Maurice Clavel feiert in Roth seine Langdistanz-Premiere. Ich werde versuchen, mein eigenes Rennen zu machen und auf mich zu schauen. Natürlich möchte ich auch möglichst schnell sein.
Wie viel Respekt hast du vor deiner ersten Langdistanz in Roth, warum hast du dir die Challenge als Premiere ausgesucht und was hast du dir selbst vorgenommen?
Ja, ich habe sehr großen Respekt vor den Strecken und vor diesem Wettkampf, aber Angst habe ich auf keinen Fall. In Roth gefällt mir die familiäre Atmosphäre. Das scheint mir sehr passend, für meine erste Langdistanz zu sein. Ich bin hier super aufgehoben und kann das Rennen hoffentlich genießen, bevor es für mich auch irgendwann in die Hawaii-Punkteschlacht geht. Vorgenommen habe ich mir nicht so viel, weil ich nicht weiß, was genau auf mich zukommt. Natürlich möchte ich so schnell wie möglich sein und dem Rennen meinen Stempel aufdrücken, sonst wäre ich ja nicht der „Krawall-Macher“.
Welche nützlichen Ratschläge hast du im Trainingslager in Steinbach von Sebastian Kienle und Ronnie Schildknecht für deine Premiere bekommen?
Beide Kollegen – Sebi und Ronnie – haben mir geraten, geduldig zu sein und abzuwarten. Das ist das A und O auf der Langstecke und gleichzeitig die größte Herausforderung für mich. Ich darf meinem Renninstinkt nicht freien Lauf lassen, sondern muss warten, weil der Tag lang ist. Ansonsten haben sie mir noch gesagt, dass ich mich gut verpflegen soll. Und dann Kette rechts!
Welche Tipps hat dein Coach Lubos Bilek dir gegeben?
Lubos hat mir geraten, mein Rennen zu machen, nicht nach links und rechts zu schauen und konsequent auf mich und meinen Körper zu hören.
Du startest seit diesem Jahr für das BMC-Team. Hat sich seitdem etwas bei dir geändert?
Durch das Team ist vieles abgedeckt, was sonst zusätzliche Arbeit für die Athleten bedeutet. Beispielsweise haben wir bereits im Januar in unserem Trainingscamp alle Fotoshootings erledigt. Während der Saison habe ich nur noch kleinere Termine und kann mich damit voll und ganz auf meine Rennen konzentrieren. Der Support ist auf jeden Fall super und auch finanziell hilft mir das Team, einen Schritt weiter und damit besser über die Runden zu kommen. Außerdem profitiere ich von den erfahrenen Athleten im Team wie Ronnie Schildknecht, Bart Aernouts, Will Clark oder Rome Guillaume – mit den Jungs kann ich mich sehr gut austauschen und bekomme den einen oder anderen Insider-Tipp.
Wie sieht die Saisonplanung nach Roth bei dir aus?
Meine Planung sieht vor, dass ich Anfang September die Ironman 70.3-Weltmeisterschaft in Chattanooga mache. Hier habe ich dieses Jahr höhere Ambitionen und will wirklich vorne mitschwimmen, Radfahren und laufen. Ich will nicht mehr nur einen „popligen“ achten Platz machen wie letztes Jahr in Australien. Danach muss ich mal schauen. Vielleicht mache ich noch einen Ironman mit Blick auf Hawaii 2018, aber das ist noch nicht sicher. Das plane ich nach Chattanooga.
Danke Maurice für das Interview und viel Erfolg in Roth.
Interview: Meike Maurer
Foto: Marc Sjoeberg