich sicherlich schon eine genaue Vorstellung meiner Ziele, möchte aber erst das Jahr 2017 gut abschließen und abwarten, ob alles so läuft, wie theoretisch geplant.
Welche weiteren Mitteldistanzen und sonstige Rennen stehen im Rahmen der Vorbereitung bis dahin noch auf dem Programm?
Das werde ich sehr spontan in Abstimmung mit meinem Trainer Dan Lorang sowie meinem aktuellen Leistungs- und Gesundheitszustand entscheiden.
Was hat sich seit diesem Jahr in Deinem Umfeld noch geändert? Ist Dein Lebensmittelpunkt weiterhin Saarbrücken?
Ja, in Saarbrücken habe ich mir ein kleines, super motiviertes und engagiertes Team geschaffen, in dem alle die Möglichkeit haben frei zu entscheiden, neue Wege zu gehen und Dinge einfach zu probieren.
Herzlichen Dank Anne, wir wünschen Dir für Deinen Wechsel auf die längeren Distanzen alles Gute und viel Erfolg.
Foto: Bob Foy | Club La Santa