Ron Schmidt, DTU Bundestrainer U23, äußert sich über die Chancen der DTU-Eliteathleten, die am 24. Juni um 12.00 Uhr (Damen) bzw. 14.30 Uhr (Herren) in Düsseldorf um europäisches Edelmetall auf der Sprintdistanz kämpfen.
Auf Laura Lindemann sind alle Augen gerichtet. Die derzeit erfolgreichste DTU-Athletin geht – wie in den vergangenen Jahren bereits auch schon – mit diesem Druck ziemlich entspannt um. Auch wenn sie sich in der Saisonvorbereitung mit einer gereizten Plantarsehne „herumschlagen“ musste und nicht alle Einheiten wie geplant absolvieren konnte, wartet die die amtierende U23-Weltmeisterin selbstbewusst auf den Startschuss. Laura Lindemann freut sich auf den Wettkampf und möchte schon im Kampf um die Medaillen ein Wörtchen mitreden.
Anja Knapp überraschte die Triathloninteressierten durch ihre last-minute-Qualifikation beim Bundesligaauftakt im Kraichgau. Nach ihrem beim Laufen verpatzten Leistungstest in Potsdam bereitete sie sich in ihrer schwäbischen Heimat konzentriert auf das Bundesligarennen vor. Im Gegensatz zu den vergangenen Jahren kam Anja Knapp – bei nur zwei Erkältungstagen – gesund und ohne Verletzung durch die Saisonvorbereitung. Die bekannt gute Schwimmerin legte im Training einen besonderen Schwerpunkt auf das Laufen und sieht hier ihre größten Fortschritte gegenüber dem letzten Jahr. „Nach dem geplatzten Olympiatraum im letzten Jahr habe ich wieder Spaß und Freude am Triathlon gefunden. Rio ist abgehakt, und wenn ich so entspannt und ohne Druck von außen und von mir selbst das Rennen aufnehmen kann wie im Kraichgau, dann bin ich sicherlich für eine Überraschung gut.“
Anabel Knoll verbrachte den Winter im Süden Floridas und konnte somit die idealen Witterungsbedingungen nutzen, um gut vorbereitet bei ihrem ersten Saisonhighlight an den Start zu gehen. Ihre persönliche Zielsetzung ist, nach einem guten Schwimmen vorne mit dabei zu sein. Auf dem Rad möchte die hochgewachsene Athletin nicht – wie bei ihren beiden letzten Europameisterschaftsteilnahmen – in Stürze verwickelt werden. Gelingt ihr dies, wird sie bei Laufen ans körperliche Limit gehen.
Lasse Lührs, der in Alicante Betriebswirtschaftslehre studiert, nutzte die idealen Bedingungen des spanischen Winters für das Grundlagentraining unter freiem Himmel. Lediglich an fünf Regentagen musste der gebürtige Potsdamer auf die für viele Triathleten ungeliebte Rolle ausweichen. Die milden Temperaturen erlaubten es ihm zudem, seit Februar bis zu zweimal wöchentlich das Schwimmtraining ins Freiwasser zu verlagern. All dies führte dazu, dass er nicht nur die im Leistungstest geforderten Normzeiten unterbot, sondern auch im chinesischen Chengdu (Weltcup) und beim Bundesligaauftakt im Kraichgau gute Ergebnisse erzielte. Lasse Lührs nimmt zuversichtlich den Wettkampf auf: „Auch wenn sehr starke Franzosen, Spanier und Portugiesen an der Startlinie stehen, sollte eine Top-15-Platzierung klappen.“
Text/Fotos: Klaus Arendt